Warrior Cats. Geheimnis des Waldes - Hunter, E: Warrior Cats. Geheimnis des Waldes - Warrior Cats. Forest of Secrets
was sie denkt.«
»Vielleicht tue ich das«, meinte sie mit einem Schwanzzucken.
»Rußpfote!« Ein schrilles Miauen von Wolkenjunge unterbrach sie. »Komm und schau, was ich gefunden habe!«
»Ich komme, Wolkenjunge!« Rußpfote humpelte los und meinte gutmütig zu Feuerherz: »Vielleicht ist es diesmal ein tödliches Nachtschattengewächs.«
Feuerherz blickte ihr nach. Er hoffte, dass Blaustern einen Weg finden würde, um Rußpfote ein lebenswertes Leben im Clan zu verschaffen. Sie hatte recht: Blaustern war eine großartige Anführerin, nicht nur beim Kampf. Sie kümmerte sich von ganzem Herzen um alle ihre Katzen.
Das wusste er und daher verwirrte ihn ihre Reaktion auf Grauteichs Geschichte umso mehr. Warum hatte sich Blaustern so merkwürdig verhalten, als er ihr erzählte, dass zwei FlussClan-Katzen aus dem DonnerClan stammten? Darüber war sie so wütend geworden, dass sie die Augen vor der Gefahr durch Tigerkralle verschloss.
Feuerherz schüttelte den Kopf, als er langsam hinter Rußpfote hertrottete. Ein tief vergrabenes Geheimnis umgab diese Katzen. Ob er es jemals lüften würde?
8. Kapitel
Feuerherz kauerte in der Kinderstube und beobachtete einen Wurf Junge, die von ihrer Mutter gesäugt wurden. Einen Augenblick lang war er voller Freude, als er die winzigen Geschöpfe betrachtete, die die Zukunft des Clans bedeuteten.
Dann beunruhigte ihn ein Gedanke. Der DonnerClan hatte keine so kleinen Jungen. Woher waren sie gekommen? Er ließ den Blick von den Jungen zu ihrer Mutter wandern und sah nichts als einen gekräuselten Pelz aus Silbergrau. Die Königin hatte kein Gesicht.
Feuerherz unterdrückte einen Entsetzensschrei. Während er noch auf die silberne Gestalt der Königin starrte, begann sie zu verschwinden und ließ nichts als Dunkelheit zurück. Die Jungen krümmten sich und schrien vor Angst und Verlassenheit. Ein bitterkalter Wind erhob sich und fegte die warmen Düfte der Kinderstube weg. Feuerherz sprang auf die Pfoten und versuchte, den Geräuschen der hilflosen Jungen zu folgen, die sich in der windgepeitschten Dunkelheit verloren.
»Ich kann euch nicht finden!«, klagte er. »Wo seid ihr?«
Dann erschien ein Licht, weich und golden. Feuerherz sah eine andere Katze vor sich sitzen mit den winzigen Jungen im Schutz ihrer Pfoten. Es war Tüpfelblatt.
Feuerherz öffnete den Mund, wollte mit ihr sprechen. Sie blickte ihn unendlich freundlich an, dann verschwand ihr Bild, und er fand sich im Bau der Krieger wieder, wo er im Moos des Nestes herumwühlte.
»Musst du so einen Lärm veranstalten?«, beschwerte sich Borkenpelz. »Man kann ja kein Auge zumachen.«
Feuerherz setzte sich auf. »Tut mir leid«, murmelte er. Er schaute unwillkürlich zur Mitte des Baus, wo Tigerkralle schlief. Der Zweite Anführer hatte sich schon früher über den Lärm beklagt, den Feuerherz machte, wenn er träumte.
Zu seiner Erleichterung war Tigerkralle nicht da. Am Licht, das durch die Zweige drang, konnte er erkennen, dass die Sonne schon über den Bäumen stand. Eilig wusch er sich und versuchte vor Borkenpelz zu verbergen, wie sehr ihn der Traum erschüttert hatte. Ängstliche, verlassene Junge … Junge, deren Mutter verschwand. War das eine Prophezeiung? Und wenn ja, was konnte sie bedeuten? Es gab zurzeit keine so kleinen Jungen. Oder ging es um die ehemaligen DonnerClan-Jungen, um Nebelfuß und Steinfell? Wohin war ihre leibliche Mutter verschwunden?
Er wusch sich, und Borkenpelz funkelte ihn noch einmal an, bevor er sich durch die Äste schob. Feuerherz blieb allein zurück, abgesehen von Langschweif und Sturmwind, die noch schliefen. Doch keine Spur von Graustreif, bemerkte Feuerherz. Sein Platz war kalt, als wäre er schon seit der Morgendämmerung weg. Zu einem Treffen mit Silberfluss! Feuerherz versuchte Verständnis für das starke Gefühl seines Freundes zu haben, aber trotzdem machte er sich Sorgen. Er sehnte sich zurück nach den alten unkomplizierten Tagen, als er und Graustreif Schüler gewesen waren.
Feuerherz streckte den Kopf zwischen den Zweigen ins Freie. Das Lager glänzte unter einer kalten Wintersonne. Noch keine Spur von Tauwetter. Neben dem vertrockneten Brennnesselfleck kauerte Sandsturm über einem Stück Frischbeute.
»Guten Morgen, Feuerherz«, begrüßte sie ihn fröhlich. »Wenn du etwas essen willst, solltest du es lieber bald tun, solange noch was da ist.«
Er merkte, dass sein Magen vor Hunger schmerzte; es fühlte sich an, als hätte er mondelang nichts gegessen.
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