Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight
Eichhornpfote streckte eine Pfote nach ihm aus, war aber zu träge, ihn zu jagen.
Als sie sich dem Ende der Wiese näherten, hatte Bernsteinpelz die Führung übernommen. Sturmpelz und Eichhornpfote gingen direkt hinter ihr, dann kamen Krähenpfote und Federschweif, Brombeerkralle bildete den Schluss und achtete auf mögliche Gefahren von hinten.
Diesmal war es nicht eine Hecke, sondern ein Zweibeinerzaun aus einem dünnen, glänzenden Material, der ihnen den Weg versperrte. Es war eine Art Gewebe wie aus geflochtenen Zweigen, nur dass die Zwischenräume regelmäßig waren. Allerdings waren die Löcher zu klein, um hindurchklettern zu können, am Boden gab es jedoch einen Spalt, wo sich eine flach auf die Erde gedrückte Katze durchquetschen konnte.
Brombeerkralle suchte sich seinen Weg hindurch, wobei ihm der Zaun den Rücken zerkratzte. Neben ihm kämpfte Sturmpelz sich auf die andere Seite. Als Brombeerkralle sich aufrichtete, hörte er einen wütenden Klagelaut: »Ich stecke fest!«
Es war Eichhornpfotes Stimme. Brombeerkralle seufzte und trottete mit Sturmpelz am Zaun entlang zu ihr hin. Krähenpfote und Federschweif standen bereits neben der jungen Schülerin und auch Bernsteinpelz kam einen Augenblick später dazu.
»Also, was starrt ihr alle so?«, miaute Eichhornpfote. »Holt mich hier raus!«
Die Schülerin lag flach auf dem Bauch, halbwegs unter dem Zaun hindurch. An dieser Stelle hatte sich das Zaunmaterial aufgelöst und die losen Enden hatten sich in ihrem Fell verfangen. Immer wenn sie sich bewegte, gruben sich die scharfen Enden des Materials in ihre Haut, sodass sie vor Schmerz quiekte.
»Halt still«, befahl ihr Brombeerkralle. Er schaute sich um und überprüfte den stabilen Zaunpfosten. »Und wir schauen, was wir tun können. Vielleicht löst sich das Material, wenn wir den Pfosten ausbuddeln.« Der Pfahl schien zwar ziemlich fest eingegraben zu sein, aber wenn sie alle halfen ...
»Es ginge schneller, wenn wir den Zaun durchbeißen«, schlug Sturmpelz vor. Er zerrte mit den Schneidezähnen an den glänzenden Fasern, aber sie gaben nicht nach. Er richtete sich auf und spuckte aus. »Nein, zu hart.«
»Das hätte ich dir gleich sagen können«, miaute Krähenpfote. »Viel besser, ihr Fell durchzubeißen, dann kommt sie auch frei.«
»Lass mein Fell in Ruhe, Mäusehirn!«, fauchte Eichhornpfote.
Der WindClan-Schüler bleckte knurrend die Zähne. »Wärst du vorsichtiger gewesen, wäre das nicht passiert. Wenn wir dich nicht losbekommen, musst du eben allein hierbleiben.«
»Nein, muss sie nicht!« Sturmpelz baute sich vor Krähenpfote auf. »Ich bleibe bei ihr, auch wenn es sonst niemand tut.«
»Na wunderbar.« Krähenpfote zuckte mit dem Schwanz. »Ihr bleibt hier, und wir vier, die wirklich auserwählt sind, gehen ohne euch weiter.«
Sturmpelz’ Nackenfell sträubte sich, und er verlagerte sein Gewicht auf die Oberschenkel, sodass seine Beinmuskulatur unter dem dunkelgrauen Fell hervortrat. Die beiden Kater waren Herzschläge von einem Kampf entfernt. Voller Panik sah Brombeerkralle, dass zwei oder drei Schafe herangewandert waren und die Gruppe Katzen anstarrten, während etwas weiter weg das scharfe Bellen eines Hundes ertönte. Sie mussten sich beeilen.
»Das reicht«, miaute er und schob sich zwischen die beiden fauchenden Kater. »Keine Katze wird zurückgelassen. Es muss eine Möglichkeit geben, Eichhornpfote freizubekommen.«
Er wandte sich wieder der Schülerin zu und sah die beiden anderen Kätzinnen neben ihr kauern. Federschweif hatte Blätter vom Bitterkraut im Maul und zerkaute sie. »Mal ehrlich«, rief sie, nachdem sie den Pflanzenbrei ausgespuckt hatte, und warf Brombeerkralle einen empörten Blick zu. »Habt ihr Kater nichts anderes zu tun, als zu streiten?«
»Darin sind sie am besten«, miaute Bernsteinpelz mit einem amüsierten Blitzen in den Augen. »So ist’s richtig, verteile die Bitterkrautblätter auf ihrem Fell, dann wird es schön glatt. Atme aus, Eichhornpfote. Du hast zu viele Mäuse gegessen.«
Brombeerkralle beobachtete, wie Federschweif das zerkleinerte Bitterkraut mit einer Pfote in das Fell der Schülerin einrieb, wo es sich im Gewirr des Zaunmaterials verfangen hatte.
»Jetzt versuch es noch mal«, befahl sie.
Eichhornpfote scharrte mit den Vorderbeinen am Boden und versuchte, sich mit den Hinterbeinen vorwärtszuschieben. »Es funktioniert nicht!«, keuchte sie.
»Doch, doch«, trieb Federschweifs konzentrierte Stimme sie an. Sie presste
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