Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
Löwenherz.
»Er schläft schon.«
»Gut. Lasst ihn schlafen. Ihr könnt ihm seine Kräuter mitbringen«, sagte der Krieger. »Ruht euch gut aus. Ihr brecht bei Tagesanbruch auf.« Er zuckte mit dem Schwanz und stolzierte zurück zu Blausterns Bau.
»Also dann«, miaute Sandpfote, »geht jetzt zu Tüpfelblatt.«
Feuerpfote horchte auf Anzeichen von Verärgerung in ihrer Stimme, aber da war nichts. Jetzt war nicht die Zeit für Eifersüchteleien. Alle Katzen im Clan standen nun zusammen gegen die Bedrohung durch den SchattenClan.
Vor Tüpfelblatts Bau lag der Farntunnel in tiefer Dunkelheit, nicht einmal der Vollmond drang durch das dichte Dach.
Die Heilerin schien sie schon zu erwarten, als sie auf ihre mondbeschienene Lichtung traten. »Ihr seid wegen der Reisekräuter gekommen«, sagte sie.
»Ja, bitte«, antwortete Feuerpfote. »Und ich glaube, Gelbzahn braucht mehr Mohnsamen. Ich hatte den Eindruck, dass sie ihre Wunden spürt.«
»Ich bringe ihr welche, wenn ihr gegangen seid. Hier, eure Reisekräuter liegen bereit.« Tüpfelblatt deutete auf ein Häufchen sorgfältig zusammengewickelter Blätter. »Das ist genug für euch drei. Das dunkelgrüne Kraut stillt den Hungerschmerz während eurer Reise. Das andere wird euch Kraft geben. Esst beide vor dem Aufbruch. Sie schmecken nicht so gut wie frische Beute, aber der unangenehme Geschmack wird nicht lange anhalten.«
»Danke, Tüpfelblatt«, miaute Feuerpfote. Er beugte sich hinunter und nahm eines der Päckchen zwischen die Zähne. Als er den Kopf senkte, streckte sich die Heilerin vor und rieb sanft seine Wange mit ihrer Nase. Er atmete ihren süßen, warmen Duft ein und schnurrte dankbar.
Graupfote nahm die beiden anderen Päckchen und dann machten sich die Freunde durch den Tunnel auf den Rückweg.
»Viel Glück!«, rief Tüpfelblatt ihnen nach. »Sichere Reise!«
»Jetzt hoffe ich nur, dass diese Kräuter nicht allzu ekelhaft schmecken!«, murmelte Graupfote, als sie vor dem Eingang ihres Baus die Päckchen ablegten.
»Es muss ein langer Weg bis zum Mondstein sein. Wir haben bisher noch nie Kräuter bekommen. Weißt du, wo das ist?«, fragte Feuerpfote.
»Hinter den Clan-Territorien in den Hochfelsen. Der Mondstein liegt tief unten in der Erde in einer Höhle, dem Ahnentor.«
»Bist du da schon mal gewesen?« Feuerpfote war beeindruckt, dass sein Freund so viel über diesen geheimnisvollen Ort wusste.
»Nein, aber alle Schüler müssen die Reise dorthin machen, bevor sie Krieger werden.«
Der Gedanke, bald ein Krieger zu werden, ließ Feuerpfotes Augen vor Begeisterung leuchten und er stand unwillkürlich ein wenig aufrechter da.
»Mach dir keine Hoffnungen. Wir müssen erst unsere Ausbildung zu Ende bringen!«, warnte ihn Graupfote, als hätte er seine Gedanken gelesen.
Feuerpfote blickte durch das Blätterdach hinauf zu den Sternen, die am schwarzen Himmel funkelten. Mondhoch war vorüber.
»Wir müssen schlafen«, miaute er. Aber an Schlaf war nicht zu denken, wo doch in seinem Kopf die Gedanken an das morgige Abenteuer herumwirbelten. Die Große Versammlung und nun die Reise zum Mondstein – wie weit entfernt ihm sein Leben als Hauskätzchen nun plötzlich erschien!
14. Kapitel
Die Kälte drang Feuerpfote bis in die Knochen, undurchdringliche Dunkelheit umhüllte ihn. Er konnte nichts hören und hatte nur noch den modrigen Geruch feuchter Erde in seiner Nase.
Aus dem Nichts flammte vor ihm eine gleißende Lichtkugel auf. Feuerpfote senkte den Kopf, kniff die Augen zusammen gegen den blendenden Schein. Das Licht leuchtete kalt wie ein Stern. Dann verlosch es, verschwand so schnell, wie es gekommen war. Die Finsternis löste sich auf und Feuerpfote fand sich im Wald wieder. Er fühlte sich getröstet durch die vertrauten Gerüche dort und atmete die feuchten, grünen Düfte ein. Ruhe durchströmte seinen Körper.
Ohne Vorwarnung plötzlich ein schrecklicher Lärm! Feuerpfotes Fell sträubte sich. Es war das angsterfüllte Kreischen von Katzen, die aus den Büschen herausstürzten. Er erkannte die Fellkleider des DonnerClans, als sie auf der Flucht an ihm vorbeirannten. Wie erstarrt stand er da, unfähig sich zu bewegen. Dann kamen große Katzen, riesige, dunkle Krieger mit grausam blitzenden Augen. Sie donnerten auf ihn zu, ihre massigen Pfoten mit den ausgefahrenen Krallen trommelten auf die Erde. Und aus den Schatten hörte er einen hohen, verzweifelten Schrei voller Trauer und Wut. Graupfote!
Entsetzt erwachte Feuerpfote. Der
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