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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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war er in Bill Gerards Büro bestellt worden. Captain Gerard war ein guter Polizist und inzwischen seit fast vierzig Jahren beim Department. Er war ein fairer Vorgesetzter, der in allen Fällen, die in der VCU bearbeitet wurden, auf dem Laufenden blieb, und Rat erteilte, wann immer man ihn darum fragte. Gleichzeitig ging er davon aus, dass die Detectives unter seinem Kommando ihre Arbeit allein erledigen konnten, ohne dass er jeden ihrer Schritte managen musste.
    Trotzdem konnte er ihnen, wenn es notwendig wurde, genauso gut den Arsch aufreißen. Duncan kniff schon mal die Backen zusammen.
    »Das Management der Braves hat angerufen.« Gerard legte die sommersprossigen Hände auf sein lichtes knallrotes Haar. »Sie haben mir Dampf gemacht, weil Sie nicht erst um Erlaubnis gefragt haben, bevor Sie mit Esteban gesprochen haben.«
    »Ich wollte ihn unvorbereitet erwischen.«
    »Das haben Sie offensichtlich geschafft, denn nachdem Sie gegangen waren, hat er seine Meinung geändert. Er hat den PR-Leuten des Teams vorgejammert, ein Bulle aus Savannah hätte ihn nach einer Frau gefragt, die er kaum kennt und die in eine tödliche Schießerei in Savannah verwickelt sei. Er hat Schiss, die Medien könnten Wind davon bekommen, es aufblasen, bis er auf dem Titel des National Enquirer landet.
    Die nervösen PR-Leute haben ihrerseits Chief Taylor angerufen, der wiederum mich angerufen hat und wissen wollte, was zum Henker hier gespielt wird.« Er spie in seinen Spucknapf und fasste Duncan über den Rand seiner
Lesebrille hinweg ins Auge. »Eigentlich würde ich das auch gern wissen, Dunk. Was zum Henker wird hier gespielt?«
    »Ich bin nicht überzeugt, dass es sich bei dem tödlichen Schuss auf Gary Ray Trotter um Notwehr handelte.«
    »Ach du Scheiße.«
    Gerard ging gern jagen und angeln, las gern Bücher über den amerikanischen Bürgerkrieg und schlief gern mit der Frau, die er am Abend nach seinem Highschool-Abschluss geheiratet hatte. Er freute sich schon jetzt darauf, diesen Vergnügungen im Ruhestand nachzugehen, der noch etwa zwei Jahre auf sich warten lassen würde. Bis dahin wollte er seinen Job machen, seinen Anforderungen gerecht werden und einen weiten Bogen um alle politischen und bürokratischen Fußangeln machen, damit er entspannt und ohne Feinde aus dem Polizeidienst scheiden konnte.
    »Sie glauben, die Frau des Richters wollte nicht nur ihr Leben bewahren?«
    »Ich glaube, sie wollte eventuell ihren Lebens stil bewahren.«
    »Scheiße«, wiederholte er. »Das wird Cato Laird gar nicht gefallen.«
    »Das ist mir klar, Bill. Glauben Sie mir, ich habe mir auf dem Rückflug von Atlanta den Kopf darüber zerbrochen. Er ist der oberste Richter am Kammergericht. Er urteilt über schwere Straftaten. Wenn unser Police Department etwas nicht brauchen kann, dann einen Richter, der schlecht auf die Beamten zu sprechen ist, von denen diese Straftäter vor Gericht gebracht werden. Dadurch kommt das Department in eine peinliche Lage. Ich weiß und verstehe das. Aber es ist meine Pflicht …«
    Gerard hob die Hand. »Keiner meiner Detectives braucht sich mir gegenüber zu rechtfertigen, Dunk. Ich vertraue Ihnen. Und noch mehr Ihrem Instinkt.«
    Er hätte ihm nicht so vertraut, wenn er gewusst hätte, was Duncan in letzter Zeit alles verheimlicht und wie oft er gegen sein Berufsethos verstoßen hatte. Elises Nachricht. Sein vertrauliches Treffen mit ihr in seiner Wohnung. Er hätte ihm bestimmt nicht so vertraut, wenn er gewusst hätte, wie lange sich Duncan mit seiner Entscheidung, weiter gegen sie zu ermitteln, herumgeschlagen hatte.
    »Inwiefern hat Esteban sie belastet?«, fragte Gerard.
    »Ist Kong hier?«
    Gerard sah ihn verdutzt an. »Ich weiß nicht, wieso?«
    »Weil ich ihn und DeeDee gern dabeihätte. Auf diese Weise muss ich alles nur einmal erzählen.«
    »Ich trete kurz aus. Holen Sie die beiden solange her.«
    Fünf Minuten später wurde das Gespräch fortgesetzt. DeeDee kam mit einer Dose Cola Light und voller Missmut herein. Sie war vergrätzt, weil Duncan ohne sie nach Atlanta geflogen war und weil er sie nicht einmal in sein Vorhaben eingeweiht hatte. Er ließ sich von ihrem Schmollen nicht beirren. Sie würde darüber hinwegkommen. Schon bald, darauf würde er wetten. Sie hatte Elise von Anfang an ein verschleiertes Motiv unterstellt, und Duncan würde ihr eines liefern.
    Kong war haarig, verschwitzt und liebenswürdig wie immer. »Was liegt an?«, fragte er Gerard.
    Der Captain deutete auf Duncan. »Das

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