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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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zu werden.
    Eine hübsche, blassgraue Kätzin kam angesprungen, ihre blauen Augen blitzten ihn zärtlich an. Sie strich ihm mit dem Schwanz über die Flanke.
    »Du bist eine Scharfkralle! Wie aufregend!«, miaute sie und hüpfte von einer Pfote auf die andere. Dann ließ sie plötzlich den Schwanz hängen. »Wenn unsere Mutter dich nur sehen könnte.«
    Häherpfote erstarrte. Diese Kätzin war seine Schwester?
    Mit wem verwechselt sie mich?
    »Vielleicht kann euch Gleitender Falke ja sehen.« Eine Kätzin mit silbernem Fell tappte herbei. Sie war schlank und elegant, ihre Beine waren lang und ihre Augen leuchtend blau.
    »Glaubst du das wirklich, Säuselnder Wind?«, miaute Häherpfotes Schwester zuversichtlicher.
    »Meine liebe Schwinge der Taube, du weißt, wie sehr Gleitender Falke dich und Schwinge des Hähers geliebt hat, als sie noch am Leben war. Wo sie auch sein mag, wird sie euch noch immer lieben, daran zweifle ich nicht.«
    »Das hoffe ich«, miaute Schwinge der Taube leise.
    Häherpfote verstand überhaupt nichts. Gehen diese Katzen nicht zum SternenClan, wenn sie sterben? Und wie kommt es, dass sie mich anscheinend alle kennen?
    »Hört zu, das muss ein Missverständnis sein«, hob er an. »Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet. Und wo ist der DonnerClan?«
    Säuselnder Wind reckte den Hals, um ihn zu beschnuppern. »Geht es dir gut?«, erkundigte sie sich. »Dein Verstand ist dort unten in den Tunneln wohl durcheinandergeraten.«
    »Wer ist DonnerClan?«, fragte Schwinge der Taube etwas beunruhigt. »Hat dir Stein davon erzählt?«
    Stein? Häherpfote zog sich der Magen zusammen. Kannte Schwinge der Taube die blinde Katze, die in den Tunneln lebte?
    Er wollte sie gerade danach fragen, als sich ein tiefrot getigerter Kater mit muskulösen Schultern und bernsteinfarbenen Augen vor ihm aufbaute. »Vergiss nicht, dass Scharfkrallen niemals darüber reden, was in den Höhlen passiert«, mahnte er. »Dieses Geheimnis müssen sie für den Rest ihres Lebens wahren.«
    »Lass gut sein, Wippender Farn«, versicherte ihm Schwinge der Taube. »Schwinge des Hähers ist bloß ein bisschen verwirrt.«
    Wippender Farn knurrte. »Hoffentlich weiß er noch, was ihm gesagt wurde, als er vor zwei Nächten in die Tunnels eingestiegen ist.«
    »Ich war keine zwei Nächte in den Tunneln!«, protestierte Häherpfote. »Ich …«
    »Wir haben uns große Sorgen gemacht, als du beim ersten Sonnenaufgang nicht herausgekommen bist«, fiel ihm Schwinge der Taube ins Wort. »Wir dachten, du hättest dich verirrt.«
    »Wie Fallendes Blatt«, fiel eine Stimme ein. Häherpfote drehte sich um und sah einen kräftigen, grauen Tigerkater mit funkelnden, eisblauen Augen. Sein Pelz verströmte Traurigkeit. In seinen Gedanken fand Häherpfote ein ganz deutliches Bild von Fallendes Blatt und nahm an, dass dieser Kater der Vater der ertrunkenen Katze war.
    »Singender Stein.« Wippender Farn berührte das Ohr des getigerten Katers mit seiner Nase. »Ich weiß, wie hart das für dich ist.«
    Singender Stein seufzte. »Wir haben einen Mond lang jeden Sonnenaufgang darauf gewartet, dass Fallendes Blatt zurückkehrt«, flüsterte er. »Er ist aber nie gekommen.« Sein Blick wanderte zu Gebrochener Schatten, die in der Nähe unter einem Baum lag. Aufgehender Mond hockte neben ihr und putzte sie sanft wie eine Mutter ihr Junges. »Es wird Zeit, das Warten aufzugeben«, ergänzte Singender Stein leise.
    Häherpfote beobachtete den dunklen Tigerkater gebannt . Wie kann es sein, dass seit dem Verschwinden von Fallendes Blatt erst ein Mond vergangen ist? Wenn das stimmt, dann bedeutet das, dass sich dies hier vor sehr langer Zeit zugetragen hat! Irgendwie war er in einer Zeit vor der Ankunft der Clan-Katzen am See aus den Tunneln aufgetaucht, vielleicht sogar in der Zeit jener altertümlichen Katzen, die ihre Spuren auf dem Pfad zum Mondsee hinterlassen hatten.
    Der Stock! Häherpfote sträubte sich jedes Haar in seinem Pelz. Ich bin bei den Katzen, die den Stock markiert haben!
    Er drehte sich nach dem Tunneleingang um. Er sah jetzt anders aus, lag an einer freien Anhöhe und nicht verborgen im dichten Unterholz. Aber als er auf der Suche nach den Jungen hindurchgeschlüpft war, hatte er sich in Gedanken ein Bild von seiner Form gemacht und wusste genau, dass es sich um denselben Tunnel handeln musste. Den Blick wieder nach vorn gerichtet, sah er zwischen den Bäumen die funkelnde Wasserfläche des Sees aufblitzen. Seine Umrisse waren vertraut,

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