Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
Richtung wirbelte Staub auf, wo noch einen Herzschlag zuvor seine Pfoten gewesen waren. Feuerpfote spürte einen Schauder durch sein Fell zittern und holte tief Luft, um sich zu beruhigen.
Graupfote hatte Glück. Eine lange Unterbrechung erlaubte ihm, die Straße sicher zu überqueren.
»Und jetzt du«, knurrte Tigerkralle.
Feuerpfote sah von Tigerkralle zum Donnerweg und trat dann unter der Hecke hervor. Er wartete am Rand, wie Blaustern es getan hatte. Ein Ungeheuer raste auf ihn zu. Nach diesem , dachte er und wartete, dass es vorüberfuhr. Plötzlich stockte sein Herz. Das Ungeheuer kam vom Donnerweg ab und rumpelte auf dem Gras direkt auf ihn zu! Ein Zweibeiner lachte höhnisch aus einer Öffnung in der Seite. Feuerpfote sprang mit ausgestreckten Krallen zurück, wobei der Sturmwind des Ungeheuers ihn fast umwehte. Nur eine Haaresbreite entfernt donnerte es an ihm vorbei.
Feuerpfote duckte sich zitternd in den Staub und starrte ihm nach, wie es zurück auf den Weg kurvte und in der Ferne verschwand. Trotz des Dröhnens in seinen Ohren hörte Feuerpfote, dass auf dem Donnerweg wieder Ruhe herrschte, und er raste hinüber, rannte schneller, als er je in seinem Leben gerannt war.
»Ich dachte schon, du wärst Frischbeute!«, rief Graupfote, als sein Freund in ihn hineinsauste und ihn fast umwarf.
»Ich auch!«, keuchte Feuerpfote und versuchte, sein Zittern zu unterdrücken. Er drehte sich um und beobachtete Tigerkralle, wie er über den Donnerweg zu ihnen herüberschoss.
»Zweibeiner!«, fauchte der nur.
»Willst du dich erst erholen, bevor wir weitergehen?«, fragte Blaustern.
Feuerpfote sah hoch. Die Sonne stand schon tief am Himmel. »Nein«, antwortete er. »Ist schon in Ordnung.« Aber er war dem Ungeheuer so heftig aus dem Weg gesprungen, dass seine Krallen sich wund und empfindlich anfühlten.
Die Katzen liefen weiter, Blaustern vorneweg. Die Erde auf dieser Seite des Donnerwegs war dunkler und das Gras unter den Pfoten härter. Als sie sich dem Fuß der Hochfelsen näherten, löste nackte, steinige Erde das Gras ab, dazwischen immer wieder Flecken mit Heidekraut. Das Gelände stieg jetzt steil an. An der oberen Kante des Hangs ragten schroffe Felsen in den Himmel, die orange in der Sonne glänzten.
Blaustern blieb stehen und wählte einen von der Sonne erwärmten Felsen als Sitzplatz aus. Der Stein war flach und breit genug, dass alle fünf Katzen nebeneinander ausruhen konnten.
»Schaut«, miaute sie und deutete mit der Nase zum dunklen Abhang vor dem Glanz der tief stehenden Sonne. »Das Ahnentor.«
Schweigend warteten die Katzen. Als die Sonne hinter den Hochfelsen unterging, konnte Feuerpfote allmählich den Höhleneingang erkennen, ein eckiges, schwarzes Loch, das sich finster unter einem Steinbogen öffnete.
»Wir warten hier, bis der Mond höher steht«, sagte Blaustern. »Ihr könnt jagen, falls ihr hungrig seid, und euch dann etwas ausruhen.«
Feuerpfote war froh über die Gelegenheit, sich endlich etwas zu essen zu suchen. Er war fast am Verhungern. Offenbar ging es Graupfote ebenso, denn er sprang sofort auf und in ein Gestrüpp von Heidekraut hinein, wo er dem Beutegeruch folgte, der deutlich in der Luft lag. Seine beiden Freunde liefen hinter ihm her. Tigerkralle zog in die entgegengesetzte Richtung los, Blaustern jedoch blieb unbeweglich und schweigend sitzen und blickte unentwegt auf das Ahnentor.
Die drei Schüler sammelten eine große Menge Frischbeute. Zusammen mit Tigerkralle hockten sie sich auf die steinige Bergflanke und tafelten. Trotz der einfachen Jagd unterhielten die Katzen sich wenig und die Luft war voller Anspannung und Erwartung.
Danach ruhten die Katzen neben ihrer Anführerin, bis die Wärme aus dem Felsen unter ihnen verschwunden war und von allen Seiten kalte, schwarze Schatten heraufkrochen.
Erst dann rief Blaustern: »Kommt! Es ist so weit.«
15. Kapitel
Blaustern ging hinüber zum Ahnentor, Tigerkralle neben ihr, wobei er seine Schritte den ihren anpasste.
»Komm doch!«, rief Graupfote seinem Freund Rabenpfote zu, der noch immer auf dem Felsen saß und hinauf zu den Gipfeln starrte. Nur langsam folgte er den anderen.
Feuerpfote fiel plötzlich auf, dass Rabenpfote während der ganzen Reise kaum ein Wort gesprochen hatte. Macht er sich nur Sorgen wegen des SchattenClans oder ist da noch etwas anderes? , fragte er sich.
Nach nur ein paar Augenblicken erreichten die Katzen das Ahnentor. Die Schwärze hinter dem steinernen Bogen war dunkler als die
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