Warnschuss: Thriller (German Edition)
Coleman?«
»Ist das für Sie schmerzhaft?«
»Natürlich.«
»Warum?«
»Er war mein Freund.«
»Und Liebhaber.«
»Was?«
»Muss ich es wiederholen?«
»Nein, aber Sie täuschen sich. Wir waren kein Liebespaar. Wir waren Freunde.« DeeDee schnaubte ungläubig, aber Elise ging darüber hinweg. Sie konzentrierte sich ganz und gar auf Duncan. »Ich dachte, hier ginge es um Gary Ray Trotter. Was hat Coleman damit zu tun? Mit all dem?«
»Wann haben Sie wieder Kontakt zu ihm aufgenommen? Ich meine Kontakt, der über Geburtstagskarten und so weiter hinausging?«
»Er rief mich eines Tages an und lud mich ein, ihn in Atlanta zu besuchen.«
»War Ihr Ehemann bei diesem Wiedersehen dabei?«
»Nein, das war kurz nachdem Coleman zu den Braves gewechselt hatte. Damals kannte ich Cato noch gar nicht. Später, nach meiner Hochzeit, lud ich Coleman einmal zum Abendessen zu uns nach Hause ein. Cato ist Braves-Fan, darum war er begeistert, als er erfuhr, dass ich mit Coleman befreundet war.«
»Die beiden mochten sich?«
»Sehr sogar.«
»Sind sich die beiden nach diesem Dinner noch einmal begegnet?«
»Coleman besorgte uns bei einem Heimspiel eine Box. Danach waren wir mit ihm essen. Soweit ich weiß, sind er und Cato sich sonst nie begegnet.«
Duncan stand aus seinem Stuhl auf und setzte sich auf die Schreibtischecke, wo er größer wirkte und auf sie hinabsehen konnte. »Sie wissen ganz genau, dass sich die beiden nie wiedergesehen haben, weil es ziemlich anstrengend geworden wäre, Ihren Mann und Ihren Geliebten …«
»Coleman war nicht mein Geliebter.«
»Sie haben ihn also nie allein getroffen?«
Sie stockte. »Das habe ich nicht gesagt.«
»Sie haben ihn also allein getroffen.«
»Manchmal.«
»Oft?«
»Colemans Terminplan war …«
»Oft?«
Sie gab seinem Druck nach und nickte. »Immer wenn es unsere Termine erlaubten.«
»Wo haben Sie sich getroffen?«
»Gewöhnlich hier in Savannah.«
»Wo hier in Savannah?«
»An verschiedenen Orten.«
»In einem Restaurant? Oder einer Bar?«
»Coleman mied die Öffentlichkeit. Dort ließen ihm die Fans keine Ruhe.«
»Sie haben sich also an Orten getroffen, an denen Sie ungestört waren?«
»Ja.«
»Wie zum Beispiel in einem Hotelzimmer?«
Sie zögerte und nickte dann.
»Was hielt Ihr Mann von diesen Treffen im Hotelzimmer?«
Sie reagierte nicht.
»Er wusste nichts davon, nicht wahr?«, setzte Duncan nach. »Sie haben ihm nicht erzählt, dass Sie sich in einem Hotelzimmer mit einem beliebten, gut aussehenden Superstar wie Coleman Greer trafen, oder? Weil ihm das ganz und gar nicht gefallen hätte.«
Sie schoss aus ihrem Stuhl. »Das muss ich mir nicht anhören.«
Duncan legte eine Hand auf ihre Schulter. »Sie können sich das hier allein anhören, oder Sie können es sich später zusammen mit Ihrem Anwalt und Ihrem Mann anhören.«
Er spürte die Hitze, die ihr Körper unter seiner Hand abstrahlte. Ihr Atem ging vor Erregung schnell und flach. »Coleman und ich waren Freunde. Nichts als Freunde.«
»Die sich heimlich im Hotel trafen.«
»Warum glauben Sie mir nicht?«
»Weil nichts von dem, was Sie mir bis jetzt erzählt haben, glaubwürdig klingt.« Sein Blick bohrte sich in ihre Augen. »Gar nichts.«
»Ich habe die Wahrheit gesagt.«
»Über Sie und Coleman Greer?«
»Über alles.«
»Wie lange dauerten diese lauschigen Zusammenkünfte? Eine Stunde? Zwei? Noch länger?«
»Unterschiedlich.«
»Ein, zwei Spiele lang? Wenn Sie die Wortwahl gestatten?«
»Ein, zwei Stunden vielleicht. Nur ganz selten länger.«
»Je nachdem, wie lange Sie sich davonschleichen konnten.«
Sie atmete langsam aus. »Da haben Sie recht. Cato wusste nichts von diesen Treffen mit Coleman.«
»Ach so.«
»Aber es war nicht so, wie Sie glauben. Es war keine Affäre.«
»Hotelzimmer werden zu zwei Zwecken angemietet. Zum einen zum Schlafen. Und ich glaube nicht, dass Sie sich zum Schlafen mit Coleman Greer getroffen haben.«
»Wir haben geredet.«
»Geredet.«
»Genau.«
»Sonst nichts?«
»Genau.«
»Komplett angezogen?«
»Genau.«
»Wollen Sie mir wirklich weismachen …«
»Das ist die Wahrheit!«
»… dass Sie sich mit einem Mann …«
»Einem Freund!«
»… in einem Hotel getroffen haben und nicht mit ihm gevögelt haben?«
Sie hielt die Luft an. Erst schien sie etwas entgegnen zu wollen, dann entschied sie sich dagegen. Sie kniff die Lippen zusammen.
Duncan schmunzelte. »Habe ich mir doch gedacht.«
Erst als sie seine Hand
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