Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
berührte sie mit der Schnauze an den Ohren. »Hallo, Ampfer schweif«, murmelte er. »Schön, dass du mitkommst.« Die junge Schildpattkriegerin sah ihn blinzelnd an und schnurrte.
Feuerstern führte seinen Clan bergauf zu der Stelle, wo sie den Bach über Trittsteine überqueren konnten, dann folgten sie dem Wasserlauf abwärts zum Seeufer. »Wenn unsere Großen Versammlungen auch weiterhin beim Pferdeort stattfinden, müssen wir dem WindClan erklären, dass wir jeden Vollmond ihr Territorium durchqueren.
»So schwierig kann das ja eigentlich nicht sein«, flüsterte Wolkenschweif Bor kenpelz zu.
Der braun getigerte Krieger schnurrte. »Stimmt. Wir könnten vermutlich mitten durch das WindClan-Lager spazieren, ohne dass irgendein Krieger auch nur eine Pfote hebt.«
»Das ist nicht fair!«, protestierte Ampferschweif. »Kurzbart würde sein Lager genauso erbittert verteidigen wie jeder Krieger.«
Borkenpelz und Wolkenschweif wechselten einen Blick, und Brombeerkralle sah ihnen an, dass sie ihre Meinung nicht unbedingt teilten.
Die Katzen trotteten am See entlang, wo das Wasser immer dunkler wurde, während die rote Farbe vom Himmel verschwand und die ersten Sterne am Himmel aufleuchteten. Brombeerkralle ertappte sich dabei, wie er sich mehr als einmal nach Eichhornschweif und Blattpfote umdrehte, die Seite an Seite am Schluss der Gruppe liefen. Er tröstete sich damit, dass sie wenigstens nicht mit Aschenpelz unterwegs war, der sich mit Regenpelz und Rußpelz unterhielt. Brombeerkralle fand, dass der junge graue Krieger Eichhornschweif viel zu viel Aufmerksamkeit schenkte.
Bis sie sich dem Zweibeiner-Pferdeort näherten, tauchte der volle Mond den See und sein Ufer in ein blasses, silbriges Licht. Sie hatten den Zaun fast erreicht, als Kurzbart, flankiert von einigen Clangefährten, oben auf einer Hügelkuppe auftauchte. Überrascht entdeckte Brombeerkralle Moorkralle unter seinen Gefährten, während seine neue Zweite Anführerin Aschenfuß nirgends zu sehen war.
Feuerstern blieb stehen und wartete, bis sie von den Wind-Clan-Katzen eingeholt worden waren, und begrüßte Kurzbart mit einem freundlichen Schnurren. Während die beiden Anführer Seite an Seite weiterliefen, blieben ihre Krieger hinter ihnen bei ihren eigenen Clangefährten. Brombeerkralle entdeckte Krähenfeder und winkte ihm mit der Schwanzspitze zu, aber Krähenfeder machte keine Anstalten, sich ihm zu nähern, sondern nickte nur kurz.
Plötzlich gebot Feuerstern seiner Truppe mit erhobener Schwanzspitze, stehen zu bleiben. Brombeerkralle schlich sich leise nach vorn, um in Erfahrung zu bringen, was los war. Als er die Luft prüfte, stellten sich seine Nackenhaare auf. Der Geruch von fremden Katzen wehte auf ihn zu.
»Schon wieder Hauskätzchen?«, flüsterte er Krähenfeder zu.
Mit gespitzten Ohren und gesträubtem Fell stand der WindClan-Krieger da. Brombeerkralle folgte seinem Blick und sah, dass sich das Gras hinter dem Zweibeinerzaun kaum merklich bewegte. Kurz darauf tauchten zwei Katzen auf. Die erste war ein muskulöser grau-weißer Kater, der sie durch die Maschen des Zauns mit gebleckten Zähnen anfunkelte und fauchte.
»Wer seid ihr und was habt ihr hier zu suchen?«, wollte er wissen.
Moorkralle und Wolkenschweif machten gleichzeitig einen Satz nach vorn, bereit zum Angriff, aber Feuerstern bedeutete ihnen mit einer Schwanzgeste zurückzutreten. »Wir wollen keinen Ärger«, miaute er. »Wir sind neu und wollen hier leben. «
»Ihr seid so viele!«, rief die zweite Katze, eine Königin mit langem, cremfarbenem Pelz und großen, weit aufgerissenen Augen. Ihr schwerer, runder Bauch verriet, dass sie Junge erwartete.
»Genau genommen gibt es noch mehr von uns, als du hier siehst«, erklärte Kurzbart. »Aber was Feuerstern sagt, ist richtig: Wir werden euch nicht stören.«
»Natürlich nur, wenn ihr uns auch in Ruhe lasst«, fauchte Moorkralle.
Der fremde Kater stellte die Nackenhaare auf. »Wenn ihr eine einzige Pfote hinter diesen Zaun setzt…«
»Warum sollten wir das tun?«, fragte Eichhornschweif und drängelte sich mit neugierig blitzenden grünen Augen vor. » Wir haben nicht vor, bei Zweibeinern zu leben.«
»Zweibeiner?« Die langhaarige Königin sah sie irritiert an.
»Diese rosafarbenen Kreaturen, die auf ihren Hinterbeinen laufen«, erklärte Brombeerkralle. Auf ihrer Reise zu Mitternacht hatten sie herausgefunden, dass nicht alle Katzen die gleichen Wörter benutzten. »Sie leben in solchen roten
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