Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2
Farnwedeln hindurch. Ihre unglückliche Freundin tat ihr furchtbar leid.
Sie holten ihre Clan-Gefährten bei der Baumbrücke ein. Der WindClan und der SchattenClan marschierten bereits am gegenüberliegenden Ufer davon.
»Was bedeutet das für den DonnerClan?«, fragte Mauspfote ängstlich, während er auf den Stamm kletterte.
Eichhornschweif sprang hinter ihm hinauf. »Nichts.«
»Wie kannst du dir da so sicher sein?« Spinnenbein blieb mitten auf der Brücke stehen.
Borkenpelz’ Augen wurden schmal. »Wenn der FlussClan nicht in seinem Territorium bleiben kann, versucht er vielleicht, in die Gebiete von WindClan oder SchattenClan einzudringen«, miaute er. »Und dann wird keine der Grenzen mehr sicher sein.«
»Aber wir leben auf der anderen Seite des Sees!«, warf Mauspfote ein. »Uns betrifft das nicht.« Er folgte Borkenpelz durch die Zweige und über den Stamm.
»Hoffentlich«, murmelte Borkenpelz düster.
»Das erklärt auch, warum der WindClan begonnen hat, seine Schüler für die Jagd im Wald auszubilden«, knurrte Spinnenbein.
Distelpfote zitterte. Ob er recht hatte? Hatte der WindClan wirklich vor, in das Territorium des DonnerClans einzufallen?
»Löwenpfote!« Aschenpelz’ Ruf weckte Distelpfote. Löwenpfote tappte schon aus dem Bau.
»Ist was passiert?«, fragte sie. Die meisten Nester waren bereits leer; nur Honigpfote schlief noch.
»Kampftraining!«, rief Löwenpfote zu ihr zurück.
Distelpfote stemmte sich hoch und streckte sich. Farnpelz hatte sie noch nicht gerufen; vielleicht hatte sie vor dem Training noch Gelegenheit, Rußpfote zu besuchen.
Draußen waren hastige Pfotenschritte und aufgeregtes Miauen zu hören. Alle schienen an diesem Morgen sehr beschäftigt zu sein. Neugierig tappte Distelpfote aus dem Bau. Die Sonne kroch gerade erst über den Felsenkessel, aber auf der Lichtung summte es bereits wie in einem Bienenstock. Der Frischbeutehaufen war gut gefüllt. Mauspfote und Beerenpfote übten Kampftechniken beim Halbfelsen. Graustreif und Millie zogen Brombeerzweige zum halb fertigen Bau. Feuerstern unterhielt sich mit Dornenkralle und Brombeerkralle unter der Hochnase.
Vor dem Ältestenbau streckte sich Mausefell in der Sonne. Langschweif saß neben ihr und hatte das Gesicht zum Himmel erhoben.
»Distelpfote, bist du das?«, rief der blinde Krieger über die Lichtung.
»Ja.« Distelpfote ging zu ihm hinüber.
»Ich habe gehört, es gibt Ärger.« Langschweif grub seine Krallen in die Erde. »Ich wünschte, ich könnte helfen, meinen Clan zu verteidigen.«
»Es gibt keinen Ärger«, erwiderte Distelpfote rasch. »Der FlussClan hat nur ein paar Schwierigkeiten, das ist alles.«
»Klingt so, als müssten die Grenzen bald neu festgelegt werden«, fuhr Langschweif fort. »Ich würde zu gerne erleben, wie einer der anderen Clans versucht, sich ein Stück von unserem Territorium zu nehmen!«
Er freut sich richtig darauf! Das Fell an Distelpfotes Rücken sträubte sich. Erleichtert sah sie Farnpelz näher kommen. Sicher war er zu vernünftig, um in dieses Gerede von einem Kampf einzustimmen.
»Wir gehen jagen«, verkündete er.
Gut! Endlich etwas Normales!
Farnpelz fuhr fort. »Sollte es zu einem Kampf kommen, müssen wir gut genährt sein.«
Distelpfote erstarrte. Nein, nicht auch noch Farnpelz! »Kann ich vorher noch Rußpfote besuchen?«
»Mach nur«, stimmte Farnpelz zu. »Aber nicht zu lange.«
Distelpfote tappte über die Lichtung und steckte die Nase durch den Brombeervorhang des Heiler-Baus. »Darf ich reinkommen?«
Rußpfote saß auf ihrem Nest, das Hinterbein mit dem Binsenverband vor sich ausgestreckt und jagte mit den Vorderpfoten ein Moosbüschel in ihrem Nest herum.
Blattsee weichte getrocknete Schachtelhalmstängel in der Pfütze an der Wand ein. Sie sah sich um. »Hallo, Distelpfote!«
Distelpfote meinte, Erleichterung in der Stimme der Heilerin zu hören, und schob sich durch die Brombeerranken.
»Schön, dass du hier bist. Rußpfote könnte etwas Gesellschaft gebrauchen.« Blattsee blickte auf ihre zappelige Patientin. »Es fällt ihr schwer, ruhig zu liegen.«
Rußpfote schnippte einen Moosball zu Distelpfote. »Wirfst du ihn zurück, damit ich ihn fangen kann?«, bettelte sie.
»Kommt nicht infrage!« Blattsee sprang herbei und packte das Moosbündel mit dem Maul. »Du musst ganz ruhig liegen bleiben, damit dein Bein gerade zusammenwächst.«
Distelpfote schnurrte belustigt, während Rußpfote die Augen verdrehte. Dann bemerkte sie
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