Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Warriors. The New Prophecy. Dawn.
Sturmpelz. »Du bleibst auf dieser Seite, ich geh auf die andere.«
Als Blattpfote an der Reihe war, zitterten ihre Pfoten so stark, dass sie Angst hatte, sie würden sie direkt am Rand des Abgrunds im Stich lassen.
»Es geht schon«, murmelte Krähenpfote. »Es ist nicht so schwer, wie es aussieht.«
Blattpfote spürte seinen warmen Atem auf ihrem Fell und versuchte, sich darauf zu konzentrieren, statt auf das gähnende Loch vor ihr. Sie wusste, dass sie zu Hause auf dem weichen Waldboden, ohne nachzudenken, so weit springen würde, aber hier schien das Loch an ihr zu zerren wie ein schwarzer Fluss, der sie nach unten zog, immer tiefer nach unten ...
»Denk nicht darüber nach!«, rief Sturmpelz.
Blattpfote nahm allen Mut zusammen, als sie unter den Pfoten die Steinkante spürte. SternenClan, hilf mir! Sie duckte sich, sprang und landete so hart, dass ihr die Pfoten brannten.
»Gut gemacht!«, jaulte Sturmpelz.
Blattpfote drehte sich um und sah Ampferschweif, die sich zum Sprung bereit machte. Sie wich zurück, als ihre Freundin auf sie zuflog und gefährlich nah an die Kante rutschte. Blattpfote machte einen Satz und packte sie am Nackenfell.
»Danke«, hauchte Ampferschweif zittrig.
»Gern geschehen«, murmelte Blattpfote durch ein Maulvoll schildpattfarbenen Fells.
»Beeilt euch und schließt zu den anderen auf«, miaute Sturmpelz. »Wir kümmern uns um den Rest!«
Vorsichtig trotteten sie die Steigung hinauf, wo Mohnblüte bereits in einer schmalen Felsrinne verschwunden war. Blattpfote folgte ihr, sie wollte nur weg von dem Sims. Die Rinne öffnete sich zu einem Tal, das zu einer weiteren Bergkette abfiel. Auf der einen Seite ragte eine hohe Felswand zum Himmel empor, auf der anderen stieg ein Hang sanfter hinauf zu einem Gelände, auf dem Heidekraut und Gras zwischen hervorstehenden Steinbrocken um ihren Platz kämpften. Die anderen Katzen hatten sich zwischen den Felsen verteilt, und Rußpelz lief bereits zwischen ihnen umher und sah nach, ob es allen gut ging.
Blattpfotes Magen knurrte. Sie hoffte, die kleinen Höhlen und Spalten würden ein paar Kleintiere verbergen. Seit sie in die Berge gekommen waren, hatten die Katzen kaum etwas gegessen. Die an Beute reichen Wiesen waren eine ferne Erinnerung, und hier war wohl kaum genug Nahrung zu finden, um einen einzigen Clan satt zu machen, ganz zu schweigen von vier.
»Sieht so aus, als würden ein paar Katzen schon jagen«, miaute Ampferschweif. Bernsteinpelz führte eine kleine Patrouille die weniger steile Seite des Tals hinauf, und Schwarzstern, flankiert von einem Paar SchattenClan-Kriegern, lief auf eine felsige Erhebung zu, die sich ein wenig weiter unten befand.
»Blattpfote! Ampferschweif!«
Die Heiler-Schülerin hörte ihren Vater rufen und sprang zu ihm hinab.
»Brombeerkralle stellt Jagdrotten zusammen«, miaute er. »Ihr beiden könnt euch ihm anschließen.«
»Sollte ich nicht Rußpelz helfen?«, fragte Blattpfote.
Feuerstern blickte zu der Heilerin hinüber. »Keine Katze ist verletzt, obwohl einige unter Schock stehen. Rußpelz hat gesagt, dass sie zurechtkommt.«
»Gut.« Blattpfote eilte mit Ampferschweif zu Brombeerkralle.
»Wie geht es Birkenjunges?« Blattpfote blieb stehen, als sie bei Rauchfell vorbeikamen.
»Gut«, versicherte Rauchfell. Sie blickte hinauf zu den Wolken. »Aber wenn es erst anfängt, zu schneien ...«
Birkenjunges kniff die Augen zusammen, als er Blattpfote sah. »Warum konnte Laura nicht mitkommen?«, heulte er. »Hast du sie weggeschickt?«
Blattpfote schüttelte den Kopf. »Sie hat ein eigenes Zuhause«, erklärte sie ihm freundlich.
»Aber mit ihr hat es so viel Spaß gemacht!«
»Es wird noch viel Zeit für Spaß geben, wenn wir erst einmal in unserem neuen Zuhause sind«, versprach Rauchfell.
»Wenn wir es jemals erreichen«, murmelte Ampferschweif beim Weitergehen.
»Natürlich erreichen wir es«, sagte Blattpfote und hoffte, dass es so klang, als glaubte sie selbst daran.
Eichhornpfote blickte auf, als sie sich näherten. »Brombeerkralle erklärt gerade, wie der Stamm jagt«, flüsterte sie. »Wir dachten, das könnte hilfreich sein.«
»Hier oben muss man sich bei der Jagd eher aufs Stillhalten als aufs Verstecken verlassen«, miaute Brombeerkralle.
»Aber wir sind keine Stammeskatzen!«, widersprach Regenpelz. »Wir sind Clan-Katzen. Warum sollen wir so jagen wie sie?«
»Weil wir hier nicht im Wald sind«, fuhr Brombeerkralle ihn an. »Ohne den Schutz von Gebüsch und Unterholz
Weitere Kostenlose Bücher