Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
zusammen. »Wo wir gerade bei Zweiten Anführern sind: Wann wird dich Feuerstern zu seinem ernennen?«
Brombeerkralle scharrte mit den Vorderpfoten im toten Laub. »Es gibt Krieger mit viel mehr Erfahrung …«
Habichtfrost machte eine wegwerfende Bewegung mit dem Schwanz. »Ältere Krieger«, korrigierte er, »aber erfahrenere? Das glaube ich nicht. Wie viele von denen hätten die Reise zum Wassernest der Sonne geschafft und uns dann hierhergeführt? Du bist stark und tüchtig und hältst das Gesetz der Krieger aufrecht. Warum solltest du nicht Zweiter Anführer werden?«
»Feuerstern hat gute Gründe, keinen neuen Zweiten Anführer zu ernennen«, wich Brombeerkralle aus.
»Redest du von Graustreif?« Habichtfrost blinzelte. »Jede Katze weiß, dass Graustreif tot ist. Er wäre lieber zugrunde gegangen, als sich von den Zweibeinern zu einem Hauskätzchen machen zu lassen. Es gibt nur einen Grund, warum Feuerstern dich nicht zum Zweiten Anführer machen will, und den kennst du genauso gut wie ich. Es geht darum, wer dein Vater war. Wer unser Vater war.«
Brombeerkralle starrte Habichtfrost an, und wieder überwältigte ihn das Gefühl, sein eigenes Spiegelbild zu betrachten: Sie hatten den gleichen dunkel getigerten Pelz, die gleichen mächtigen Schultern, die gleichen intensiven Augen, nur in der Farbe ihrer Augen unterschieden sie sich - die einen waren eisblau und die anderen bernsteingelb.
»Hast du im FlussClan das gleiche Problem?«, flüsterte er.
Habichtfrost schüttelte den Kopf. »Nein. Tigerstern und der FlussClan waren nie so erbitterte Feinde. Mein Problem ist eher, dass ich nicht im Clan geboren bin. Früher hat mir das etwas ausgemacht, aber jetzt sehe ich mir einfach Feuerstern an. Wenn ein Hauskätzchen Anführer werden kann, dann kann ich das auch.«
Während er redete, blitzte ein roter Pelz vor ihren Augen auf: Eichhornschweif kam um den Baumstumpf herum angeflitzt und hätte Habichtfrost und Brombeerkralle beinahe umgerannt. Gerade noch rechtzeitig schaffte sie es, stehen zu bleiben.
»‘tschuldigung, ich hatte nach …« Sie brach ab. »Ach, du bist das«, miaute sie Habichtfrost ungnädig an.
»Sei gegrüßt, Eichhornschweif.« Der FlussClan-Krieger neigte höflich den Kopf. »Brombeerkralle und ich haben uns gerade über den WindClan unterhalten. Wir fürchten, dass es Ärger gibt, wenn Kurzbart nicht bald seine neun Leben empfängt.«
Brombeerkralle war erleichtert, dass Habichtfrost seine Spekulationen über einen neuen Zweiten Anführer für den DonnerClan nicht erwähnte, aber seine Erleichterung war nicht von Dauer. Eichhornschweif starrte seinen Halbbruder mit unverhohlener Feindseligkeit an.
»Was geht das den FlussClan an?«, wollte sie wissen. Habichtfrosts eisblaue Augen weiteten sich, aber er sagte nichts.
»Natürlich geht das den FlussClan etwas an«, widersprach Brombeerkralle seiner Clangefährtin. »Es ist für alle Clans im Wald wichtig, dass wir starke Anführer haben.«
Eichhornschweifs Antwort bestand aus einem kurzen, angewiderten Schnauben. Falls sie noch etwas hatte sagen wollen, wurde sie von Nebelfuß unterbrochen, die auf ihren Clangefährten zugesprungen kam. »Leopardenstern fragt nach dir, Habichtfrost«, miaute sie. »Wir müssen klären, was wir auf der Versammlung berichten wollen.«
»Es geht darum, wie wir uns wegen der Grenzen entschieden haben«, erklärte Habichtfrost Brombeerkralle.
»Nicht nur das«, miaute Nebelfuß. »Leopardenstern will den anderen Clans berichten, dass du mit Schwarzkralle einen Dachs verjagt hast.«
Habichtfrost wedelte lässig mit dem Schwanz. »Jede Katze hätte das Gleiche getan«, miaute er, allerdings nicht ohne einen Anflug von Stolz in der Stimme.
Die beiden Katzen trotteten davon und ließen Brombeerkralle stehen, der ihnen entsetzt nachstarrte. Habichtfrost hatte den Dachs in seinem Traum erwähnt! Nur deshalb wusste er bereits von dem Vorfall. Sein Traum war also wahr und die mysteriöse Begegnung der drei Katzen hatte tatsächlich stattgefunden. Von den Ohren bis zur Schwanzspitze kroch ihm ein eisiger Schauer über den Rücken.
Er wollte Habichtfrost noch einmal zurückrufen, wurde aber durch eine Berührung an seiner Schulter abgelenkt. Mit einer Mischung aus Angst und Verzweiflung in den Augen stand Eichhornschweif immer noch neben ihm.
»Willst du bloß Ärger machen?«, fauchte die rote Kätzin. »Du hast für diesen … diesen räudigen Fellball Partei ergriffen statt für mich!«
»Hier geht es
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