Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
bezahlen müssen.
Er prüfte die Luft. Es war eine Katze. Aber dann wurde ihm voller Schrecken klar, dass er den Clan, dem sie angehörte, nicht identifizieren konnte – der abgestandene Fuchsgestank verwirrte noch immer seine Nase.
Ein Knurren stieg in seiner Kehle auf, als er sich in weitem Bogen zurückzog. Er spitzte die Ohren und riss weit die Augen auf, um jede Bewegung ausfindig zu machen. Wieder hörte er im Unterholz ein Rascheln. Es war jetzt lauter, etwas mehr seitlich. Feuerpfote schob sich näher heran. Er konnte sehen, wie sich der Farn bewegte, aber der Gegner war noch hinter den Wedeln verborgen. Mit einem scharfen Knacken brach ein Zweig. Nach dem Lärm, den die Katze macht, muss sie groß sein , dachte Feuerpfote und bereitete sich auf einen wilden Kampf vor.
Er sprang auf den Stamm einer Esche zu und kletterte schnell und geräuschlos auf einen herabhängenden Ast. Unter ihm kam der unsichtbare Krieger näher, noch näher. Feuerpfote hielt den Atem an, plante den richtigen Zeitpunkt, als die Farnwedel beiseitegeschoben wurden und eine große, graue Gestalt auftauchte.
»Gr-aaar!« Der Schlachtruf grollte in Feuerpfotes Kehle. Mit ausgestreckten Krallen warf er sich auf den Gegner und landete auf zwei pelzigen, muskulösen Schultern. Tief packte er mit seinen dornenscharfen Krallen zu, bereit zu einem kräftigen, warnenden Biss.
»Wa-ah! Was’n das?« Der Körper unter ihm schoss hoch in die Luft und trug ihn mit sich.
»Ah! Graupfote?« Feuerpfote erkannte die überraschte Stimme und nahm jetzt auch den vertrauten Geruch wahr, aber er war zu erregt, um gleich loszulassen.
»Überfall! Mrrr-iau!«, fauchte Graupfote, der noch immer nicht wusste, wer die Katze auf seinem Rücken war. Er wälzte sich hin und her, um den Angreifer abzuschütteln.
»Uufff-ff!« Feuerpfote rollte mit ihm über den Boden und wurde unter dem schweren Körper flachgedrückt. »Ich bin’s – Feuerpfote!«, mauzte er, versuchte, sich loszureißen und die Krallen einzuziehen. Er rollte zur Seite, sprang auf die Pfoten und schüttelte seinen ganzen Körper bis zur Schwanzspitze.
»Graupfote! Ich bin’s«, wiederholte er. »Ich dachte, du wärst ein feindlicher Krieger!«
Graupfote stand auf, zuckte vor Schmerz zusammen und schüttelte sich. »So hat es sich auch angefühlt«, knurrte er und drehte den Kopf zur Seite, um sich die verletzte Schulter zu lecken. »Du hast mich praktisch in Fetzen gerissen!«
»Tut mir leid«, murmelte Feuerpfote. »Aber was sollte ich denn denken, wenn du so angekrochen kommst?«
»Angekrochen!« Graupfotes Augen waren rund vor Empörung. »Das war mein allerbestes Anschleichmanöver.«
»Dein allerbestes? Du schleichst dich immer noch an wie ein schiefer Dachs!«, höhnte Feuerpfote. Spielerisch legte er die Ohren an.
Graupfote zischte vergnügt. »Ich werd’s dir zeigen von wegen schief!«
Die beiden Katzen sprangen sich an und rollten in spielerischem Kampf auf dem Boden herum. Graupfote verpasste Feuerpfote einen heftigen Hieb, sodass der junge Schüler Sterne sah.
»Ufff-ff!« Feuerpfote schüttelte den Kopf, um wieder klar zu sehen, und startete einen Gegenangriff. Er schaffte ein paar Pfotenhiebe, bevor der andere ihn überwältigt hatte und am Boden festhielt. Feuerpfote ließ seinen Körper schlaff werden.
»Du gibst zu leicht auf!«, warf ihm sein Gegner vor und lockerte seinen Griff.
Sofort sprang Feuerpfote auf und schleuderte Graupfote von seinem Rücken ins Unterholz. Dann sprang er hinter ihm her und drückte ihn fest auf den Boden.
»Überraschung ist die größte Waffe eines Kriegers«, krähte er und zitierte so einen Lieblingssatz von Löwenherz. Geschmeidig sprang er von Graupfote herunter und wälzte sich in den abgefallenen Blättern, genoss seinen leichten Sieg und die Wärme der Erde an seinem Rücken.
Graupfote war über seine zweite Niederlage an diesem Morgen nicht verstimmt. Es war ein viel zu schöner Tag, um schlecht gelaunt zu sein.
»Wie kommst du mit deinem Auftrag zurecht?«, fragte er.
Feuerpfote setzte sich auf. »Ziemlich gut, bis du gekommen bist! Ich hatte gerade eine Wasserratte im Visier, als dein lautes Getrampel sie verscheucht hat.«
»Oh, tut mir leid.«
Feuerpfote betrachtete seinen Freund, der niedergeschlagen dreinschaute. »Macht nichts. Das konntest du ja nicht wissen«, schnurrte er. »Übrigens«, fuhr er fort, »solltest du nicht die Patrouille an der WindClan-Grenze treffen? Ich dachte, du musst ihnen eine Nachricht
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