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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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nicht, was sie darauf antworten sollte. Sol hatte über sie und ihre Wurfgefährten genau Bescheid gewusst und außerdem vorhergesehen, dass die Sonne verlöschen würde. Aber Häherpfote hatte ihr erzählt, dass Sol von Mitternacht viel erfahren hatte. Konnte er jetzt wissen, was Bernsteinpelz mit ihren Jungen vorhatte? Und würde er deshalb wütend auf sie sein?
    »Ich kann dir nicht sagen, was Sol weiß«, gestand sie. »Hat eure Mutter ihm nicht gesagt, dass ihr weggeht?«
    »Natürlich nicht!« Lichtpfote erschauderte und ihre Augen weiteten sich vor Angst. »Er hätte uns niemals gehen lassen.«
    Distelblatt blieb eine Antwort erspart, als hinter einer Gruppe von Haselsträuchern die Dornenbarriere vor dem Eingang zum Lager zum Vorschein kam. Brombeerkralle, der gerade erst aus dem Nest gekrochen war, stand mit zerzaustem Pelz da und prüfte die Luft.
    Als er die Patrouille erblickte, starrte er Bernsteinpelz einen Herzschlag lang verwundert an, dann sprang er zu seiner Schwester und presste ihr die Schnauze an die Schulter.
    »Wie schön, dich zu sehen«, miaute er. »Geht es dir und deinen Jungen gut? Wie steht es beim SchattenClan?«
    »Alles in Ordnung«, antwortete Bernsteinpelz mit einem vorsichtigen Seitenblick auf Aschenpelz. »Im SchattenClan-Territorium läuft die Beute gut.«
    Brombeerkralle kniff die Augen zusammen, dann musterte er seine Schwester noch einmal gründlich. Distelblatt sah ihm an, dass er an Bernsteinpelz’ Worten zweifelte. »Kommt erst mal mit ins Lager«, miaute er schließlich. »Ich gebe Feuerstern Bescheid, dass ihr gekommen seid.«
    Er führte sie durch die Barriere. Die drei Schüler folgten ihrer Mutter eilig, aber als sie auf die Lichtung traten, zögerten sie und blickten sich mit gesträubten Pelzen ängstlich um.
    »Alles in Ordnung«, versicherte ihnen Distelblatt. »Brombeerkralle hat gesagt, dass ihr eintreten dürft. Deshalb wird euch keine Katze etwas tun.«
    Die drei jungen Katzen entspannten sich ein wenig. Tigerpfotes Augen begannen zu leuchten, als er den Frischbeutehaufen entdeckte. »Dürfen wir uns was nehmen?«, fragte er Distelblatt. »Wir sind schrecklich hungrig!«
    »Das müsst ihr Brombeerkralle fragen«, antwortete Distelblatt.
    Brombeerkralle, der eine Schwanzlänge entfernt mit Bernsteinpelz sprach, hatte die flehentliche Frage gehört. »Bedient euch«, forderte er sie mit einer weit ausholenden Schwanzgeste auf. »Es ist genug da.«
    Distelblatt folgte den drei Schülern, die zum Frischbeutehaufen hüpften. »Schlingt eure Beute nicht hinunter, sonst bekommt ihr Bauchschmerzen«, mahnte sie.
    Flammenpfote nickte ihr hastig zu und tauchte neben seinem Bruder und seiner Schwester in den Frischbeutehaufen. Sie scharrten die triefnasse Beute oben auf dem Haufen beiseite, um an die trockeneren, saftigeren Stücke darunter zu gelangen, dann hockten sie sich begeistert schnurrend hin und aßen.
    Distelblatt hatte sich eine Maus genommen und wollte gerade anfangen zu essen, als Löwenglut, gefolgt von Häherpfote, aus dem Kriegerbau trat. Ihre beiden Wurfgefährten kamen über die Lichtung auf sie zugetappt und zuckten überrascht mit den Ohren, als sie die SchattenClan-Schüler bemerkten.
    »Was ist passiert?«, fragte Häherpfote. Distelblatt roch Kräuterduft, er musste nach Dornenkralle gesehen haben. »SchattenClan-Katzen?«
    »Hallo!« Lichtpfote war mit vollem Mund kaum zu verstehen. »Schön, euch wiederzusehen.«
    »Danke, ebenfalls«, antwortete Löwenglut und betrachtete den verwüsteten Frischbeutehaufen. »Wie ich sehe, fühlt ihr euch hier schon ganz wie zu Hause.«
    »Wo geht unsere Mutter denn hin?«, fragte Flammenpfote, als Bernsteinpelz mit Brombeerkralle auf dem Weg zur Hochnase an ihnen vorbeigelaufen kam.
    »Brombeerkralle bringt sie zu Feuerstern«, erklärte Distelblatt. »Sein Bau ist da oben auf dem Vorsprung.«
    »Da obendrauf?«, rief Tigerpfote. »Toll!«
    »Aber warum sind sie hier?«, fragte Häherpfote noch einmal und seine Stimme klang jetzt leicht gereizt.
    Distelblatt erzählte, wie die Morgenpatrouille Bernsteinpelz und ihren Jungen im Wald begegnet war und sie ins Lager mitgenommen hatte. »Sie sagte, einem Clan, der sich nicht mehr um seine Kriegerahnen kümmert, wolle sie nicht mehr angehören«, endete sie.
    Häherpfote sagte nichts, verharrte nachdenklich, und seine Schnurrhaare zitterten wie bei einer Katze, die Beute wittert. Distelblatt vermutete, dass er sich fragte, ob außer ihr noch viele Katzen lieber

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