Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
Steinnestern wie dem da drüben«, fügte er mit einer Schwanzgeste zu dem Zweibeinernest auf der anderen Seite des Pferdeorts hinzu.
»Ach, ihr meint die Pelzlosen«, miaute die Königin. »Bei denen leben wir auch nicht. Wir wohnen im Stall bei den Pferden. «
Irritiert legte Brombeerkralle den Kopf auf eine Seite. Das hörte sich so an, als ob diese beiden Katzen Einzelläufer wären, wie Mikusch und Rabenpfote, die in der Nähe ihres alten Territoriums in einer Scheune lebten. Allerdings konnte er sich nicht vorstellen, wieso irgendwelche Katzen so nahe bei Zweibeinern wohnen sollten, wenn sie gar keine Hauskätzchen waren. Und erst recht nicht, warum sie ihr Zuhause in der Nähe von Pferden mit ihren riesigen Pfoten einrichten sollten.
Der grau-weiße Kater zuckte mit der Schwanzspitze. »Zieht weiter«, befahl er. »Wir wollen euch hier nicht.«
»Kein Grund, so unfreundlich zu sein«, protestierte Eichhornschweif, während Moorkralle die Krallen ausfuhr und im Gras versenkte. Brombeerkralle straffte die Schultern und verlagerte sein Gewicht auf die Hinterläufe. Wenn dieser fremde Kater seine Aggressionen nicht im Zaum halten wollte, würde es Krach geben.
Eine kleine weiße WindClan-Kätzin streckte den Schwanz vor und versperrte Moorkralle den Weg. »Reg dich ab«, miaute sie. »Kannst du die Jungen nicht riechen? Er verteidigt bloß seine Kinderstube.«
Brombeerkralle sog tief die Luft ein. Hellschweif hatte recht. Hier gab es nicht nur diese beiden Katzen.
Die cremefarbene Kätzin wirkte beeindruckt. »Hier lebt noch eine Katze«, miaute sie. »Molly hat gestern ihre Jungen bekommen. Diese Katzen sind in Ordnung«, fügte sie hinzu und stupste ihren Gefährten in die Seite. »Ich glaube, wir müssen uns wegen ihnen keine Sorgen machen.«
»Von uns würde sich keine Katze an Jungen vergreifen«, versprach Feuerstern.
Der Kater trat einen Schritt zurück, während sich sein Nackenfell allmählich wieder glättete. »Würde ich euch auch nicht raten«, brummte er. Er wandte sich ab, drehte sich dann aber noch einmal um. »Ich bin Socke und das hier ist Minka. Und dann solltet ihr noch wissen, dass ein Hund im Nest der Pelzlosen wohnt. Klein, schwarz-weiß, ein ziemlicher Kläffer. Normalerweise halten sie ihn drinnen, aber manchmal haut er ab.«
»Danke für die Warnung«, antwortete Feuerstern.
Socke nickte höflich und wandte sich ab, mit einer Kopfbewegung bedeutete er Minka, ihm zu folgen. Sie zögerte noch einen Moment, dann lief sie hinter ihm her. Wenig später hatte die Dunkelheit ihren hellen Pelz verschluckt.
»Macht’s gut!«, rief Eichhornschweif. »Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder!«
Die Clankatzen machten sich wieder auf den Weg, um den Zaun herum und dann weiter am Seeufer entlang, bis sie das Waldstück mit ihrem ehemaligen Übergangslager erreichten. Der SchattenClan und der FlussClan waren bereits eingetroffen, und unter den ersten Katzen, die Brombeerkralle begegneten, war seine Schwester Bernsteinpelz. Als er auf sie zutrottete, wurde er von Regenpelz überholt, der einen jungen Krieger aus dem FlussClan begrüßen wollte.
»Hallo, Schwalbenschweif! Wie läuft’s mit der Beute?«
Die dunkle Tigerkätzin warf einen unsicheren Seitenblick auf ihre Anführerin Leopardenstern, die sich einige Schwanzlängen entfernt niedergelassen hatte. »Großartig«, flüsterte sie.
Regenpelz wollte sich über sie beugen, um ihr zur Begrüßung die Ohren zu lecken, zog dann aber plötzlich den Kopf zurück. Verlegen leckte er sich stattdessen die Pfote und fuhr sich damit über das Gesicht. »Entschuldigung«, sagte er. »Ich vergesse immer wieder, dass sich die Lage geändert hat.«
Brombeerkralle, der die beiden beobachtet hatte, hielt sich jetzt lieber ein paar Schwanzlängen von seiner Schwester fern und neigte nur höflich den Kopf. »Wie schön, dich zu sehen«, miaute er.
»Ganz meinerseits, Mäusehirn.« Bernsteinpelz trat zu Brombeerkralle und legte ihm die Schnauze an die Flanke. »Das ist doch albern. Nachdem wir so viel gemeinsam durchgemacht haben, können wir die Vergangenheit nicht einfach vergessen. Weil wir unsere Erinnerungen teilen und uns deshalb mögen, werden wir noch lange nicht zu Verrätern unserer Clans!«
Brombeerkralle blinzelte. Sie hatte recht, aber er wusste, dass es Katzen gab, die das nicht so sahen. Aus einiger Entfernung spähte eine Gruppe von SchattenClan-Katzen misstrauisch zu ihnen herüber, zusammen mit Eschenkralle, der ihn angegriffen
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