Warrior Cats – Der vierte Schüler
und wandte sich ab. Die drei Hauskätzchen blieben vor dem Zaun stehen und sahen den Clan-Katzen nach, die sich über das Gras zum Bachbett zurückzogen.
Löwenglut hatte zwar einen Kampf verhindert, konnte seinen Zorn aber nach wie vor nur mit Mühe unterdrücken. Was für eine Kaninchenverschwendung. Sie hätten zu einer guten Mahlzeit für uns alle gereicht.
»Die Hauskätzchen glauben, sie hätten gewonnen!«, schimpfte Pilzkralle. Er blickte noch einmal über die Schulter hinter sich, bevor er ins Bachbett zurücksprang. »Seht sie euch an! Ich würde ihnen am liebsten die eingebildeten Grimassen von den Gesichtern kratzen!«
»Trotzdem hat Hellschweif recht, wir dürfen das nicht«, erinnerte ihn Blütenfell. »Wir müssen dafür sorgen, dass uns nichts passiert, bis wir das Wasser gefunden haben.«
»Stimmt«, brummte Pilzkralle finster. »Aber wartet nur ab, bis wir auf dem Rückweg sind …«
Schweigend zog die Patrouille weiter und ließ die Zweibeinernester hinter sich. Nach den Gärten stießen sie auf ein dorniges Wäldchen mit jungen Bäumen, die aus dem Unterholz hervorstachen.
»Ich finde, wir sollten hier eine Pause einlegen und uns was zu essen suchen«, schlug Kräuselschweif vor.
Löwenglut bemerkte, dass er und Blütenfell schon wieder völlig erschöpft dumpf vor sich hin starrten. »Gute Idee«, pflichtete er Kräuselschweif bei, als er sah, dass Pilzkralle ein verärgertes Gesicht machte. »Wer weiß, wann sich wieder eine Gelegenheit ergibt.«
Der SchattenClan-Krieger seufzte vernehmlich. »Also gut, bringen wir es hinter uns. Und hoffen wir, dass uns nicht noch mehr bescheuerte Hauskätzchen über den Weg laufen.«
Taubenpfotes Schwanzspitze schoss in die Höhe. »Ich höre da drüben einen Vogel«, flüsterte sie Löwenglut zu und deutete mit den Ohren zum anderen Ende des Wäldchens. »Er schlägt eine Schnecke an einem Stein auf.«
Löwenglut lauschte, konnte aber nichts hören. »Schnapp ihn dir«, miaute er, erfreut, dass seine Schülerin ihre besonderen Gaben wiedererlangt hatte.
Taubenpfote hüpfte fröhlich davon, während Löwenglut noch einen Moment stehen blieb und die Luft prüfte, bis er ein Eichhörnchen in der Spitze eines nahe gelegenen Baumes witterte. Er kletterte den Stamm hinauf und hatte schon den Ast unter seinem Opfer erreicht, als von unten lautes Miauen zu ihm heraufschallte.
»Da seid ihr ja wieder!«
Das Eichhörnchen setzte sich alarmiert auf, warf sich in die Luft und verschwand im Laub des nächsten Baumes. Löwenglut schnaubte wütend. Unten entdeckte er die weiße Kätzin aus dem Zweibeinernest mit den Kaninchen. Sie stand am Fuß des Baumes und blickte mit freundlichen grünen Augen zu ihm hoch.
»Du hast gerade meine nächste Mahlzeit verscheucht«, beschwerte sich Löwenglut und kletterte zu ihr hinunter.
»Tut mir leid.« Das weiße Hauskätzchen blinzelte ihn an. »Ich wollte bloß zuschauen, wie du jagst. Ich hatte mir schon gedacht, dass ihr hier Pause machen würdet, nachdem ihr die Kaninchen nicht bekommen habt. Müsst ihr wirklich selbst für euer Futter sorgen? Wir fangen manchmal Mäuse, aber eigentlich brauchen wir sie nicht. Wer will schon Pelz und Knochen essen?«
Da gibt es genügend Katzen , die das wollen . Konnte sie wirklich so ignorant sein? Am Rand eines Brombeergestrüpps entdeckte er ein weiteres Eichhörnchen, nickte ihr kurz zum Abschied zu und schlich ihm nach.
Aber die weiße Kätzin kam mit. »Willst du das Eichhörnchen fangen?«, fragte sie. »Darf ich zuschauen? Ich bin auch ganz leise.«
Zu spät! Das Eichhörnchen hatte die Ohren gespitzt, sprang am nächsten Baum hoch und hielt auf einem niedrigen Ast inne, schnatterte verärgert auf sie hinab und verschwand.
»Ich heiße Schneeflocke«, plapperte die weiße Katze weiter, ohne zu merken, was sie angestellt hatte. »Der hellrote Kater heißt Karotte und der schwarz-braun getigerte Puzzle. Danke, dass ihr die Kaninchen in Ruhe gelassen habt. Es stimmt, was mit der anderen Katze passiert ist, die das Kaninchen ihrer Hausleute gegessen hat.«
Löwenglut holte tief Luft und wandte sich ihr zu. »Es ist wirklich nett, mit dir zu plaudern«, miaute er mit zusammengebissenen Zähnen, »aber ich habe leider zu tun.«
Die Bemerkung hätte er sich sparen können. Es war nicht zu übersehen, dass Schneeflocke einen Wink mit der Schwanzspitze auch dann nicht verstehen würde, wenn er direkt vor ihrer Schnauze wedelte.
»Wo kommt ihr denn alle her?«, miaute sie
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