Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2
gemacht.
»Aschenpelz und Brombeerkralle wollen, dass wir zusammen trainieren.«
Löwenpfote seufzte.
»Was ist los?« Beerenpfote beugte sich vor. »Sonst bist du doch immer ganz scharf darauf, mich zu besiegen.« Seine Schnurrhaare zuckten. »Ober hast du Angst?«
»Nein!« Natürlich hatte er keine Angst. Ich will einfach nur schlafen!
Er stolperte hinter Beerenpfote aus dem Bau und schaute blinzelnd in die Nachmittagssonne. Aschenpelz und Brombeerkralle warteten bereits am Lagereingang. Sie nickten Löwenpfote zu und verließen das Lager.
Langsamer! Noch halb im Schlaf hastete Löwenpfote hinter Beerenpfote und den beiden Kriegern her. Er stolperte in einer Wolke aus Müdigkeit durch den Wald, strauchelte über Zweige und musste sich andauernd das Gähnen verkneifen. Den Hang zur Mooslichtung, wo Beerenpfote mit Aschenpelz und Brombeerkralle wartete, rutschte er beinahe auf dem Hinterteil hinab. Unten fuhr er die Krallen aus und tappte zu seinen Kameraden. Er schüttelte sich kräftig, in der Hoffnung, dadurch endlich wach zu werden, aber der betäubende Nebel trübte nach wie vor seinen Verstand.
»Lasst uns anfangen«, miaute Brombeerkralle. »Beerenpfote, du tust so, als müsstest du dein Territorium verteidigen.« Er schnippte mit dem Schwanz. »Löwenpfote, du greifst ihn an.«
Beerenpfote duckte sich mit gesträubten Nackenhaaren und peitschendem Schwanz. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt und sein Kinn glitt dicht über dem Boden hin und her.
»Komm schon, Löwen junges !« , hänselte er.
Wut flammte in Löwenpfote auf. Ohne nachzudenken, stolperte er auf schläfrigen Pfoten los und stürzte sich mit gespreizten Vorderbeinen auf seinen Baugefährten. Dieser bäumte sich auf, erwischte Löwenpfote mit der Tatze unterm Kinn und stieß ihn zurück. Ehe Löwenpfote beiseiterollen konnte, sprang er auf seinen Rücken. Löwenpfote wehrte sich, doch das Gewicht seines Gegners drückte ihn zu Boden.
Beerenpfote schaute triumphierend zu Brombeerkralle auf. »Das war leicht!«
Als seine Aufmerksamkeit kurz nachließ, wand sich Löwenpfote unter ihm hervor und stieß mit dem Kopf gegen Beerenpfotes Flanke, doch der zuckte kaum. Stattdessen griff er Löwenpfote an und schlug mit der Vorderpfote nach ihm. Löwenpfote schaffte es gerade noch, sich zu ducken. Was jetzt? Sein Verstand war träge vor Müdigkeit. Instinktiv tauchte er unter Beerenpfotes Bauch hindurch und versuchte, hochzuspringen und ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Aber er hatte Beerenpfotes größeres Gewicht nicht bedacht. Der ließ sich einfach fallen und presste ihn erneut zu Boden.
Löwenpfote war besiegt und erschlaffte. Jedes seiner Manöver war schlecht durchdacht gewesen. Beerenpfote gab ihn frei und setzte sich neben Brombeerkralle, wobei er den Schwanz gemütlich über die Pfoten legte.
Aschenpelz blickte streng auf seinen Schüler hinab. »Ist das alles, was du zu bieten hast?«
Mit brennenden Ohren sprang Löwenpfote auf. Er war nun hellwach, sein Körper kribbelte vor Wut. »Es ist doch nicht meine Schuld, wenn du mir die falschen Tricks beibringst!«
Brombeerkralles Augen funkelten entsetzt, doch Aschenpelz blieb ruhig. »Meinst du wirklich, dass auch nur eine Katze glauben würde, du hättest diese plumpe Vorstellung von mir gelernt?«
»Und wenn, dann wäre das auch das Erste gewesen, was du mir heute beigebracht hast!«
Bei diesen Worten sträubte sich Aschenpelz’ Fell nun doch. Die Augen des grauen Kriegers loderten.
Brombeerkralle trat vor. »Ein Krieger gibt niemals seinen Clan-Gefährten die Schuld für seine eigenen Fehler, Löwenpfote.« Er wandte sich an Aschenpelz. »Ich denke, du solltest mit deinem Schüler sprechen. Komm, Beerenpfote, wir trainieren dort hinten weiter.«
Aschenpelz’ Rückenfell bebte, als Brombeerkralle auf die andere Seite der Lichtung trottete. Plötzlich fiel alle Wut von Löwenpfote ab, und ihm wurde klar, dass er zu weit gegangen war.
»Es tut mir leid«, miaute er.
Aschenpelz schwang den Kopf herum und funkelte Löwenpfote böse an. »Ich habe versucht, aus dir den besten Schüler deines Baus zu machen«, knurrte er, »aber in letzter Zeit ist es, als würde ich eine Schnecke trainieren. Du hörst nur die Hälfte von dem, was ich dir sage, und das, was du hörst, vergisst du wieder. Früher hattest du einen guten Instinkt für die Jagd und den Kampf, aber jetzt ist er verschwunden, und ich habe keine Ahnung, wohin.«
Löwenpfotes Schnurrhaare bebten. Er konnte nicht
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