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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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machte drei Schritte in die Menge und brachte Skelp mit einem Fußtritt ans Kinn zum Schweigen.
    »Ruhe, hab ich gesagt, ihr Idioten!«
    Nun herrschte Totenstille, bis auf das seltsame Klingeln.
    Malarkeys Augen weiteten sich, als er begriff, woher der Ton kam. »Der Telephonicus! Das ist der Telephonicus Fernsprech!«
    Ein vielstimmiges Ah erfüllte den Saal, und sämtliche Köpfe drehten sich wie einstudiert zu Malarkeys Thron. Dort stand auf einem kleinen Tisch aus Walnussholz ein Gerät aus Elfenbein, das aus zwei Teilen bestand, einem Sockel und einem Zylinder, die durch zwei umeinandergezwirbelte Kabel verbunden waren. Das Gerät erbebte bei jedem Klingeln.
    Ohne viel Federlesens warf Malarkey Chevie in die Menge.
    »Haltet sie! Aber nicht zu fest, Jungs. Keiner tut dem Mädchen was, außer mir.«
    Er stürzte zum Telephonicus Fernsprech und nahm vorsichtig den Hörer ab, den kleinen Finger abgespreizt wie eine Herzogin beim Fünfuhrtee.
    »Hallooo?«, sagte er geziert. »Hier spricht Mister Otto Malarkey. Und wer ist am anderen Ende?«
    Malarkey lauschte einen Moment, dann drückte er den Hörer an seine Brust und sagte flüsternd zu seinen Männern: »Es ist Charismo. Ich kann ihn so deutlich hören, als wäre er ein Zwerg in meinem Ohr.«
    Niemand war sonderlich überrascht, dass es Charismos Stimme war, die aus dem Hörer kam, denn schließlich hatte Mister Charismo den Fernsprech im Schlupfwinkel anschließen lassen. Dennoch bekreuzigten sich einige von den Übeltätern, als sein Name fiel, und ein paar beugten sogar das Knie. Andere bildeten mit Daumen und Zeigefingern ein Dreieck, ein altes Zeichen, um das Böse abzuwehren.
    »Kommt schon, Brüder. Mister Charismo ist ein Freund der Rammböcke«, sagte Malarkey, doch seine Worte klangen hohl und gezwungen.
    Er lauschte wieder, und sein Lächeln erstarb. Als Charismo fertig war, nickte Malarkey, als könnte das Gerät diese Geste übertragen, und hängte den Elfenbeinhörer wieder in die Halterung.
    »Tja, meine Rammböcke«, sagte er, »es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Mister Charismo hat irgendwie Wind von der Indianerprinzessin und dem Jungen gekriegt. Er will, dass wir die beiden sofort in seine Villa bringen. Und zwar unversehrt.«
    »Und die gute Nachricht?«, fragte ein Rammbock aus der ersten Reihe.
    »Die gute Nachricht ist, dass der Kampf nicht fortgeführt werden kann, deshalb sind die Wetten null und nichtig.« Malarkey grinste breit. »Und das ist wirklich eine gute Nachricht. Jedenfalls für euren König.«
    Ein paar von den Männern murrten, aber nicht allzu laut, und Malarkey wusste, dass ihn niemand herausfordern würde. Alles in allem war es das bestmögliche Ergebnis für den König der Rammböcke: Sein Ruf war unbeschadet, seine Börse weiterhin gut gefüllt, und Mister Charismo hatte in Anbetracht der Umstände überraschend gut gelaunt geklungen. Unterm Strich also ein gelungener Tag.
    Farley vollendete das schlichte Rammbocksymbol auf Rileys Oberarm und betupfte es mit medizinischem Alkohol.
    »Nicht am Schorf pulen«, sagte er. »Sonst bildet sich eine Narbe, und dann sieht mein Kunstwerk hässlich aus.«
    Riley verstand nicht, was passiert war. »Geht es meiner Freundin gut? Ist der Kampf vorbei?«
    Farley wickelte einen sauberen Stoffstreifen um den Arm des Jungen. »Der Kampf ist abgebrochen worden. Ein Kunde hat Interesse geäußert, euch kennenzulernen, genau wie ich’s mir gedacht hatte.«
    Riley runzelte die Stirn. Hier war Politik im Spiel.
    »Sie haben diesem Herrn also Bescheid gesagt? Dann haben Sie uns ja gerettet, Mister Farley.«
    Farley verknotete die beiden Stoffenden. »Still, mein Junge. Ich habe ein paar Münzen springen lassen, damit er eine Nachricht bekam, weiter nichts.«
    Vorsichtig betastete Riley den Verband. »Und wer ist dieser Kunde? Was will er von uns?«
    Farley verschloss sorgsam und methodisch seine Tintenfläschchen und stellte sie in eine Holzkiste zurück.
    »Dieser Kunde ist ein höchst ungewöhnlicher Mann«, sagte er. »Ein Genie in vielen Bereichen und ein großzügiger Wohltäter für alle, die ihn mit Informationen versorgen. Und was er von euch will, nun, die Frage wird er euch selbst beantworten.«
    »Haben Sie einen Rat für mich, Mister Farley? Ich meine, was diesen geheimnisvollen Kunden angeht und wie man ihn bei Laune hält!«
    Farley lächelte, und seine Zähne zwischen den faltigen Lippen waren erstaunlich weiß. »Du bist ein kluges Kerlchen. Das ist vermutlich die

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