Warrior Cats – Der vierte Schüler
spuckend nach Atem. Grelles, gelbes Licht blendete sie, und Taubenpfote sah die Baue des Zweibeinerorts vorbeisausen. Hoffentlich kommen die Hauskätzchen heil nach Hause!
Etwas Dunkles tauchte vor ihr auf. Die Äste eines überhängenden Baumes tauchten in den Bach und wurden in die Strömung gezogen. Taubenpfote strampelte verzweifelt, um ihnen auszuweichen, wurde aber von der Flut zwischen die Zweige getrieben. Sie zerrten an ihrem Pelz und hätten sie beinahe von ihrem Ast gestreift.
Taubenpfote hielt sich mit aller Kraft fest, bis sie fürchtete, die Krallen würden ihr ausgerissen. Plötzlich wurde sie wieder in die Strömung hinausgeschleudert. Ein getigertes Fellbündel, dunkel und nass, wirbelte jaulend an ihr vorbei.
Tigerherz!
Taubenpfote blinzelte sich das Wasser aus den Augen und sah zu ihrem Entsetzen, dass der junge SchattenClan-Krieger unter der Oberfläche verschwand.
SternenClan, nein!
Sie holte tief Luft, ließ ihren Ast los und strampelte hinter ihm her. Sie rief sich das Bild von Kräuselschweif und Blütenfell vor Augen, wie sie im Teich hinter dem Damm geschwommen waren, und versuchte, ihre Bewegungen nachzuahmen. Aber das war gar nicht so einfach. Ihr nasses Fell war schwer und ihre Beine schmerzten vor Anstrengung. Immer wieder stieß sie gegen vorbeitreibende Äste, die sie unter Wasser zogen, und wenn sie wieder an die Oberfläche kam, nahmen hohe Wellen ihr die Sicht.
Taubenpfote hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, ihren Gefährten wiederzufinden, als sie Tigerherz weniger als eine Schwanzlänge von ihr entfernt für einen Herzschlag entdeckte, dann ging er wieder unter. Sie schwamm zu der Stelle und tauchte.
Von oben war das Wasser eine dunkle Fläche gewesen, auf der ab und zu das Mondlicht schimmerte. Hier unten fühlte sich Taubenpfote so blind wie Häherfeder, also schickte sie ihre Sinne nach Tigerherz aus und strampelte weiter, bis ihre Pfoten seinen Pelz berührten.
Er bewegt sich nicht! Komme ich zu spät?
Taubenpfote packte sein Fell mit den Zähnen und paddelte verzweifelt aufwärts. Als sie ihren Kopf endlich aus dem Wasser recken konnte, schwamm gerade ein Ast vorbei, den sie mit den Vorderpfoten umschlang. Tigerherz drohte sie mit seinem Gewicht wieder unter Wasser zu ziehen, aber Taubenpfote ließ nicht los. Wenig später sah sie zu ihrer Erleichterung, dass Blütenfell entschlossen zu ihr geschwommen kam.
»Kräuselschweif darf nicht umsonst gestorben sein«, fauchte die FlussClan-Kätzin mit zusammengebissenen Zähnen. »Der SternenClan wird uns nicht noch mehr Krieger wegnehmen.«
Sie packte Tigerherz beim Nackenfell und befreite Taubenpfote von ihrer Last. Taubenpfote reckte den Kopf, so hoch sie konnte, und erspähte ein flaches Holzstück, das in der Strömung angetrieben kam. Schnell paddelte sie durch die Fluten, packte es und schob es zu Blütenfell.
Gemeinsam zogen die beiden Kätzinnen Tigerherz auf das flache Holz, kauerten sich neben ihn und krallten sich fest. So trug sie das Wasser an den Grasstreifen am Rand des Zweibeinerorts vorbei bis in die dahinter liegenden Wälder.
Taubenpfote bemerkte, dass sie inzwischen mehr sehen konnte. Der verregnete Himmel färbte sich allmählich grau in der frühen Morgendämmerung. Das Wasser floss jetzt ruhiger dahin. Der Bach war noch immer über die Ufer getreten, aber die erste erschreckende Flutwelle hatte nachgelassen. Taubenpfote blickte sich um und sah überall an der Oberfläche Äste schwimmen, darüber ab und zu ein Katzenkopf.
»Sieh nur!«, keuchte sie und tippte Blütenfell mit dem Schwanz, an die Schulter. »Da ist Pilzkralle! Und auch Löwenglut! Und dort drüben hängen Hellschweif und Grasbart an einem Ast.«
»Dem SternenClan sei Dank«, miaute Blütenfell. »Wir sind alle gerettet!«
Während sie das sagte, begann Tigerherz zu zappeln und zu husten, bis ihr Holzstück gefährlich wackelte und Wasser über sie schwappte.
»Du musst still liegen«, sagte Taubenpfote zu ihm. »Du bist in Sicherheit. Und wir sind auch bald zu Hause.«
Schließlich ließ die Strömung so weit nach, dass die Katzen ihre Äste loslassen und im flachen Wasser auf festem Grund waten konnten. Alle sieben Katzen kauerten keuchend beieinander und sahen zu, wie die Fluten allmählich ins Bachbett zurücktraten.
Der Regen strömte weiterhin stetig vom Himmel, aber Taubenpfote nahm ihn kaum noch wahr. Sie war so nass wie nie zuvor und hatte so viel Wasser geschluckt, dass sie sich nicht vorstellen konnte, jemals
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