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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Sie wirbelte herum und wollte sofort aus dem Lager stürzen, aber Brombeerkralle legte ihr sanft den Schwanz um die Schultern.
    »Du kannst ihm nicht helfen«, sagte er leise.
    Sandsturm setzte sich und ließ den Kopf hängen. »Ich weiß.« Ihre Stimme war so schwach, dass Löwenglut sie kaum hörte. »Aber es tut weh.«
    »Hast du gesehen, wie Feuerstern starb?«, miaute Beerennase mit großen Augen. »Wie war es?«
    Löwenglut sah ihn wütend an und ersparte sich eine Antwort. Er eilte weiter, während Brombeerkralle mit einem vernichtenden Unterton in der Stimme zu Beerennase sagte: »Bei einem Jungen könnte ich eine Frage wie diese durchgehen lassen, aber nicht bei einem Krieger, und schon gar nicht, wenn ich ihn ausgebildet habe.«
    Löwenglut vergaß den unangenehmen Krieger mit dem cremefarbenen Fell und schlüpfte durch den Brombeervorhang in den Bau der Heiler. Zu seiner Erleichterung war Blattsee nicht da, sondern nur Häherpfote, der sich durch eine erbärmliche Sammlung spärlicher, vertrockneter Kräuter tastete.
    Häherpfote fuhr herum. »Was willst du denn hier?«
    Löwenglut senkte den Kopf. »Ich gehe«, miaute er. »Ich gehe zum WindClan.«

20. KAPITEL
    Sobald Löwenglut mehr Frischbeute gefangen hatte, rannte er damit zum alten Zweibeinernest zurück. Er ließ die Beute in den Baumstumpf fallen, sah, dass sein erster Fang verschwunden war und eine Katze die aufgeweichten Reste verscharrt hatte. Etwas beruhigt, dass die kranken Katzen zu ihrem Alltag zurückgefunden hatten, machte er kehrt und lief tiefer in den Wald Richtung Tunneleingang.
    Sein Pelz sträubte sich vor Angst und doch rannte Löwenglut so schnell er konnte. Der Gedanke, die Tunnels bei Nacht zu betreten, verursachte ihm Übelkeit. Er wollte seine Aufgabe möglichst bei Tageslicht hinter sich bringen.
    Einige Fuchslängen vor dem Tunneleingang blieb er stehen, spitzte die Ohren und sah sich vorsichtig nach Spuren seiner Clan-Gefährten um. Keine Katze durfte erfahren, was er vorhatte. Das musste ein Geheimnis zwischen ihm und Häherpfote bleiben, denn die unterirdische Verbindung zwischen den Clans erinnerte nur an das schreckliche Blutvergießen. Zu seiner Erleichterung fand er nur eine einzige DonnerClan-Spur und ihr Geruch war schal. Vermutlich war die Morgenpatrouille heute hier vorbeigekommen.
    Tief ins Gras geduckt, bis das Fell an seinem Bauch den Boden streifte, schlich Löwenglut durch das Unterholz und betrat den Tunnel. Bald stieß er auf die Dornenbarriere, die er mit seinen Clan-Gefährten nach der Schlacht hier angebracht hatte, um den WindClan daran zu hindern, auf diesem Weg zurückzukehren. Er überwand das Hindernis, zerkratzte sich dabei die Schultern, zerstach sich die Pfoten und hinter ihm blieben goldene Fellfetzen in den Dornen hängen.
    Tiefste Finsternis verschluckte Löwenglut auf seinem Weg durch den Tunnel. Er hörte keinen Laut außer den eigenen leisen Pfotenschritten und seinem schnellen Atem. Sein Herz schien so laut zu pochen, dass es bestimmt bis ins WindClan-Lager zu hören war. Dabei fürchtete er die WindClan-Krieger gar nicht so sehr. Gegen jeden, der ihm begegnen sollte, würde er kämpfen und die Folgen auf sich nehmen, falls sich Kurzstern bei Feuerstern beschweren sollte. Es war die Vision aus seinem Traum, die ihm Angst machte, und ihm war, als würde er den Gestank von Heidepfotes Blut bereits riechen.
    Endlich sah Löwenglut graues Licht hinter der Finsternis schimmern. Vor ihm rauschte Wasser, und wenig später betrat er die Höhle, durch die sich der Fluss seinen Weg gegraben hatte. Schwaches Licht drang durch einen Riss in der Decke. Er sah hinauf zu dem Vorsprung, auf dem Heidepfote in ihrer Rolle als Heidestern, Anführerin des DunkelClans, gesessen hatte, aber der Fels war leer.
    Löwenglut fühlte einen stechenden Schmerz, als hätte ein Feind seine Zähne in sein Herz geschlagen. Er durfte sich nicht nach jenen Tagen sehnen, in denen er seinen Clan belogen und so wenig geschlafen hatte, dass er nicht ordentlich trainieren konnte. Außerdem wollte er sich auch nicht daran erinnern, denn schließlich hatte ihn Heidepfote verraten.
    Er schüttelte sich so ausgiebig, als gälte es, sich von Regentropfen im Pelz zu befreien, und betrat den Tunnel, der hinauf ins WindClan-Territorium führte. Bald sah er vor sich Tageslicht durch einen Spalt eindringen, dahinter Felsen und raues Moorgras.
    Löwenglut hielt inne, nun wieder völlig auf der Hut vor dem WindClan. Aber außer dem fernen

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