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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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bei. »Sie werden ihr glauben, nachdem sie die Natur ihrer Beziehung zu Coleman Greer erklärt hat.«
    »Sie hat uns erzählt, dass sie Freunde waren«, sagte DeeDee.
    »Ich habe Ihnen gesagt, wir waren enge Freunde. Es widert mich an, dass unsere Freundschaft in den Dreck gezerrt werden soll.« Während sie das sagte, durchbohrte sie Duncan mit einem giftigen Blick. »Es tut mir weh, über ihn sprechen zu müssen, aber nachdem Sie mir keine Wahl lassen …« Sie hielt inne und holte tief Luft. »Wir gingen in der Highschool einige Male miteinander aus, aber unsere Liebe blieb platonisch, sie war nie sexuell oder auch nur romantisch. Wir waren Seelenverwandte, Vertraute.«
    DeeDee fragte: »Wenn Sie so vertraut waren, wieso wussten Sie dann nicht, dass er sich umbringen wollte?«
    »Ich wusste, dass Coleman unter Depressionen litt, aber mir war nicht klar, wie schwer sie waren. Ich wünschte, es wäre anders gewesen.«
    »Er war auf dem Gipfel seiner Karriere«, wandte Duncan ein. »Wieso sollte er Depressionen haben?«
    »Jemand hatte ihm das Herz gebrochen.«
    Die schlichte Erklärung traf ihn und DeeDee völlig unvorbereitet. Er sagte: »Das müssen Sie uns erläutern, Mrs Laird.«
    »Coleman war gerade verlassen worden.«
    »Aber nicht von Ihnen.«
    »Nein«, widersprach sie fest. »Nicht von mir.«
    »Also haben Sie ihm während Ihrer vielen heimlichen Treffen …«
    »Immer nur eine Schulter zum Ausweinen angeboten.«
    »Sie hatten keine sexuelle Beziehung.«
    »Wie oft muss ich das noch wiederholen, Detective Hatcher?«
    Der Richter mischte sich ein. »Sie werden dir doch nicht glauben, Liebling. Sie werden dir erst glauben, wenn du ihnen erzählst, was du mir erzählt hast.«
    Sie sah Duncan lang und tief an, so als wollte sie ihn zwingen, ihr zu glauben. »Coleman hatte keine sexuelle Beziehung mit mir und auch mit keiner anderen Frau. Sein Lover war Tony Esteban. Sein Teamkollege.«

14
    Auch wenn es viel tiefer im Landesinneren lag, war es in Atlanta genauso schwül und heiß wie in Savannah.
    Die Hitze verschlug Duncan den Atem, sobald er aus dem Flughafengebäude trat, um ein Taxi anzuhalten. Der Fahrer war freundlich und gesprächig und unterhielt ihn mit endlosem Geplauder, während er sich durch den Verkehr in Richtung Buckhead schlängelte, wo Tony Esteban das Penthouse eines Apartment-Hochhauses besaß.
    Duncan war früh aufgestanden, weil er nach Atlanta fliegen wollte. Er hatte niemanden in sein Vorhaben eingeweiht, nicht einmal DeeDee, die sonst bestimmt mitkommen wollte. Er schätzte, dass der puerto-ricanische Topspieler bei den Braves sein Sexleben nur ungern vor der Polizei ausbreiten würde, aber dass ein einzelner Polizist weniger einschüchternd wirken würde als zwei.
    Außerdem war er froh, DeeDee einen Tag lang nicht zu sehen. Nachdem sie sich am vorherigen Abend vom Richter und seiner Frau verabschiedet hatten, waren sie in getrennten Autos in ein Restaurant gefahren, wo Duncan sich ein spätes Abendessen genehmigte und DeeDee literweise Cola Light in sich hineinschüttete, während sie ununterbrochen über Elise Laird und ihre Lügen herzog.
    »Ich kann nicht glauben, dass sie die Frechheit hat zu behaupten, Coleman Greer sei schwul gewesen! Was will sie uns weismachen?«
    »Er entspricht nicht gerade dem Stereotyp, aber das heißt nicht …«
    »Coleman Greer war nicht schwul!«
    Sie duldete keinen Widerspruch und schalt ihn genauso wie den Richter, weil sie diese These auch nur erwogen.
»Ihren Mann hat sie bei den Eiern. Der glaubt alles, was sie ihm erzählt. Sie ist so verflucht schlau. Sie hat ihm genau die eine Lüge erzählt, mit der er sein Gesicht wahren kann. Damit kann sie sich als verfolgte Unschuld gebärden und hat gleichzeitig seinen verletzten Stolz wiederhergestellt. So etwas erfordert Talent. Sie ist eine Spielerin, Duncan. Und zwar eine, wie ich keine zweite kenne.«
    Endlich konnte er eine Lücke in ihrem Wortschwall nutzen und sagte: »Selbst wenn das, was sie über Coleman Greer behauptet, gelogen ist, wäre sie doch nur des Ehebruchs schuldig. Wir haben immer noch keinen Beweis dafür, dass sie Gary Ray Trotter nicht aus reiner Notwehr abserviert hat.«
    »Trotzdem stinkt die Sache, Duncan.«
    Ja, das tat sie. Sie müffelte immerhin so stark, dass er den kurzen Flug von Savannah nach Atlanta angetreten und ihn aus eigener Tasche beglichen hatte. Er würde später versuchen, sich die Ausgaben erstatten zu lassen. Selbst wenn er letztendlich selbst dafür

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