Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
wieder wettgemacht hatte. Rußherz hatte recht: Freunde in fremden Clans waren besser als Feinde. Und für seinen Clan war der junge Krieger ein echter Gewinn.
    Ob Tigerstern das auch schon weiß? Löwenglut fuhr trotz der Hitze eine kalte Kralle über den Rücken.
    Die Katzen teilten die Beute unter sich auf und ließen sich zum Essen nieder. Zum ersten Mal fühlte sich Löwenglut unter diesen Katzen, die noch am vergangenen Tag seine Rivalen gewesen waren, wie in einer Gemeinschaft. Vielleicht schaffen wir es doch, richtig zusammenzuhalten.
    Blütenfell und Kräuselschweif wurden geweckt und aßen, als hätten sie einen Mond lang keine Beute gesehen. In stillem Einvernehmen hielten sich die anderen Katzen zurück, damit sie ihre Bäuche füllen konnten.
    »Es hilft niemandem, wenn sie vor Schwäche nicht weiterlaufen können«, flüsterte Hellschweif Löwenglut zu.
    Nachdem sie ihr Mahl beendet hatten, übernahm Pilzkralle wieder die Führung im Bachbett, das sich durch den Kiefernwald des SchattenClan-Territoriums schlängelte. Löwenglut fühlte sich im offenen Gelände mit so viel Himmel über sich unbehaglich, und die Sonne warf die Schatten der Bäume auf den mit braunen Nadeln übersäten Boden, weshalb er sich vorkam, als würde er über einen gigantischen Tigerpelz wandern. Nach einer Weile entdeckten sie eine von Eschenkralle angeführte SchattenClan-Patrouille in der Ferne. Pilzkralle rief ihnen einen Gruß zu, aber die Katzen kamen nicht näher.
    Die Sonne sank bereits am Himmel, als die Patrouille das Ende des SchattenClan-Territoriums erreichte. Löwenglut überquerte die Duftmarkierungen, blieb dann stehen und spähte nach vorn in den Wald. Der Bach schlängelte sich zwischen grauen, mit Moos bedeckten Felsbrocken hindurch. Einige Fuchslängen weiter änderte sich die Umgebung, wurde steiniger und war statt der Kiefern mit knorrigen Bäumen durchsetzt, die kleiner und älter waren als in seinem Territorium. Die Zweige waren miteinander verwoben und bildeten ein Dach wie bei einem Bau, ihre blassen Stämme waren mit Moos und Efeu bewachsen. Aber da war nach wie vor kaum Unterholz.
    Viel Deckung gibt es hier nicht. Löwenglut war unbehaglich zumute.
    Hellschweif prüfte mit offenem Maul die Luft und trat neben ihn. »Ich finde, wir sollten uns bei der Führung abwechseln«, miaute sie. Sie sagte das mit Überzeugung und einer Autorität, die Löwenglut daran erinnerte, dass sie eine der ältesten Kriegerinnen war, auch wenn man ihr das nicht ansah.
    »Einverstanden«, antwortete er, trat einen Schritt zurück und ließ ihr mit einer Schwanzgeste den Vortritt.
    Pilzkralle schien protestieren zu wollen, hielt sich dann aber zurück. Mit Hellschweif an der Spitze sprangen die Katzen ins Bachbett und folgten seinem Lauf in das unbekannte Territorium. Im schwachen, grünen Licht tappten sie unter dem Blätterdach voran, wandten die Köpfe, um zu beiden Seiten nach Gefahren Ausschau zu halten. Löwenglut bemerkte, dass die WindClan-Kriegerin mit dem Bachbett die bestmögliche Deckung gewählt hatte, denn wenn sie die Köpfe einzogen, konnten sie sich verstecken, falls es nötig würde.
    »Hier ist der Boden schlammig!«, rief Taubenpfote und schüttelte angewidert eine Pfote. »Ich bin mittenrein getreten.«
    »Das ist gut«, miaute Kräuselschweif. »Wo Schlamm ist, gibt es vielleicht auch Wasser. Allzu viel direktes Sonnenlicht bekommt der Bach hier nicht ab.«
    Der FlussClan-Krieger hatte recht. Wenige Schwanzlängen weiter entdeckte Hellschweif zwischen den Wurzeln einer Eiche eine kleine Wasserlache unter einem Überhang. Alle Katzen versammelten sich, um zu trinken. Das Wasser war warm und schmeckte erdig, aber Löwenglut glaubte sich nicht erinnern zu können, jemals etwas so Köstliches aufgeleckt zu haben.
    Als alle genug getrunken hatten, zogen sie weiter. Immer wieder forderte Hellschweif die eine oder andere Katze auf, aus dem Bachbett zu springen und sich umzusehen. Als Löwenglut an der Reihe war, sah er ein Hirschpaar, das leichtfüßig zwischen den Bäumen hindurcheilte. Hier scheint es viele von ihnen zu geben, viel mehr als beim DonnerClan. Überall am Ufer sah er ihre gespaltenen Hufspuren und das Moos war bis zur Kopfhöhe eines Hirschs von den Bäumen geknabbert worden.
    »Ich habe da oben Hirsche gesehen«, berichtete er Hellschweif, nachdem er ins Bachbett zurückgesprungen war.
    Die WindClan-Kätzin nickte. »Die tun uns nichts.«
    Während er so dahintrottete, bemerkte Löwenglut,

Weitere Kostenlose Bücher