Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2
fertig«, sagte Distelpfote zu Haselpfote und deutete mit einem Schwanzschnippen auf den Anbau der Kriegerbehausung. Seine Wände waren dick und das Dach war sicher an Ort und Stelle befestigt. Warum brauchen sie noch mehr Brombeerzweige?
»Das ist nicht für den Kriegerbau.« Haselpfote schüttelte ihren grau-weißen Kopf. »Sie verstärken die Kinderstube.«
Distelpfotes Mut sank. Warum waren nur alle so sicher, dass es zu einem Kampf kommen würde?
Rauchfell scheuchte Fuchsjunges und Eisjunges aus der Kinderstube, während Graustreif und Millie die Brombeerzweige in den bereits dicht geschützten Busch flochten.
Haselpfote nickte zum Frischbeutehaufen hinüber, wo Mauspfote sich seinen Mittagsimbiss aussuchte. »Kommst du mit?«
Distelpfote schüttelte den Kopf. Sie war nicht hungrig. Seit der Großen Versammlung wühlte die Furcht in ihrem Magen. Außerdem sollte sie später mit Farnpelz jagen gehen; sie würde dann fressen. Sie beobachtete, wie Haselpfote eine Maus vom Haufen nahm und sich so dicht neben Mauspfote niederließ, dass ihre flauschigen, grauen Pelze miteinander verschmolzen.
Auf einmal zitterte das Geißblatt und Lichtherz eilte aus dem Ältestenbau. Die einäugige Katze rief laut Anweisungen über ihre Schulter. »Schnell, hier lang!«
Langschweif lief nach ihr ins Freie, Mausefell hinkte hinterher. »Ich verstehe nicht, warum wir das üben müssen«, hustete Mausefell. »Ich kenne den Ablauf.«
Lichtherz blieb am Fuß des Steinfalls stehen. »Falls es einen nächtlichen Angriff gibt, müsst ihr genau wissen, wohin ihr rennen sollt.«
Langschweif stellte sich neben Lichtherz. »Hell oder dunkel – für mich ist alles gleich.« Seine blinden Augen blitzten spöttisch.
Mausefell tappte steif an ihm vorbei. »Ich bin lange genug in diesem Lager und kenne den Weg.« Distelpfote hörte, wie sie keuchte, als sie über die Steine hinauf zur Hochnase kletterte. Langschweif folgte dicht hinter ihr und schob sie weiter, wenn ihre Pfoten abrutschten. Der Grüne Husten hatte Mausefell sehr geschwächt, mehr, als es eine Katze zugeben würde – vor allem Mausefell. Es war nicht fair, dass sie so eine anstrengende Übung machen musste – zumal der Kampf vielleicht nie stattfinden würde.
Dornenkralle und Weißflug tappten an Distelpfote vorbei.
»Solltest du nicht mithelfen, unsere Befestigungen zu verstärken?«, miaute Dornenkralle.
»Ich gehe gleich mit Farnpelz trainieren«, entgegnete Distelpfote.
»Gut.« Dornenkralle blieb unter der Hochnase stehen, wo Sturmpelz und Bach sich die Zunge gaben. »Es ist wichtig, dass unsere Schüler auf Zack sind.«
Bach sah auf. »Bist du so sicher, dass es zu einem Kampf kommt?« Furcht lag in ihrer heiseren Bergstimme.
»Wir können nicht vorsichtig genug sein«, knurrte Dornenkralle.
Sturmpelz setzte sich auf. »Ich begreife eure Angst nicht«, miaute er. »Warum sollte der WindClan uns angreifen?«
»Genau!« Bachs Augen leuchteten auf. »Sie werden eher mit dem FlussClan Ärger bekommen.«
»Was mit dem FlussClan passiert, wird sich auf uns alle auswirken«, miaute Weißflug.
Dornenkralle schnippte mit dem Schwanz. »Wenn der FlussClan tatsächlich aus seinem Territorium vertrieben wird, wohin werden sie dann wohl gehen?«
»Irgendwo müssen sie sich ja niederlassen«, meinte Weißflug.
Sturmpelz seufzte. »Dann wird keine Grenze mehr sicher sein.«
Distelpfotes Pelz kribbelte vor Furcht. Wie sollten die vier Clans überleben, wenn der FlussClan sein Territorium verlor?
»Distelpfote?« Farnpelz kam auf sie zu.
»Gehen wir jetzt jagen?«
»Ich hab es mir anders überlegt.« Farnpelz deutete mit einem Nicken auf Mauspfote und Haselpfote. »Wir machen stattdessen ein Kampftraining mit deinen Baugefährten.«
Kampftraining!
Er eilte davon. »Wir treffen uns in der Trainingskuhle.«
Distelpfote tappte halbherzig zum Lagereingang. Sie hatte keine Lust, für einen Kampf zu trainieren, der das Zusammenleben der vier Clans am See beenden könnte. Sturmpelz’ Worte klangen ihr in den Ohren: Dann wird keine der Grenzen mehr sicher sein.
So weit durfte es nicht kommen!
Sie drehte sich um und wäre fast mit Mauspfote zusammengestoßen. Seine grünen Augen leuchteten. »Hat Farnpelz es dir gesagt?«
Haselpfote scharrte hinter ihm am Boden. »Wir machen ein Kampftraining!«
Distelpfote schaute sie an. »Geht schon mal ohne mich vor«, murmelte sie.
»Was hast du vor?«, fragte Mauspfote.
»Ist nicht wichtig«, miaute sie. »Ich hole euch
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