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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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endlich dem SternenClan zu begegnen, hatte Häherfeder die Frage ganz vergessen, die er eigentlich stellen wollte.
    »Ich habe da dieses Kraut entdeckt«, begann er, »und ich weiß nicht, was es ist.« Bitte, SternenClan, lass ihn nicht überrascht sein, weil ich nicht Blattsee frage!
    »Was für ein Kraut?«, erkundigte sich Kleinwolke.
    »Es hat einen scharfen Geruch und die Blätter fühlen sich irgendwie schartig an«, miaute Häherfeder und wünschte, er könnte dem SchattenClan-Heiler beschreiben, wie es aussah. Doch der vertrocknete Stängel hätte ihm auch nicht viele Hinweise auf das frische Kraut geben können. »Es schmeckt kalt, wie Raureif auf Fell, und selbst die getrockneten Blätter schmecken wie frisches Gras«, fügte er hinzu, als er sich daran erinnerte, was Mausefell gesagt hatte.
    »Hmm …« Ein paar Herzschläge lang tappte Kleinwolke gedankenverloren dahin. »Klingt wie Petersilie. Ihre Blätter haben eine ganz unverkennbare Form, wie winzige, flache Krallen am Rand, und sie schmeckt immer gleich, ob getrocknet oder frisch.«
    »Und wofür wird sie verwendet?« Häherfeder bemühte sich, die Aufregung in seiner Stimme zu unterdrücken.
    »Man braucht sie nicht oft«, erwiderte Kleinwolke. »Aber sie unterbindet den Milchfluss säugender Königinnen, wenn ihre Jungen sterben.«
    Häherfeder blieb wie angewurzelt stehen.
    Oder wenn ihre Jungen nicht sterben, sondern einer anderen Katze übergeben werden .
    Sein Herz klopfte so laut, dass er dachte, es würde aus seiner Brust hervorbrechen. All die einzelnen Stücke an Wissen, die er über seine Geburt gesammelt hatte, fügten sich plötzlich zu einem entsetzlichen Muster zusammen.
    »Ist was mit dir?«, fragte Kleinwolke besorgt.
    »Was? Oh – nein, alles in Ordnung.«
    Häherfeder zwang seine Pfoten weiterzugehen. Sein Kopf wirbelte und füllte sich mit lauter Lichtblitzen, und er vergaß fast, sich von den anderen Heiler-Katzen zu verabschieden, als sie die Grenze ihrer Territorien erreichten.
    Man hatte ihm immer erzählt, weil Eichhornschweif keine Milch hatte, hätten Rauchfell und Minka seine Wurfgefährten und ihn gesäugt. Also war es nicht Eichhornschweif, die die Petersilie gebraucht hatte. Vielleicht musste unsere wirkliche Mutter sie essen, um zu verbergen, dass sie soeben Junge zur Welt gebracht hatte!
    Häherfeders Erinnerung trug ihn zurück in die Zeit, als er ein winziges Junges war und sich durch den Schnee kämpfte. Er musste sich erinnern! Denk an die Gerüche . Dort liegen die Antworten. Sein Geruchssinn hatte ihn noch nie im Stich gelassen, wenn es wichtig war. Er würde ihn auch jetzt nicht enttäuschen.
    Da war eine Katze dicht neben ihm, die langsam durch den Schnee stapfte, mit Milchgeruch im Pelz. Das war nicht Eichhornschweif – es konnte nicht Eichhornschweif gewesen sein. Plötzlich holte Häherfeder tief Luft. Er wusste genau, welcher Katzengeruch das gewesen war.
    Alles passte zusammen. Welche Katze konnte sich auf Eichhornschweifs Loyalität verlassen und wissen, dass sie die Täuschung viele Monde lang aufrechterhalten würde, selbst wenn es bedeutete, ihren eigenen Gefährten anzulügen? Welche Katze hatte voller Liebe und Sorge über ihn und seine Wurfgefährten gewacht? Welche Katze durfte niemals zugeben, dass sie Junge geboren hatte?
    Blattsee! Blattsee ist unsere Mutter!

21. Kapitel
    Distelblatt blinzelte müde in die neblige Morgendämmerung, als die Ältesten und Charly Honigfarns Leichnam aus dem Lager trugen. Die Sonne war verschwunden, der Himmel von dicken, grauen Wolken bedeckt und der Wind brachte Regengeruch mit sich. Der ganze Clan stand schweigend da, während ihre Clan-Gefährtin zu ihrer Beerdigung gebracht wurde.
    Nachdem die Ältesten durch den Dornentunnel verschwunden waren, begann Brombeerkralle, die Patrouillen des Tages einzuteilen. Distelblatt sah Ampferschweif, die mit gesenktem Kopf und hängendem Schwanz traurig zum Kriegerbau tappte. Sie sprang ihr nach und holte sie bei den äußeren Zweigen des Dornenbusches ein.
    »Es tut mir so leid«, miaute sie. »Ich werde Honigfarn schrecklich vermissen.«
    »Wir alle vermissen sie.« Ampferschweifs Stimme war voller Gram. »Sie war ein so freundliches Junges. Und sie lernte so schnell! Sie kannte die meisten Jagdtechniken schon, bevor sie Schülerin wurde.«
    »Es hat großen Spaß gemacht, mit ihr zu spielen«, sagte Distelblatt und berührte Ampferschweifs Schulter mit der Nase.
    Ampferschweif blinzelte. »Sie war gern mit dir und

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