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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Wolkenschweif Löwenglut. »Er muss wieder zu Kräften kommen.«
    Löwenglut rannte nach draußen und kehrte mit einer der frisch gefangenen Mäuse zurück. Inzwischen hatte sich Feuerstern aufgesetzt, der wirre Blick in seinen Augen verschwand allmählich.
    »Danke«, flüsterte er, als Löwenglut die Maus neben ihm fallen ließ. »Aber du solltest nicht hier sein. Sonst steckst du dich an.«
    Löwenglut sträubte sich der Pelz. Feuerstern war zurückgekehrt und sollte das Zweibeinernest sofort verlassen. Wenn er blieb, wie lange würde es dauern, bis ihn die schreckliche Krankheit ein weiteres Leben kosten würde?
    Feuerstern nahm einen Bissen von der Maus, kaute und sah sich um. »Keine Sorge«, miaute er mit einem Blick in die fragenden Gesichter seiner Clan-Gefährten. »Jetzt ist alles gut.«
    »Nein, das ist es nicht«, antwortete Lichtherz energisch. »Du hast zwar keinen Grünen Husten mehr, bist aber immer noch geschwächt. Willst du noch ein Leben verlieren? Du solltest ins Lager zurückkehren und dich von Blattsee versorgen lassen.«
    Feuerstern schüttelte den Kopf. »Blattsee kann dort auch nicht mehr für mich tun als hier. Ich bleibe bei euch.«
    Anerkennendes Gemurmel erhob sich unter den Katzen. Rosenjunges tappte zu Feuersterns Nest. »Wirst du noch öfter sterben und wieder zurückkommen?«, fragte sie neugierig.
    »Hoffentlich nicht«, antwortete Feuerstern, während Honigfarn Rosenjunges zurück in den Bereich der Kinderstube scheuchte.
    »Ich hatte mir schon gedacht, dass du uns nicht verlassen würdest«, flüsterte Lichtherz und berührte Feuerstern mit der Nase am Ohr.
    »Es gibt eine Katze, die mehr zu verlieren hat als ich«, antwortete er und ließ seine grünen Augen umherschweifen, bis sie bei Millies Nest verweilten.
    Löwenglut drehte sich nach der grauen Kätzin um. Sie sah noch magerer und armseliger aus als beim Verlassen des Lagers vor drei Sonnenaufgängen. Ausgestreckt lag sie auf der Seite und ihre Flanken hoben und senkten sich kaum noch bei jedem schwachen Atemzug.
    Wurzeljunges drängte sich an ihren Bauch, versuchte zu trinken und maunzte jämmerlich, weil keine Milch kam. Honigfarn beugte sich über das Kleine und schob es sacht mit einer Pfote beiseite. »Komm mit mir«, tröstete sie das winzige Junge. »Ich hole dir eine Maus, die kannst du essen. Sie schmeckt wirklich gut.«
    »Will keine Maus«, krächzte Wurzeljunges heiser. »Ich will Milch.« Ihre Stimme wurde zu einem kraftlosen Wimmern. »Ich will meine Mutter!«
    Löwenglut wandte sich ab, konnte nicht mehr länger zuschauen. Um ihn herum wankten die kranken Katzen in ihre Nester zurück und ließen mutlos die Köpfe und Schwänze hängen.
    Wie lange noch, bis sie alle sterben wie Feuerstern? Und keine von ihnen hat neun Leben.
    Sein schlechtes Gewissen ließ ihm keine Ruhe. Er wusste, dass es in seiner Macht lag, den Clan-Gefährten zu helfen – dass er mächtig genug war, um alles zu schaffen, und doch hatte er sich bisher geweigert, seine Macht zu nutzen.
    »Ich gehe«, erklärte er Wolkenschweif schroff und konnte es kaum erwarten, das Nest mit den kranken Katzen so weit wie möglich hinter sich zu lassen. »Ich werde Brombeerkralle berichten, dass Feuerstern ein Leben verloren hat, und komme dann sofort mit mehr Frischbeute zurück.«
    »Frischbeute ist nicht so wichtig«, erklärte Wolkenschweif. »Wir brauchen Katzenminze.«
    »Und den Willen des SternenClans, dass wir überleben«, fügte Lichtherz hinzu.
    Löwenglut rannte zum Felsenkessel, Lichtherz’ Worte dröhnten ihm in den Ohren, den harten Weg unter seinen Pfoten spürte er kaum. Zweifellos wollte der SternenClan, dass die kranken Katzen überlebten. Sonst hätte er Häherpfote keinen Traum geschickt, wo er Katzenminze finden würde.
    Und selbst wenn es nicht der SternenClan war, der ihm den Traum geschickt hat, haben wir drei unsere Kräfte nicht ohne Grund bekommen. Vielleicht ist es das. Vielleicht erfüllt sich jetzt die Prophezeiung .
    Als er durch den Tunnel ins Lager schlüpfte, konnte er Brombeerkralle zunächst nicht finden. Er suchte ihn im Bau der Krieger, wo er ihn nicht fand. Dann sah er den Zweiten Anführer des Clans mit dem Maul voller Frischbeute aus dem Tunnel kommen, zusammen mit Sandsturm und Beerennase. Löwenglut lief zum Frischbeutehaufen, wo die drei ihre Beute fallen ließen.
    »Es gibt Neuigkeiten«, miaute er ohne Überleitung. »Feuerstern hat ein Leben verloren.«
    »Nein!« Sandsturms grüne Augen weiteten sich.

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