Warrior Cats – Der vierte Schüler
beiden Tiere auch dann nicht, als sie ins Wasser geglitten waren und mit ihren Schwänzen heftig auf die Oberfläche schlugen, sodass es Tropfen regnete.
»Kräuselschweif, Blütenfell!«, schrie Taubenpfote und schoss zum Rand des Teichs. »Biber! Kommt sofort raus!«
Die Biber glitten durch den Teich, wobei ihre gewaltigen Körper die Wasseroberfläche nur leicht kräuselten. Taubenpfote konnte hören, wie sie mit den Pfoten im Wasser paddelten, und spüren, dass sie mit den Schwänzen auf die Katzen zusteuerten.
Kräuselschweif und Blütenfell hatten sie inzwischen entdeckt und strampelten verzweifelt aufs Ufer zu. Mühelos glitten die Biber mit erhobenen Köpfen hinter ihnen her, um den entstandenen Wellen auszuweichen. Taubenpfote bohrte ihre Krallen in die Erde und musste hilflos zusehen, wie der Abstand zwischen ihnen immer kleiner wurde.
SternenClan, hilf ihnen doch!
Direkt vor den Nasen der Biber kletterten die beiden FlussClan-Katzen aus dem Wasser. Ihr nasses Fell triefte und klebte ihnen am Körper und ihre Augen waren weit aufgerissen vor Angst.
»Lauft!«, jaulte Löwenglut.
Jede Katze sauste zu den Bäumen oben auf dem Abhang. Taubenpfote warf einen Blick über ihre Schulter und sah, wie die Biber schwerfällig aus dem Wasser stiegen, die Schnauzen hoben und lange, gelbe Zähne entblößten. An Land waren sie viel unbeholfener als im Wasser, und wenn sich die Katzen beeilten, würden sie ihnen unbeschadet entkommen.
Die Biber blieben am Ufer des Teichs, blickten den Katzen hinterher und machten keinerlei Anstalten, ihnen zu folgen. Die Patrouille sammelte sich unter den Bäumen und rückte dicht zusammen. Blütenfell und Kräuselschweif zitterten und schüttelten sich das Wasser aus den Pelzen.
»Das war knapp«, flüsterte Kräuselschweif. »Danke, dass ihr uns gewarnt habt.«
»Beim SternenClan«, keuchte Pilzkralle. »So einfach, wie wir uns das vorgestellt haben, wird die Sache nicht.«
Taubenpfote spürte, dass Löwengluts Blick auf ihr ruhte. Obwohl er nichts sagte, wusste sie genau, was er dachte.
Warum hast du uns nicht gesagt, dass es so schwierig sein wird?
19. KAPITEL
Löwenglut führte die Patrouille vom Wasser weg und in Deckung unter die dichten Bäume. Er sah sein eigenes Entsetzen in den weit aufgerissenen, angstvollen Augen seiner Gefährten. Die beiden FlussClan-Katzen zitterten immer noch und drängten sich dicht aneinander. Ihre Blicke huschten den Abhang hinunter, als würden sie jederzeit damit rechnen, dass die Biber aus dem Unterholz hervorbrachen.
Woody folgte ihnen, setzte sich und legte den Schwanz über die Pfoten. »Ihr könnt nicht behaupten, ich hätte euch nicht gewarnt«, stellte er gähnend fest.
Löwenglut holte tief Luft, wohl wissend, dass jetzt eine Katze mit einem Plan kommen musste, wenn sie nicht alle aufgeben und nach Hause gehen wollten. »Woody, schlafen die Biber nachts?«
Der Einzelläufer dachte nach. »Weiß ich nicht. Ich schlafe nachts. Die Zweibeiner müssten es wissen.«
»Stimmt, aber die können wir nicht fragen«, knurrte Pilzkralle und bleckte die Zähne.
»Die Zweibeiner sind jedenfalls nicht unterwegs, wenn es dunkel ist«, miaute Löwenglut. »Und vielleicht schlafen die Biber ja auch. Ich glaube, das wäre der beste Zeitpunkt für einen Angriff.«
Die Luft knisterte vor Spannung, während die Katzen einander ansahen. Blütenfell und Kräuselschweif starrten zwischen den Bäumen nach unten ins Tal.
»Es gehört uns «, flüsterte Kräuselschweif.
Löwenglut wusste, dass sie jetzt nicht umkehren konnten. Nachdem sie so weit gekommen waren, mussten sie etwas unternehmen, um das Wasser zurückzubekommen und ihre Clans zu retten.
»Seht mal her«, hob er an und scharrte ein paar Zweige zu einem Haufen zusammen. »Das ist der Damm. Hier ist der Teich und das« – er zog einen langen Strich in die Erde – »ist das Bachbett auf der anderen Seite.«
»Wir sollten uns aufteilen«, miaute Pilzkralle und tippte mit einer Pfote rechts und links neben die aufgehäuften Zweige. »Von zwei Seiten gleichzeitig angreifen.«
Löwenglut nickte. »Gute Idee. Sobald wir oben auf dem Damm sind, bauen wir ihn allmählich ab, bis das Wasser rauskann. Woody, weißt du ob der Damm hohl ist? Verstecken sich Biber darin?«
Woody schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Und glaubt ja nicht, dass ich mich an diesem Angriff beteilige«, fügte er hinzu. »Das ist euer Kampf, nicht meiner.«
»Wir würden das auch nicht von dir verlangen«,
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