Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2
Schnauze trocken blieb.
Hier lang!
Mit jedem Pfotenschritt tasteten sich seine Beine tiefer ins Wasser. Er musste den Stock finden.
Plötzlich stieß er mit der Pfote gegen etwas Hartes.
Das ist er!
Häherpfote holte tief Luft, tauchte mit dem Kopf unter Wasser, packte das Ende des Stocks mit den Zähnen und zerrte ihn mit verzweifelter Anstrengung in Richtung Ufer. Dann ließ er ihn los, kam hoch und holte tief Luft, ehe er erneut untertauchte und den Stock packte. Er stemmte die Pfoten in den Kies, damit er ihn richtig zu fassen bekam. Der Stock war so schwer! Häherpfote zog und zog, bis ihm fast die Lungen platzten, während er versuchte, ihn aus dem Wasser zu holen.
Plötzlich ging es viel leichter. Fast schwerelos schwebte der Stock zum Ufer, Häherpfote musste ihn nur mit den Zähnen halten. Erleichterung durchfuhr ihn, als sein Kopf endlich wieder an die Oberfläche kam. Er keuchte und hustete, den Stock immer noch fest im Maul. Wasser tropfte von seinen Schnurrhaaren.
Dann hatte er das seichte Ufer erreicht.
»Was beim SternenClan hast du da gemacht?« Der Stock plumpste ins Wasser, als Löwenpfote das andere Ende losließ. »Ich habe gesehen, wie du im Wasser verschwunden bist, und dachte schon, du wolltest dich ertränken. Dann habe ich gemerkt, dass du an dem Ding hier gezogen hast. Dachtest du wirklich, du könntest ihn alleine aus dem Wasser holen?«
Wasser schwappte über den Stock. Häherpfote fuhr mit der Pfote darüber und suchte nach den Kerben. Er wünschte, der Stock wäre nicht so groß, dann könnte er ihn mit ins Lager nehmen.
»Sieh nur«, keuchte er und fuhr mit der Pfote über die Markierungen.
»Du hättest dich mitten in der Nacht fast ertränkt – für einen Stock mit Krallenspuren?« Wasser sprühte von Löwenpfotes Fell, als er sich schüttelte. »Du bist verrückt.«
»Bin ich nicht«, fauchte Häherpfote wütend. »Der Stock ist wichtig.«
Danke, Häherpfote. Solange du uns bewachst, werden wir nicht vergessen.
»Und jetzt komm«, miaute er. »Wir verstauen ihn unter einer Wurzel und gehen zurück ins Lager.«
11. KAPITEL
Beim SternenClan!« Aschenpelz sprang aus dem Farndickicht und schaute Löwenpfote böse an. »Wie konntest du sie nur entkommen lassen?«
Die Bachstelze, die kurz zuvor aus Löwenpfotes ausgestreckten Tatzen gewitscht war, kauerte auf einem Ast über der Trainingskuhle. Sie stieß einen gellen Warnruf aus und flatterte zwischen den Bäumen davon.
Löwenpfote ließ den Kopf hängen. Er hätte sie fangen müssen, aber seine Pfoten waren schwer wie Stein. »Entschuldige.« Er war noch völlig erschöpft von seinem mitternächtlichen Ausflug mit Häherpfote. Dabei hatte er sich in der letzten Nacht schon früh von Heidepfote verabschiedet, um Schlaf nachzuholen.
»Du trampelst heute wie ein Dachs durch die Gegend«, tadelte Aschenpelz.
Spinnenbein und Mauspfote kamen mit Honigpfote und Sandsturm aus dem Farndickicht.
»Eher wie ein Igel im Winterschlaf!«, neckte Mauspfote.
Löwenpfote schaute seinen Baugefährten böse an.
Honigpfote schnippte mit dem Schwanz nach Mauspfote. »Dir ist auch erst vor Kurzem ein Eichhörnchen entwischt«, erinnerte sie ihn.
Löwenpfotes Ohren brannten. Er brauchte ihre Unterstützung nicht.
»Honigpfote hat recht.« Spinnenbein stupste Mauspfote mit der Schnauze an. »Und deine Kletterkünste können auch noch etwas Übung vertragen.«
Mauspfote legte die Ohren an. »Also gut, dann gehen wir üben!«
»Versuch ja nicht wieder, die Himmelseiche hochzuklettern!«, rief Honigpfote den beiden hinterher. Mauspfotes Schwanz zitterte verärgert, bevor er im Unterholz verschwand.
Sandsturm wandte sich an ihre Schülerin. »Los, Honigpfote, wir sehen mal nach, ob wir bei der alten Buche ein paar Mäuse aufspüren.«
»Können wir mitkommen?« Aschenpelz schaute Löwenpfote spitz an. »Ich bezweifle, dass wir hier noch viele Vögel finden.«
»Natürlich.« Sandsturm sprang aus der Senke den Hang hinauf und lief in den Wald, Aschenpelz folgte ihr schnell.
»Mach dir nichts draus«, flüsterte Honigpfote und gesellte sich zu Löwenpfote. »Ich habe gestern auch einen Spatz entwischen lassen.« Löwenpfote schnaubte und lief ihr mit gesträubtem Fell davon.
Unter der Buche lagen überall leere Schalen herum. Es war ein guter Ort für die Jagd, weil der üppige Vorrat an Bucheckern die Mäuse anlockte. Löwenpfote drängte sich vor Honigpfote in die Farne, die um den Baum herum wuchsen. Aschenpelz und Sandsturm
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