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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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der anderen Seite der Lücke und starrte entsetzt auf die bellenden Hunde hinab, die sich auf die Hinterbeine stellten und an der Wand scharrten. »Ich kann nicht, Brombeerkralle«, flüsterte sie. »Ich kann einfach nicht. Ich falle bestimmt runter.«
    »Nein, tust du nicht«, versicherte ihr der Zweite Anführer. »Du kannst gut springen. Du schaffst das.«
    »Wenn du fällst, springe ich runter und kämpfe gegen die Hunde«, versprach Löwenglut.
    Mit einem verzweifelten Blick auf die beiden Bestien trat Haselschweif ein paar Fuchslängen zurück und rannte dann zum Mauerende. Beide Hunde warfen sich in die Höhe, als sie sprang, doch sie kam eine Schwanzlänge weiter, als nötig gewesen wäre, auf der Mauer auf und wurde von Birkenfall begrüßt, der ihr beruhigend über das Ohr leckte.
    Löwenglut folgte, anschließend Brombeerkralle, dann machten sich die Katzen wieder auf den Weg, begleitet von den Hunden, die eine Fuchslänge unter ihnen liefen und vor Enttäuschung jaulten und kläfften, weil sie ihre Beute nicht erreichen konnten. Distelblatt fragte sich, wie sie sie abschütteln könnten. Der Zweibeinerort würde irgendwann zu Ende sein. Früher oder später mussten sie wieder hinunter auf den Boden und dann würden sie in Stücke gerissen.
    »Wo wollt ihr denn hin?«
    Eine fremde Stimme erklang vor ihnen. Distelblatt entdeckte einen riesigen Kater mit blaugrauem Fell, der Nase an Nase vor Jingo stand. Wohl genährt und mit seidigem Fell sah er aus wie ein Hauskätzchen, doch sein Nackenfell war gesträubt und seine blauen Augen blickten unfreundlich.
    »Wir sind nur auf der Durchreise«, erwiderte Jingo ruhig.
    »Na, dann beeilt euch mal ein bisschen«, knurrte das Hauskätzchen. »Ich bin auf dem Weg nach Hause, ich will schlafen und habe keine Lust, den ganzen Tag diesen Radau zu hören. Die Hunde wären gar nicht hier, wenn ihr sie nicht mitgebracht hättet.«
    Zorn leuchtete in Löwengluts Augen auf, und er schob sich auf der Mauerkante vor zu Jingo. Distelblatts Fell prickelte. Hier oben einen Kampf anzuzetteln, würde nur damit enden, dass beide Katzen von der Mauer fielen, genau in die geifernden Mäuler der Hunde.
    Brombeerkralle hob den Schwanz und bremste Löwenglut. »Halt dich raus, es sei denn, das Hauskätzchen greift an«, befahl er. »Jingo soll die Sache regeln.«
    »Dann lass uns doch durch«, erwiderte Jingo immer noch ruhig. »Wenn du uns nicht im Weg stehen würdest, wären wir längst weg.«
    Der blaugraue Kater fauchte wütend, erwiderte aber nichts. Stattdessen sprang er hinab in das Zweibeinerterritorium, raste zum Nest und verschwand durch ein kleines Loch in der Tür.
    Distelblatt entspannte sich. Sie hatten Wichtigeres zu tun, als einem Hauskätzchen Manieren beizubringen. Verfolgt von den Hunden, tappten sie weiter die Mauer entlang, bis sie eine weitere Ecke erreichten.
    »Hier können wir die Hunde abschütteln«, erklärte Jingo.
    Sie bog um die Ecke und führte die Katzen über einen schmalen Holzzaun zwischen zwei Zweibeinernestern. Für die Hunde war hier kein Weg, auf dem sie ihnen folgen konnten, obwohl sie versuchten, sich durch die Lücke am Fuß des Zaunes zu zwängen. Ihr frustriertes Kläffen hallte hinter Distelblatt her, als sie und ihre Clan-Gefährten sich dem gegenüberliegenden Nest näherten.
    »Hier lang – und passt auf, wohin ihr eure Pfoten setzt.« Jingo sprang auf einen schmalen, flachen Bereich über dem Eingang des Zweibeinernestes und krallte sich an einer Kletterpflanze hoch, bis sie das Dach des Zweibeinernests erreichte. »Es ist ganz leicht!«, rief sie zu ihnen hinab und winkte mit dem Schwanz.
    »Und Igel können fliegen!«, murmelte Birkenfall.
    Doch als Distelblatt an der Reihe war, stellte sie fest, dass Jingo recht hatte. Die Kletterpflanze hatte dicke, knorrige Stängel, die ihren Pfoten gut Halt boten, und war stark genug, um sogar Brombeerkralles und Löwengluts Gewicht zu tragen. Nur die Dachkante schien etwas wackelig zu sein, und Distelblatt, die ständig fürchtete, der Wind könnte sie wegwehen, versuchte erfolglos, ihre Krallen hineinzubohren.
    »Wohin jetzt?«, keuchte Brombeerkralle, nachdem er sich zu Jingo hochgehievt hatte.
    Statt einer Antwort kraxelte die getigerte Kätzin das steile Dach hinauf. »Das ist eine gute Abkürzung«, miaute sie.
    »Da kommen wir nicht rauf!«, keuchte Haselschweif. »Wir werden abstürzen.«
    »Wenn Jingo es kann, können wir es auch«, verkündete Farnpelz entschieden. »Hoch mit dir,

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