Warrior Cats – Der vierte Schüler
deiner Seite gekämpft«, miaute Gelbzahn. »Und das wird jeder SternenClan-Krieger tun, wenn seine Zeit gekommen ist. Aber die leeren Herzen unserer Feinde sind von Hass und der Gier nach Rache erfüllt, und das gibt ihnen eine Kraft, die unermesslich ist.«
Häherfeder starrte sie entsetzt an.
»Die Mächte des Waldes der Finsternis erheben sich.« Gelbzahns Stimme bebte unheilvoll. »Und um sie zu besiegen, wird eine Kraft gebraucht, die mächtiger ist als der SternenClan.«
21. KAPITEL
Löwenglut und Pilzkralle ließen Kräuselschweifs Leichnam in das Loch sinken, das sie unter einer Eiche gegraben hatten. Taubenpfote blickte über das Gestrüpp hinaus auf den Teich, der unterhalb des Damms in der Morgensonne funkelte. Sie hoffte, dass Kräuselschweifs Seele sich jetzt dort aufhielt, um nach Herzenslust zu schwimmen und Fische zu fangen.
Wut brannte wie ein schwelendes Feuer in ihrem Bauch. Kräuselschweif hätte nicht auf dieser Reise sterben dürfen! Dafür wollte sie sich an den Bibern rächen, sie sehnte sich danach wie eine hungrige Katze nach einem Bissen Frischbeute. Wir müssen den Damm zerstören! Das Wasser gehört den Clans!
Sie trat an den Rand des Grabes und scharrte Erde und Laub auf Kräuselschweifs toten Körper, dann hielt sie inne und lauschte auf die Biber. Leise bewegten sie sich in ihrem Bau, und Taubenpfote sah sie vor sich, triumphierend und schadenfroh, weil sie so einen leichten Sieg über die Katzen errungen hatten.
Löwengluts Stimme riss sie aus ihren Gedanken. »Einen zweiten Kampf gegen die Biber dürfen wir nicht riskieren.«
»Ihr wolltet ja nicht auf mich hören«, murmelte Woody, der auf einer knorrigen Eichenwurzel saß.
Löwenglut ließ mit einem Ohrenschnippen erkennen, dass er den Einzelläufer gehört hatte, antwortete aber nicht. »Wir müssen einen anderen Weg finden, das Wasser zu befreien«, fuhr er fort.
Blütenfell, die auch damit beschäftigt war, den Leichnam ihres Clan-Gefährten zu bedecken, blickte auf. Aus ihren Augen sprach tiefe Trauer, aber ihre Stimme klang fest und entschlossen. »Wir könnten versuchen, die Biber wegzulocken.«
»Und dann?«, fragte Pilzkralle.
»Dann zerstören wir den Damm«, antwortete Blütenfell.
»Er ist aber doch so riesig!«, wandte Tigerherz ein. »Dafür würden wir mehrere Tage brauchen. So lange können wir die Biber nicht ablenken.«
»Wir müssen ihn nicht ganz zerstören.« Blütenfell hörte sich zuversichtlich an. »Wenn wir die obersten Äste bewegen können, bis das Wasser überläuft, werden die restlichen Hölzer von der Kraft des Wassers mitgespült.«
Taubenpfote nickte. »Verstehe«, miaute sie. Sie ging davon aus, dass sich eine FlussClan-Katze mit Wasser am besten auskennen musste. Sie schickte ihre Sinne auf den Damm hinaus, versuchte zu ergründen, auf welche Weise die Äste und Stämme miteinander verwoben waren, und erkannte, dass Blütenfells Idee funktionieren könnte.
»Wir müssen uns beeilen«, warf Hellschweif mit einem Blick auf den Himmel ein. »Das Wetter wird bald umschlagen, und wir« – ihr Blick wanderte zu Kräuselschweif – »müssen zu unseren Clans zurückkehren und ihnen berichten, was geschehen ist.«
»Da hast du recht«, stimmte ihr Löwenglut zu.
»Ich hab da eine Idee!« Tigerherz sah sich auf der Lichtung um. »Lasst uns zum Üben diese Äste hier umschichten. Wenn wir herausgefunden haben, wie das geht, ohne hinzufallen, können wir den Damm viel schneller abbauen.«
Pilzkralle nickte seinem Clan-Gefährten anerkennend zu. »Guter Gedanke.«
Taubenpfote war ebenfalls beeindruckt. Tigerherz konnte einer Katze manchmal auf die Nerven gehen, aber dumm war er nicht.
Als sie Kräuselschweifs Grab zugescharrt hatten, verteilten sich die Clan-Katzen auf der Lichtung und versuchten, die Äste anzuheben. Zu Taubenpfotes Überraschung kam Woody Blütenfell zu Hilfe. »Ich hätte verhindern müssen, dass ihr euch auf einen Kampf gegen die Biber einlasst«, murmelte er und rollte mit ihr zusammen einen moosbewachsenen Stamm weg. »Ich hätte wissen müssen, dass sie zu stark für euch sind. Es tut mir leid.«
»Du kannst nichts dafür, Woody«, rief ihm Hellschweif zu. Blütenfell sagte nichts. Sie konzentrierte sich nur darauf, den schweren Ast von der Stelle zu rücken.
Taubenpfote folgte Löwenglut über die Lichtung zu einem vom Blitz gespaltenen Baumstamm am Boden. Erschrocken sah sie, dass er humpelte. »Bist du verletzt?«, fragte sie.
Löwenglut schüttelte den
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