Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Morgenröte - Warriors. The New Prophecy. Dawn.
dicht neben ihm, bereit, den WindClan-Anführer zu stützen. Seine Pfoten schienen kaum stark genug, ihn bis zum Rand der Lichtung zu tragen, ganz zu schweigen von dem langen Rückweg zum Moor.
Eichhornpfote drehte sich zu Brombeerkralle um. »Warum hat es kein Zeichen gegeben?«, ereiferte sie sich.
Brombeerkralle blickte sie an. »Glaubst du, dass Mitternacht sich geirrt hat?« In seinen aufgerissenen Augen spiegelte sich der Mond. »Hat sie uns denn überhaupt irgendetwas gesagt, das wir nicht sowieso sehen können, wenn wir uns nur umblicken?« Er deutete mit dem Schwanz auf die verwüstete Lichtung, die Reihe gefällter Bäume. »Jede Katze weiß doch, dass der Wald von den Zweibeinern zerstört wird. Vielleicht hat Schwarzstern recht, und jeder Clan sollte versuchen, sich zu retten, ohne noch auf weitere Zeichen zu warten.«
Eichhornpfote bemühte sich, die panische Angst abzuwehren, die in ihrer Brust aufstieg. »Das kannst du doch nicht wirklich denken! Wir müssen einfach darauf vertrauen, dass Mitternacht recht hatte!«, sagte sie. »Der SternenClan hat uns losgeschickt, damit wir mit ihr sprechen, und das muss bedeuten, dass der SternenClan will, dass wir die Clans retten.«
»Aber was ist, wenn wir das nicht können?«, murmelte Brombeerkralle.
Eichhornpfote starrte ihn bekümmert an, ihr Kopf war plötzlich angefüllt mit Bildern von fallenden Bäumen, brüllenden Monstern und Blut, das über die Sonnenfelsen in den Fluss rann. »Gib nicht auf, Brombeerkralle«, flüsterte sie. »Wir haben nicht umsonst diese Reise unternommen und Federschweif verloren. Wir müssen die Clans einfach retten!«
7. Kapitel
Eichhornpfote rollte sich neben Weidenpfote zusammen und versuchte, nicht an den warmen, moosgepolsterten Bau zu denken, in dem die Schüler früher geschlafen hatten.
Wenigstens gewährte ihnen die kleine Felsrinne, in der sie lagen, etwas Schutz vor der kühlen nächtlichen Brise. Es fühlte sich ungewohnt an, nach der langen gemeinsamen Reise mit Brombeerkralle getrennt von ihm zu schlafen, aber zumindest schien Weidenpfote froh darüber, dass sie zurückgekommen war. Ihre Pfoten taten weh vor Müdigkeit, sie schloss die Augen und legte den Schwanz bequem über die Schnauze. Zunächst musste sie immer an das verunglückte Treffen am Baumgeviert denken, aber allmählich woben sich Träume in ihre Gedanken und zogen sie in den Schlaf hinab.
Eichhornpfote war allein zwischen den Bäumen und konnte Beuteduft riechen. Ein kalter Wind wehte durch den Wald. Sie hob die Nase und prüfte die Luft. Zwischen den Blättern schnüffelte eine pummelige Maus herum. Es war das fetteste Stück Beute, das sie seit ihrer Rückkehr in den Wald entdeckt hatte, und sie fuhr sich hungrig mit der Zunge über die Lippen. Brombeerkralle würde sich freuen, von dieser Frischbeute etwas abzubekommen.
Geduckt kroch Eichhornpfote geräuschlos auf das nichtsahnende Tier zu. Es hatte den Kopf halb unter einem Eichenblatt verborgen und sie nicht bemerkt. Das würde ein leichter Fang sein. Plötzlich ertönten eilige Pfotenschritte hinter ihr. Erschrocken schoss die Maus unter dem Blatt hervor und floh unter die Wurzeln eines Baums. Eichhornpfote wirbelte mit wütend gesträubtem Fell herum.
Hinter ihr stand eine schildpattfarbene Kätzin mit sanften Bernsteinaugen. »Hallo, Eichhornpfote«, miaute sie. »Ich muss dir etwas zeigen.«
»Du hast mir gerade den besten Fang des Tages verdorben!«, gab Eichhornpfote verärgert zurück. Diese Katze hatte sie noch nie gesehen, obwohl sie nach DonnerClan roch. Sie legte den Kopf auf die Seite. »Wer bist du überhaupt?«
»Ich bin Tüpfelblatt.«
Eichhornpfote blinzelte. Sie hatte viel gehört über die schon lange verstorbene Heilerin des DonnerClans. Warum kam Tüpfelblatt gerade zu ihr?
Eichhornpfote trat einen Schritt vor, um zur Begrüßung die Nase der Katze zu berühren, aber als sie näher kam, verschwand die Erscheinung.
Verwirrt starrte Eichhornpfote in die Bäume. Sie spitzte die Ohren und horchte auf eine Bewegung, hörte jedoch nichts und wandte sich dann wieder der Jagd zu. Der Geruch nach Beute, der in der Luft hing, war zu verlockend. Vielleicht hatte Tüpfelblatt sie ja nur begrüßen wollen und sonst nichts.
Eichhornpfote stöberte weiter im Wald herum und folgte einem Pfad, der auf die Schlangenfelsen zuführte. Aber während sie durch das Unterholz kroch, schien der Wald sich zu verändern und sie konnte die Bäume in ihrer Umgebung nicht mehr erkennen.
Weitere Kostenlose Bücher