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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Eichhörnchen und zwei Mäusen im Maul über den alten Zweibeinerweg. Diesmal war er an der Reihe, seine Frischbeute vor dem Zweibeinernest abzulegen. Ein feiner Nieselregen benetzte seinen Pelz und verwandelte den Weg in Matsch.
    Zwei Sonnenaufgänge waren vergangen, seit Spinnenbein angefangen hatte zu husten, worauf die Hoffnungen jeder Katze im Clan gesunken und die Ängste gestiegen waren, dass Feuersterns Plan misslingen würde. Aber dann war keine Katze mehr krank geworden. Löwenglut fragte sich inzwischen, ob sie den Kampf nicht vielleicht doch gewinnen könnten. Über die kranken Katzen wusste er nur, dass sie alle, Millie eingeschlossen, noch am Leben waren.
    Als die Wände des Zweibeinernests zwischen den Bäumen auftauchten, war alles ruhig. Löwenglut streifte durchs nasse Gras, um seine Beute im hohlen Baumstumpf zu hinterlegen. Der war nicht, wie erwartet, leer. Einige vom Regen aufgeweichte Beutestücke lagen noch darin. Der Katzengeruch um den Baumstumpf herum war schal und schwach.
    Eisiges Wasser, viel kälter als der Regen, schien Löwenglut über den Rücken zu laufen. Warum essen die kranken Katzen nicht? Sind sie zu schwach, um sich die Beute zu holen?
    Mit einer Pfote kratzte er die alte Beute, die schnell zu Krähenfraß werden konnte, aus dem Stumpf und ersetzte sie durch seine frischen Stücke, die er möglichst weit nach hinten in die Höhlung schob, damit sie trocken blieben. Dann blickte er sich zögernd um. Eigentlich sollte er weiterjagen, konnte sich aber nicht losreißen, ohne in Erfahrung zu bringen, warum die Katzen die Frischbeute nicht abgeholt hatten.
    Vorsichtig tappte er auf den Eingang zu. Blattsee und Feuerstern hatten den Jägern verboten, sich weiter als bis zum Baumstumpf zu nähern, aber Löwenglut sagte sich, dass dies eine Ausnahme war und beide damit einverstanden sein würden, wenn er jetzt die Regeln brach. Während er näher schlich, erhob sich im Zweibeinernest ein gespenstisches Jaulen, der Schrei einer Katze in tiefster Not.
    Löwenglut erstarrte. »Was ist passiert?«, rief er laut und hasste das Zittern in seiner Stimme. Nicht den Mut verlieren!
    Einen Herzschlag lang blieb eine Antwort aus. Dann wich Löwenglut mit einem Satz zurück, als Wolkenschweifs Gesicht mit dem weiß leuchtenden Fell aus der Dunkelheit im Eingang auftauchte.
    »Feuerstern stirbt«, krächzte der Krieger.
    Löwenglut biss die Zähne zusammen, um einen Verzweiflungsschrei zu unterdrücken. Jede Vorsicht wegen der Krankheit vergessend, rannte er an Wolkenschweif vorbei ins Zweibeinernest.
    Feuerstern lag in einem Bau am äußersten Ende. Fast alle kranken Katzen saßen im Kreis um ihren Anführer herum. Lichtherz und Honigfarn beugten sich mit nassen Moosfetzen über ihn, die sie ihm an die Lippen hielten. Löwenglut drängelte sich durch den Kreis der Katzen und blickte auf seinen Anführer hinab. Feuerstern atmete röchelnd und stoßweise, und bei jedem Versuch, Luft zu holen, hoben sich seine Flanken vor Anstrengung. Ein übler Gestank, nicht nur nach Krankheit, hing in der Luft.
    Löwenglut starrte entsetzt zu ihm hinab und begegnete Lichtherz’ Blick. »Feuerstern verliert ein Leben«, miaute sie leise.
    Löwenglut trat in den Kreis der kranken Katzen zurück und sah schweigend zu, wie ihr Anführer nach Atem rang. Die Abstände, zwischen denen sich seine Flanken hoben, wurden größer, er atmete immer flacher und schließlich gar nicht mehr. Mit geschlossenen Augen blieb er reglos liegen.
    Löwenglut sah, wie sich der kaum erkennbare Umriss einer flammenfarbenen Katze aus Feuersterns Körper erhob und auf eine Ecke des Baus zutappte, wo er sich in den Schatten verlor.
    Ist das so, wenn man ein Leben verliert? Wie viele Leben hat Feuerstern jetzt noch? Und wenn das sein letztes war?
    Er stand neben dem Körper seines Anführers und hätte nicht sagen können, ob zahllose Monde oder nur ein Herzschlag vergangen waren, bis er sah, dass sich Feuersterns Flanken wieder bewegten. Helle, grüne Augen öffneten sich, blinzelten und versuchten zu sehen.
    »Feuerstern.« Mit leiser Stimme sprach Lichtherz ihn an und beugte sich über ihn. »Du bist wieder bei uns.«
    Löwenglut beobachtete das alles staunend. Feuerstern war wirklich gestorben und zurückgekommen!
    Wolkenschweif reichte seiner Gefährtin ein frisch getränktes Moosbündel und Lichtherz hielt Feuerstern das Moos an die Lippen. »Trink«, flüsterte sie. »Und dann ruh dich aus.«
    »Geh und bring ihm Frischbeute«, befahl

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