Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
aufhalte«, fauchte sie, »dann sagt es doch geradeheraus.«
»Brombeerkralle hat das nicht so gemeint.« Federschweif schmiegte sich tröstend an Bernsteinpelz, sorgsam darauf bedacht, die Verletzung nicht zu berühren. »Wie eine Prellung sieht das nicht aus. Ich habe vielmehr den Eindruck, als ob sich die Wunde wieder entzündet hätte, und das kann nur heilen, wenn du dich ausruhst.«
Eichhornpfote wirkte nachdenklich. »Die Stammeskatzen reden, als ob wir überhaupt nicht mehr gehen sollten. Wovor haben die alle solche Angst? Stehen uns noch mehr Gefahren bevor?«
Besorgt sahen die Katzen einander an. Sturmpelz musste sich eingestehen, dass ihm dieser Gedanke auch schon gekommen war. Ein Teil von ihm wäre am liebsten so lange wie möglich in der sicheren Höhle geblieben, statt unbekannten, zwischen den Felsen und Schluchten des Gebirges lauernden Schrecken gegenübertreten zu müssen.
»Das Risiko bleibt gleich, egal, wann wir weiterziehen«, erklärte Krähenpfote. »Gut, was Bernsteinpelz angeht, da stimme ich euch zu, aber wir sollten Steinsager bitten, ihre Schulter in Ordnung zu bringen, und dann gehen wir.«
»Das ist ja alles schön und gut«, warf Eichhornpfote ein und ihre grünen Augen blitzten im Mondlicht. »Aber wir sind uns alle so sicher, dass wir gehen können, wann wir wollen.«
»Wie meinst du das? Sie würden nicht wagen, uns aufzuhalten!«, rief Krähenpfote.
Eichhornpfote schnaubte verächtlich. »Ich verwette mein nächstes Stück Frischbeute, dass sie genau das tun würden. Schau mal da rüber.«
Mit den Ohren deutete sie zum Höhleneingang. Zwei Höhlenwächter hatten jeweils an einer Seite Posten bezogen und machten kein Hehl daraus, dass sie die Neuankömmlinge im Auge behielten.
»Vielleicht bewachen sie die Höhle vor Eindringlingen von außen«, miaute Federschweif.
»Wir könnten einfach versuchen zu gehen«, schlug Krähenpfote vor und seine Schwanzspitze zuckte. »Dann würden wir sehen, was passiert.«
»Nein!« Brombeerkralle hörte sich entschieden an. »Es wäre mäusehirnig, jetzt gleich zu gehen. Wir sind alle übermüdet und brauchen Schlaf. Morgen werden wir sehen, wie es Bernsteinpelz’ Schulter geht, und uns überlegen, wann wir weiterziehen können.«
Zustimmendes Gemurmel war die Antwort. Nicht einmal Krähenpfote wollte gerade jetzt noch mehr Ärger, und es dauerte nicht lange, bis sich die Waldkatzen in ihren Schlafkuhlen eingerichtet hatten, dicht zusammengedrängt zum Schutz vor den neugierigen Blicken, die von allen Seiten der Höhle auf sie gerichtet waren.
Als Sturmpelz seine Polsterung zurechtknetete, hörte er Pfotenschritte hinter sich. Er drehte sich um und sah eine der Stammeskatzen, die durch die Höhle auf ihn zutrottete. Ein warmes Gefühl kroch ihm unter den Pelz, als er Bach an ihrem weichen Tigerfell und dem geschmeidigen Gang erkannte. Sie trug ein Büschel Federn im Maul.
Mit einer höflichen Verneigung ihres Kopfes ließ sie das Büschel in seine Kuhle fallen. »Steinsager hat mich geschickt. Ich soll nachsehen, dass du es auch bequem hast.«
»Äh, danke schön«, antwortete Sturmpelz. Meinte Bach, dass Steinsager sie zu allen Katzen geschickt hatte oder nur speziell zu ihm? Sie sah nicht so aus, als wollte sie für die anderen auch noch Federn herbeischaffen. Natürlich fühlte sich Sturmpelz nach dem Sturz ins Wasserbecken sehr zerschlagen, aber seinen Freunden ging es auch nicht besser. Er war außerdem auch nicht ihr Anführer, weshalb ihm keine Sonderbehandlung zustand.
»Ich … ich hoffe, dass ihr euch hier wohlfühlen werdet«, fuhr Bach zögernd fort. »Bestimmt sieht es hier ganz anders aus als dort, wo ihr herkommt. Schlaft ihr in eurem Wald auch in Höhlen?«
»Nein, wir schlafen in Nestern aus Schilf und Gestrüpp. Das Lager des FlussClans – das ist mein Clan – liegt auf einer Insel.« Heimweh überkam Sturmpelz, als er das sagte, und er fragte sich, ob er sich jemals wieder im Bau der Krieger zusammenrollen und auf das leise Säuseln des Windes im Schilf lauschen würde. Wenn Mitternacht recht hatte und alle Clans den Wald verlassen mussten, würde er vielleicht nie wieder so ein friedliches Heim finden.
Bachs Augen leuchteten im Mondlicht. »Bist du ein Höhlenwächter oder …« Sie scharrte verlegen mit den Pfoten und brach ab. »Nein, natürlich nicht, wenn ihr keine Höhlen habt, gibt es auch keine Höhlenwächter. Bewachst du euer Lager oder bist du ein Beutejäger?«
»In unseren Clans ist das anders
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