Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Hunter, E: Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Warrior Cats. A dangerous path
hätte sich getäuscht und Maispfote müsste tot sein, bis er sah, wie sich ihr Fell beim Atmen leicht hob und senkte. »Holt Rußpelz«, befahl er.
Sandsturm stürzte davon, während Graustreif neben dem Leichnam von Wieselpfote verharrte, alle Sinne hellwach, falls ihr furchtbarer Feind zurückkehren sollte. Feuerherz wachte neben der verletzten Maispfote. Seine Angst war verflogen. Er spürte nur noch, dass ihn eine eisige Ruhe überkommen hatte und der unwiderrufliche, wütende Entschluss, die jungen Schüler zu rächen. Er bat den SternenClan, ihm zur Seite zu stehen, ihm Kraft zu schenken und seine ganze Wut gegen jenes Monster zu entfesseln, das diese Verwüstung angerichtet hatte.
Wolkenschweif schmiegte sich dicht an die reglose Schülerin und begann, ihr über das Gesicht und das Fell an den Ohren zu lecken. »Du darfst nicht sterben, Maispfote«, flehte er. »Ich bin jetzt bei dir. Rußpelz kommt gleich. Halt nur noch ein bisschen aus.«
Feuerherz hatte ihn nie so verzweifelt gehört. Er wünschte dem weißen Kater, dass ihm jener Schmerz erspart bleiben würde, den er selbst bei Tüpfelblatts Tod erfahren hatte, oder Graustreif, als er Silberfluss verlor.
Maispfote zuckte mit einem Ohr unter Wolkenschweifs sanfter Zunge. Ihr eines Auge öffnete sich einen Spalt und schloss sich wieder.
»Maispfote«, Feuerherz beugte sich dicht über sie und fragte sie eindringlich: »Maispfote, kannst du uns sagen, wer euch das angetan hat?«
Maispfote öffnete wieder das eine Auge und sah Feuerherz mit verschleiertem Blick an.
»Was ist passiert?«, fragte er noch einmal. »Wer hat das getan?«
Maispfote rang sich ein dünnes Winseln ab, aus dem sie allmählich Worte formte. Feuerherz starrte sie voller Entsetzen an, als er verstand, was sie sagte.
»Meute, Meute«, flüsterte sie. »Töten, töten.«
20. Kapitel
»Wird sie überleben?«, fragte Feuerherz ängstlich.
Rußpelz seufzte müde. Sie war zu den Schlangenfelsen gerannt, so schnell es mit ihren ungleichen Beinen ging, und hatte getan, was sie konnte. Maispfotes schlimmste Wunden hatte sie mit Spinnweben bedeckt, um die Blutung zu stillen, und ihr Mohnsamen gegen die Schmerzen gegeben. Schließlich hatte sich die Schülerin so weit erholt, dass sie sie durch den Wald ins Lager zurückschleppen konnten. Jetzt lag sie bewusstlos in einem Nest zwischen den Farnen bei Rußpelz’ Bau.
»Ich weiß es nicht«, sagte Rußpelz wahrheitsgemäß. »Mehr kann ich nicht für sie tun. Jetzt ist sie in den Händen des SternenClans.«
»Sie ist eine starke Katze«, miaute Feuerherz, um sich selbst Mut zu machen. So zusammengerollt, wie sie jetzt unter dem Farn lag, sah Maispfote alles andere als stark aus. Sie kam ihm kleiner vor als ein Junges, nur noch ein Fetzchen Fell. Bei jedem Atemzug fürchtete Feuerherz, es könnte ihr letzter sein.
»Selbst wenn sie sich erholt, wird sie schreckliche Narben zurückbehalten«, warnte Rußpelz. »Ich konnte weder ihr Ohr noch ihr Auge retten. Ich weiß nicht, ob sie je Krieger werden kann.«
Feuerherz nickte. Ihm wurde schlecht, wenn er sich die eine Seite von Maispfotes Gesicht ansah, die jetzt unter Spinnweben verborgen war. Alles erinnerte ihn an den Unfall von Rußpelz, als ihm Gelbzahn gesagt hatte, dass ihr Bein niemals vollständig heilen würde.
»Sie sagte so etwas wie ›Meute‹«, flüsterte er. »Ich frage mich, was sie wirklich gesehen hat.«
Rußpelz schüttelte den Kopf. »Es war das Wesen, vor dem wir uns die ganze Zeit gefürchtet haben. Etwas treibt sich im Wald herum und jagt uns. Ich habe es in meinem Traum gehört.«
»Ich weiß.« Feuerherz sackte voller Schuldgefühl in sich zusammen. »Ich hätte schon längst etwas unternehmen müssen. Der SternenClan hat Blaustern die gleiche Warnung geschickt.«
»Blaustern respektiert den SternenClan aber nicht mehr. Mich wundert, dass sie ihnen überhaupt zugehört hat.«
»Glaubst du, deswegen ist das alles passiert?« Feuerherz drehte sich zu der Heilerin um.
»Nein.« Rußpelz hörte sich müde an, kam näher und schmiegte sich an ihn. »Der SternenClan hat dieses Unheil nicht geschickt, da bin ich mir sicher.«
Bei diesen Worten kündigte sich Wolkenschweif mit einem Rascheln im Farntunnel an.
»Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst dich ausruhen?«, miaute Rußpelz.
»Ich konnte nicht schlafen.« Der weiße Kater trat näher und ließ sich neben seiner Freundin im Farn nieder. »Ich will bei Maispfote bleiben.« Er senkte den Kopf und leckte
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