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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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zweifelnd. »Ich hoffe, er hat keine Flöhe.«
    Er hat bestimmt Flöhe. Distelblatt scharrte mit Haselschweif einen Haufen Laub zusammen, um ein Nest zu bauen. Und Zecken. Wir werden ihn einer gründlichen Behandlung mit Mäusegalle unterziehen müssen, ehe wir ihn in Mausefells Nähe lassen!
    Als Distelblatt erwachte, war es immer noch dunkel. Sie konnte zwar schon die Umrisse der kahlen Zweige erkennen, doch über ihr glitzerten noch die Sterne. Charly schnarchte laut, und Haselschweif, die neben ihm zusammengerollt lag, hatte ihren Schwanz über die Ohren geschlungen.
    Distelblatt wusste, dass sie nicht wieder einschlafen würde, also erhob sie sich leise, um die anderen nicht zu stören, und blinzelte sich den Schlaf aus den Augen. Brombeerkralle, Farnpelz und Birkenfall hatten sich dicht nebeneinander auf der anderen Seite des Teichs Nester gemacht. Alle drei schliefen friedlich, Birkenfalls Schwanz zuckte, als würde er träumen.
    Drei Katzen … keine vier … Sol ist weg! Distelblatt ließ ihren Blick über die Lichtung schweifen, doch der unverwechselbare schildpattfarben-weiße Pelz war nirgendwo zu sehen. Sie schnupperte und entdeckte seinen Geruch, noch frisch, aber schwach.
    Distelblatts erster Impuls war es, Brombeerkralle zu wecken. Doch ein innerer Befehl lenkte ihre Pfoten in die andere Richtung, auf der feinen Spur von Sols Geruch. Sie tappte, so leise sie konnte, durch die Bäume und zuckte zusammen, als die verdorrten Blättern unter ihren Schritten knirschten. Bald hörte sie das Rauschen von fließendem Wasser, das immer lauter wurde, bis sie eine Stelle erreichte, wo der Wald sich lichtete und der Boden zu einem Bach hin abfiel, der gurgelnd über die Steine sprang. Sol saß oben am Hang mit dem Rücken zu ihr, die Augen auf die blasser werdenden Sterne gerichtet.
    »Denkst du immer noch, dass sie alle Antworten kennen, Distelblatt?«, fragte er, ohne den Kopf zu drehen.
    Jedes Haar in Distelblatts Pelz sträubte sich, bis ihr klar wurde, dass sie gegen den Wind stand und Sol ihr Kommen gewittert haben musste. »Ich … ich weiß es nicht«, erwiderte sie. »Ich weiß gar nichts mehr.«
    Nun wandte sich Sol zu ihr um, seine Augen blinzelten mitleidig. »Und warum ist das so?«
    Distelblatt seufzte. »Alles war viel einfacher, als ich noch dem trauen konnte, was die anderen Katzen sagten.« Schon beim Sprechen konnte sie nicht fassen, dass sie das einer Katze erzählte. Nicht einmal ihren Wurfgefährten hatte sie ihre Zweifel erzählt.
    »Du musst lernen, dir selbst zu vertrauen, Distelblatt«, miaute Sol mit seiner tiefen, wohlklingenden Stimme, die Vertrauen erweckte. »Nur du weißt, was richtig ist.«
    »Manchmal bin ich einfach so durcheinander.« Distelblatts Stimme zitterte. »Ich will nicht alles allein entscheiden müssen.«
    »Es wird leichter, meine Kleine.« Sol erhob sich. »Komm, lass uns zu den anderen zurückgehen.«
    Distelblatts Magen zog sich zusammen, als sie Sol zurück auf die Lichtung folgte. Er hat fast den SchattenClan zerstört! Alle Katzen glauben, er hätte Aschenpelz getötet! Warum habe ich dann das Gefühl, ich könnte ihm selbst mein Leben anvertrauen?
    Als sie die Lichtung erreichten, erwachte gerade der Rest der Patrouille. Brombeerkralle, der seinen Pelz putzte, sah überrascht auf, sagte aber nur: »Ich habe mich schon gewundert, wo ihr seid.« Dann ging er über die Lichtung, um nach Charly zu sehen.
    Der alte Tigerkater wuchtete sich aus seinem Nest. »Bin so fit wie ’n Eichhörnchen«, behauptete er störrisch. »Ihr Jungen braucht wegen mir keine Umstände zu machen.«
    Nachdem sie die Frischbeute des vergangenen Abends aufgefressen hatten, machten sich die Katzen wieder auf den Weg. Sie kamen zu der Stelle am Bach, wo Distelblatt Sol getroffen hatte, und näherten sich nun dem Waldrand. Bald standen sie unter den äußersten Bäumen und schauten über Wiesen, die mit grauweißen Wollbällchen bedeckt waren. Schafe, wie Distelblatt erkannte.
    »Mir gefällt das nicht«, grummelte Charly, als sie die Wiesen überquerten, und warf den Schafen misstrauische Blicke zu. »Was sind das überhaupt für Tiere?«
    »Schafe, Charly«, erwiderte Distelblatt, die neben ihm ging. »Gab es die nicht auch auf dem Bauernhof, wo wir dich beim letzten Mal getroffen haben?«
    Charly schniefte. »Hab ich noch nie gesehen.« Er schrak zusammen und sträubte sein Fell, als eines der Schafe auf sie zugetrottet kam. »Schnell – lauf!«
    »Schon gut«, miaute Distelblatt. Das

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