Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2
Clans zahlenmäßig überlegen seid.«
Dornenkralle erhob sich. »Keine Katze hatte je ihr Lager am Baumgeviert«, wandte er ein. »Es war ein besonderer Ort für alle Clans, so wie das Ahnentor.«
Leopardenstern erwiderte seinen Blick. »Hätten wir eine andere Wahl, würden wir es nicht tun.«
»Und was ist, wenn ihr nie mehr in euer Lager zurückkehren könnt?« Kurzsterns Krallen kratzten an der Rinde unter seinen Pfoten. »Wohin geht ihr dann?«
»Zieht ihr dann in ein neues Territorium?«
»Werdet ihr dann in das Gebiet eines anderen Clans einfallen?«
Besorgtes Maunzen hallte über die Lichtung.
Leopardensterns Blick schweifte über die Katzen. »Ihr sorgt euch um etwas, das niemals geschehen wird!«
Schwarzsterns Schwanz zuckte. »Und wenn doch?«, zischte er.
»Drei Territorien können keine vier Clans ernähren!«, miaute Kurzstern.
Rauchfuß, ein SchattenClan-Krieger, hob das Kinn. »Ein Clan wird gehen müssen!«
Schweigen senkte sich über die Lichtung. Nervöse Blicke huschten von einer Katze zur nächsten.
Distelpfotes Bauch zog sich zusammen. Durfte ein Clan wirklich vom See vertrieben werden? Nein! Es musste vier Clans geben! So wollte es das Gesetz.
»Wir werden Leopardenstern glauben müssen.« Feuersterns Miauen hallte über die Lichtung. »Wir müssen dem FlussClan die Chance geben, in sein Territorium zurückzukehren.«
»Zumindest bis zur nächsten Großen Versammlung«, warf Sandsturm ein. Ein Murmeln erhob sich, aber keine Katze widersprach.
Feuerstern nickte. »Wenn der FlussClan beim nächsten Vollmond immer noch auf der Insel wohnt, werden wir entscheiden, was zu tun ist.« Er schaute die anderen Anführer an. »Klingt das gerecht?«
Schwarzstern nickte kurz.
Kurzstern schlug mit dem Schwanz. »Vermutlich«, murmelte er.
»Dann wäre das geregelt.« Feuerstern ließ seinen Blick über die Clans schweifen. »Der DonnerClan hat wenig zu berichten. Eine unserer Schülerinnen ist verletzt, aber sie erholt sich gut.« Er schaute zu Kurzstern. »Und die Blattfrische hat viel Beute in den Wald gebracht.«
Distelpfote grub ihre Krallen in die Erde. Das ist eine Anspielung auf die Eichhörnchen.
Kurzstern verengte seine Augen. »Der WindClan ist gesund. Und auch auf unserem Land läuft die Beute zahlreich.«
Distelpfote spürte, wie Beerenpfotes Atem ihr Fell aufwirbelte. »Er sagte Beute , nicht Kaninchen«, flüsterte er wütend.
»Warum erwähnt Feuerstern nicht die Sache mit den Eichhörnchen?«, zischte Spinnenbein.
»Fürchtet er sich?«
Distelpfote fuhr herum, um zu sehen, welcher DonnerClan-Krieger das geflüstert hatte. Dornenkralle starrte Feuerstern böse an.
Aber er hat recht damit, dass er nicht noch mehr Ärger provoziert! Die Stimmung ist schon angespannt genug.
»Schwarzstern?«, forderte Kurzstern den SchattenClan-Anführer auf. »Hast du etwas zu berichten?«
»Ein paar Zweibeiner am See«, enthüllte Schwarzstern. »Aber nicht in der Nähe unseres Lagers.«
»Gut.« Feuerstern nickte. »Wenn es sonst keine Neuigkeiten gibt, sollten wir den FlussClan in Frieden lassen.«
Ein Flüstern zog durch die unruhige Menge, aber Feuerstern sprang, gefolgt von Leopardenstern, von der Großen Eiche. Die Versammlung war vorbei.
Distelpfote empfand eine Woge der Erleichterung, als sie den WindClan und den SchattenClan im Unterholz verschwinden sah. Sie eilte zurück zu Maulbeerpfote. »Was ist denn wirklich bei euch los?«, wollte sie wissen. »Warum habt ihr euer Lager verlassen?«
Maulbeerpfote hatte das Maul voller Kräuter. »Ich kann jetzt nicht reden«, murmelte sie. »Nicht, wenn uns alle Katzen zuhören.«
»Verstehe.« Distelpfote sah das verzweifelte Flehen in den Augen ihrer Freundin. »Ich komme bald mal bei dir vorbei. Dann kannst du mir alles erzählen.«
Maulbeerpfote spuckte den Kräuterbrei auf den Boden. »Aber pass auf, dass du keinen Ärger bekommst.«
»Werde ich schon nicht«, versprach Distelpfote. Sie musste einfach die ganze Geschichte hören. Vielleicht konnte Feuerstern dem FlussClan helfen. Die Zukunft der Clans könnte davon abhängen, was sie herausfand. Ein Stück entfernt verschwand Farnpelz mit Brombeerkralle und Eichhornschweif im Gestrüpp. Löwenpfote winkte ihr mit dem Schwanz.
»Ich muss gehen.« Distelpfote strich mit der Schnauze über Maulbeerpfotes Kopf und rannte davon.
»Hat sie was gesagt?«, fragte Löwenpfote, als sie ihn erreichte.
»Nein, nicht wirklich.« Distelpfote zwängte sich hastig zwischen den
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