Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
gerade zu Spinnenbein aufmachen, um ihm zu gratulieren, als er sah, dass ihn Feuerstern zu sich winkte.
»Ich habe zufällig mitgehört, als Weißpfote Wolkenschweif von dem Eichhörnchen berichtete, das du heute Morgen erlegt hast«, miaute sein Anführer.
Brombeerkralle wurde heiß unter seinem Pelz. Er hatte das SchattenClan-Territorium meiden wollen, als er die Patrouille in die andere Richtung führte. Wollte ihm Feuerstern jetzt vorwerfen, er hätte fremdes Territorium betreten? »Kurzbart hat gesagt, wir könnten dieses Waldstück haben«, erklärte er, wobei er sich bemühte, sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen.
»Ich weiß«, antwortete Feuerstern sanft. »Du hast nichts falsch gemacht. Aber übertreibe es vorerst nicht mit diesem Waldstück. Irgendwann werden wir die Sache klären, aber bis dahin will ich Kurzbarts Großzügigkeit nicht ausnutzen.«
»Das war auch nicht meine Absicht«, antwortete Brombeerkralle erleichtert. »Aber für die Grenzen des WindClans muss er sich selbst einsetzen. Oder erwartet er von uns, dass wir außer unserem Territorium auch noch seins verteidigen, bloß weil wir einen Mond lang zusammen gereist sind?«
Feuerstern kniff die Augen zusammen. »Mach dir keine Sorgen, Brombeerkralle«, miaute er. »Es wird eine Zeit kommen, in der alle Clans mit Zähnen und Krallen kämpfen und ihre Territorien so wild verteidigen wie eh und je. Aber jetzt sind wir noch nicht so weit.« Er wandte sich zum Gehen, dann hielt er inne. »Ruh dich aus, Brombeerkralle. Du wirst heute Nacht zur Großen Versammlung mitkommen.«
Brombeerkralle blinzelte und hoffte, dass sein Anführer nicht merkte, wie sich sein Fell vor Aufregung sträubte, weil er sich so sehr über diese Nachricht freute. Ich werde Habichtfrost wiedersehen! Ich kann ihn nach dem Traum fragen! Er brannte vor Neugier, in Erfahrung zu bringen, ob sein Halbbruder Tigerstern auch begegnet war. Hatten Verwandte die gleichen Träume? Wenn Tigerstern tatsächlich über seine Söhne wachte, würde er sie doch sicher alle beide aufsuchen?
Schuldbewusst hielt er den Atem an, denn schließlich gehörte Habichtfrost zu einem feindlichen Clan. Wenn es um ihre Loyalität gegenüber ihren Clangefährten und Anführern ging, hatte ihre Verwandtschaft wenig zu bedeuten. Wie konnte er nur so albern sein zu glauben, er und Habichtfrost könnten den gleichen Traum gehabt haben?
Und trotzdem kribbelten seine Pfoten, als er zum Bau der Krieger trottete, um ein Schläfchen zu halten. Er dachte an seinen Halbbruder, den er bald wiedersehen würde.
15. KAPITEL
Die Sonne war bereits untergegangen, aber der Himmel leuchtete noch feuerrot, als sich die DonnerClan-Katzen auf den Weg zur Großen Versammlung machten. Während Brombeerkralle darauf wartete, dass Farnpelz durch den Tunnel im Dornenwall schlüpfte, tauchte Eichhornschweif plötzlich an seiner Seite auf.
»Hallo«, miaute sie. Sie hörte sich freundlich, aber unsicher an, als ob sie nicht genau wüsste, wie er reagieren würde. »Geht es dir gut? Du bist den ganzen Tag wie ein Schlafwandler herumgelaufen.«
Brombeerkralle zuckte zusammen. Die Erinnerung an seine Begegnung mit Tigerstern und Habichtfrost hatte ihn so sehr beschäftigt, dass es ihm beinahe so vorkam, als würde er den Pelz seines Halbbruders an seiner Flanke spüren, sobald er die Augen schloss. Er sehnte sich danach, dem liebevollen Blick in Eichhornschweifs grünen Augen nachzugeben, aber wegen ihrer Abneigung gegen den FlussClan-Krieger war sie die letzte Katze, der er von seinem Traum erzählen konnte.
Er scharrte mit den Pfoten am Boden. »Ich hab letzte Nacht nicht so gut geschlafen, das ist alles.«
Eichhornschweif kniff die Augen zusammen. Ihr war offensichtlich nicht entgangen, dass es da etwas gab, was er ihr nicht erzählen wollte. »Kannst deine Geheimnisse ruhig für dich behalten.« Sie seufzte. »Mir doch egal.« Damit wirbelte sie herum und verschwand hinter Farnpelz im Tunnel.
»Eichhornschweif, warte doch!« Brombeerkralle stürzte hinter ihr her, wütend auf sich selbst, weil er ihr Versöhnungsangebot abgelehnt hatte. Aber als er am anderen Ende aus dem Tunnel schoss, trottete sie bereits neben ihrer Schwester davon und die beiden hatten die Köpfe schwatzend zusammengesteckt.
Ampfer schweif trat als letzte der Krieger aus dem Tunnel. Farnpelz hatte gewartet, bis alle Katzen beisammen waren, die zur Versammlung mitkommen sollten. Als sie an ihm vorbeilief, reckte er den Kopf und
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