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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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war natürlich überall in den Nachrichten, dass ein Mädchen mit einer Waffe an einer Highschool rumgelaufen ist, und zwar im Auftrag des FBI. Das Ganze ist bis zum Senat gegangen. Das FBI hat kapiert, dass dieses Pilotprojekt bestenfalls verfassungswidrig und schlimmstenfalls ein Straftatbestand ist, und die anderen Kids schnell und unauffällig aus dem Verkehr gezogen.«
    »Aber Agent Chevron Savano hat ihre Familie gefunden und will nicht aus dem Verkehr gezogen werden.«
    »Genau. Ich will nicht aufhören, und sie können mich vorläufig nicht rausschmeißen, weil die Sache von einem Untersuchungsausschuss geprüft wird und es mich eigentlich gar nicht geben dürfte. Also haben sie mich nach London verfrachtet, und den Rest kennst du ja.«
    Riley schwieg eine ganze Weile, und wieder dachte Chevie, er wäre eingeschlafen, doch dann sagte er: »Wenn wir mit Garrick fertig werden wollen, müssen Sie Ihr Temperament im Zaum halten.«
    Chevie spürte, wie sich die Verantwortung auf sie herabsenkte wie ein Mantel aus Blei. Dies war ein großer Augenblick für sie beide. Noch nie zuvor hatte Riley auch nur die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass der Teufel Garrick besiegt werden könnte.
    »Aber«, fuhr Riley fort, »diesen Plan müssen wir gemeinsam schmieden. Schließlich kämpfen wir beide um unser Leben. Wir müssen am selben Strang ziehen.«
    »Einverstanden«, sagte Chevie. »Dann erzähl mir mal von diesem Keim, der Wasser braucht.«
    Das tat Riley, und Chevie erkannte, dass der Junge noch klüger war, als sie gedacht hatte.
    Als er fertig war, bemerkte Chevie: »Ganz schön verrückt, Riley, und ich weiß nicht, wie wir das allein schaffen sollen.«
    Riley schlug ein paarmal mit der Ferse auf den Boden, dass es durchs ganze Haus hallte. »Ich kenne einen Jungen, der saubere Geschäfte macht und für Geld alles tut.«
    Als der Plan so weit geschmiedet war, wie es nur ging, schickte Riley Bob Winkle und seine Bande los, um alles Nötige zu besorgen, dann hockte er sich zu Chevie in die Ecke des Raums. Beide fröstelten.
    »Im Winter wär’s schlimmer«, sagte er. »Da würden wir keine Nacht überleben.«
    »Wenn’s wenigstens HD-TV gäbe«, sagte Chevie und fing an zu lachen. Nach kurzer Verwirrung stimmte Riley ein; er wusste zwar nicht, was HD-TV war, aber jeder Anlass zu Heiterkeit war mehr als willkommen.
    Als die üble Luft sie zwang, sparsamer zu atmen, hörten sie auf zu lachen, und lauschten auf die Geräusche, die von draußen hereindrangen.
    »Sie wissen, dass für uns die Uhr tickt?«, sagte Riley. »Auch wenn Garrick nicht hierherkommt, kann er jemanden bezahlen, der es tut.«
    »Wir verschwinden von hier, sobald Bob zurück ist«, sagte Chevie. »Keine Sorge. Es ist ein guter Plan. Er wird funktionieren.«
    »Das muss er auch«, erwiderte Riley und drückte fest ihre Hand. »Bei Garrick gibt’s keine zweite Chance.«
    Es klopfte an der Tür.
    »Ich hab ’ne Nachricht für die Injanerprinzessin«, sagte eine dünne Stimme.
    Chevie öffnete die Tür, und dort stand ein magerer, bleicher Junge mit blutigem Zahnfleisch und rasselndem Atem.
    Sie zog den Jungen in den Raum, drückte ihn gegen die Wand und tastete ihn rasch ab. Es wäre Garrick durchaus zuzutrauen, ein Kind mit einer Bombe zu ihnen raufzuschicken. Wahrscheinlich fände er es sogar komisch.
    »Nich die Kehle rausreißen, Miss. Ich hab’s nur wegen dem Bonbon gemacht.«
    Der Junge hatte nichts, wo er etwas hätte verbergen können, und es war auch nichts verborgen. Er hielt ein Stück braunes Packpapier in der Hand, auf das ein Fenster gemalt war. Die Botschaft war klar: Geh zum Fenster .
    Von wegen , dachte Chevie. Ich bin doch nicht blöd .
    Aber sie tat es trotzdem, lief geduckt bis zum Fensterbrett und lugte vorsichtig durch das Loch, das sie ins Papier gerissen hatte. Über den nebelverhangenen Dächern ging gerade die Sonne auf.
    Sie konnte nichts Ungewöhnliches entdecken. Zumindest nichts Ungewöhnlicheres als den Ausblick auf eine Stadt des neunzehnten Jahrhunderts.
    Schiefe Dächer und Schornsteine. In der Ferne ein Glockenturm.
    Nein, kein Glockenturm. Da ist ein Mann auf dem Dach, und in seiner Hand leuchtet ein rotes Licht .
    Das seltsame rote Licht schnitt durch den Nebel, hundert Jahre vor seiner Zeit, und malte einen Punkt auf das Papier des Dachbodenfensters.
    »Runter!«, rief Chevie, warf sich mit einem Hechtsprung auf die beiden Jungen und stieß sie zu Boden. Keine Sekunde zu früh. Sechs Schüsse durchbohrten

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