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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Garrick? Falls ja, würd ich mir das gut überlegen. Otto Malarkey türkt die Wetten immer so, dass er nicht verlieren kann.«
    Garrick tastete seinen Mantel und seine Hosenbeine ab, um sich zu vergewissern, dass alle versteckten Messer noch an ihrem Platz waren.
    »Diese Wette kann selbst König Otto nicht türken. Er hat einen Kampf angefangen, den er nicht gewinnen kann. Und an deiner Stelle würde ich von hier verschwinden, bevor das Blut bis auf die Straße fließt.«
    Lacey Boggs lüpfte ihren Rocksaum, als sammelte sich das Blut bereits um ihre Füße. »Bin schon weg, Sir. Hab ja schließlich ’nen Auftrag zu erledigen.«
    Garrick sah ihr nach, und er wusste, dass sich die Nachricht von der Belohnung, die auf Rileys Fund ausgesetzt war, schneller in der Stadt verbreiten würde als die Cholera in einem Elendsviertel.
    Wie ich meinen Jungen kenne, wird er dem Muster seiner früheren Fluchtversuche folgen. Riley wird sich ein Versteck suchen, dort ausharren, bis seine Spur kalt geworden ist, und dann verschwinden. In diesem Fall wird er vermutlich in die Zukunft verschwinden, und es gibt nur zwei Türen, die dorthin führen. Die eine ist im Keller des Hauses in der Half Moon Street, aber da könnte ich ja auf ihn warten, oder ich könnte einfach die Maschine auseinandergenommen haben, deshalb wird er ein paar Tage stillhalten und es dann am Bedford Square versuchen. Und dort werde ich ebenfalls sein, sobald ich meinen kleinen Plausch mit Otto Malarkey gehabt habe .
    Im Unterschlupf der Rammböcke ging der Trubel die ganze Nacht hindurch weiter, bis Otto Malarkey wie immer kurz vor Sonnenaufgang schlagartig einen Wutanfall bekam und alle anbellte, wer keine Lust auf eine Begegnung mit seiner Reitpeitsche habe, solle ihm aus den Augen gehen, und zwar ein bisschen plötzlich.
    »Außer Ihnen, Mister Farley!«, rief er dem alten Tätowierungskünstler zu. »Ich möchte, dass Sie meine Preisliste auf den neuesten Stand bringen, während ich ein Nickerchen halte.« Es sprach für die Schmerztoleranz des Mannes, dass er vorhatte zu schlafen, während Farley an seiner Brusttätowierung arbeitete.
    Langsam leerte sich der riesige Saal, und die müden Rammböcke schlurften zu ihren Schlafplätzen. Malarkey hängte seinen Hut an die Lehne des Throns und legte sich stattdessen das Schaffell auf den Kopf. Dann schnappte er sich eine Flasche Brandy aus der Hand eines Matrosen, der bewusstlos auf dem Boden lag, und schwankte zu Farleys Ecke.
    »Nun denn, mein treuer Künstler«, sagte er und ließ sich in den Liegestuhl fallen, der unter seinem Gewicht bedrohlich ächzte. »Meine Preisliste ist veraltet. Fügen Sie bei allem einen halben Sovereign hinzu. Schließlich bin ich jetzt König.«
    Farley war müde, und ihm taten die Finger weh, aber er war nicht so dumm, sich zu beschweren. Er leistete den Rammböcken einen wertvollen Dienst, aber Malarkeys Launen waren unberechenbar, und es wäre höchst unklug, seinen Zorn auf sich zu ziehen.
    »Ganz wie Sie wünschen«, sagte er und stupste die Tintenfläschchen zurecht, bis sie in einer geraden Reihe standen. »Einige Zeilen sind ganz einfach, die mit siehe oben können ja so bleiben. Aber darf ich untertänigst vorschlagen, das Ganze in Shilling zu lassen, dann brauche ich nämlich nur ein bisschen an den Zahlen herumzumalen. Das spart Tinte und Nadeln.«
    Was unausgesprochen dahinterstand, war, dass Farleys Methode auch deutlich weniger Stiche verursachen würde.
    Malarkey zog mit den Zähnen den Korken aus der Flasche und trank einen ausgiebigen Schluck. »Wie Sie wollen, Farley. Mir ist das egal, hartgesotten, wie ich bin. Ihre Nadel ist nur ein kleiner Pikser im Vergleich zu den vielen Degenstichen, die ich im Gefängnis von Little Saltee abgekriegt habe.«
    Das liegt daran, dass es eben nur eine Nadel ist , hätte Farley am liebsten entgegnet, aber er verkniff es sich.
    »Genug gequatscht, fangen Sie an«, sagte Malarkey. »Ich brauche meinen Schlaf. Ruhe ist nämlich wichtig für die Haare. Ruhe und die Berührung mit einem Vlies – damit bleibt die Mähne schön glänzend.«
    Malarkey war eitel, was sein Haar anging. Das war seine Schwäche, und nach Farleys Ansicht wussten zu viele Leute davon.
    »Ruhe und das Vlies, Boss. Kümmern Sie sich um Ihre Haare, und ich kümmere mich um Ihre Brust. Wenn Sie aufwachen, ist alles fertig.«
    Malarkey stieß einen beinahe zufriedenen Rülpser aus, zog sich das Schaffell über die Augen und entspannte sich, zuckte jedoch

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