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Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild

Titel: Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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bewölkteste Nacht. Feuerpfote kniff die Augen zusammen und versuchte zu erkennen, wohin der Tunnel führte, aber er konnte nichts sehen. Neben ihm reckten Graupfote und Rabenpfote ebenfalls nervös die Hälse.
    Sogar Tigerkralle schien das schwarze Loch vor ihnen zu beunruhigen. »Wie sollen wir uns in dieser Dunkelheit zurechtfinden?«, fragte er.
    »Ich kenne den Weg«, erwiderte Blaustern. »Folgt einfach meiner Geruchsspur. Rabenpfote und Graupfote, ihr bleibt als Wache draußen. Feuerpfote, du wirst mich und Tigerkralle zum Mondstein begleiten.«
    Feuerpfote war begeistert. Was für eine Ehre! Aus den Augenwinkeln blickte er zu Tigerkralle hinüber. Der Krieger saß mit kühn erhobenem Kinn da, aber Feuerpfote konnte einen leichten Angstgeruch entdecken, der von ihm ausging und der stärker wurde, als Blaustern die Finsternis betrat.
    Tigerkralle schüttelte den mächtigen Kopf und trottete hinter der Anführerin her. Mit einem kurzen Nicken zu den anderen folgte ihm Feuerpfote.
    In der Höhle konnten seine Augen immer noch nichts erkennen. Die vollkommene Schwärze fühlte sich fremd an, aber zu seiner Überraschung hatte er keine Angst. Die Neugier auf das, was vor ihm lag, war stärker.
    Kalte, feuchte Luft durchdrang sein dichtes Fell, seine Muskeln versteiften sich. Selbst die kühlste Nacht war nicht so kalt wie diese Luft. Der Boden hier hat nie die Wärme der Sonne kennengelernt , dachte Feuerpfote, als er den Fels glatt wie Eis unter den Pfoten spürte. Mit jedem Atemzug füllte eisige Luft seine Lungen, bis ihm fast schwindlig wurde.
    Er folgte Blaustern und Tigerkralle durch die Finsternis, folgte allein ihrem Geruch und vertraute seinem Tastsinn. Sie gingen einen langen Tunnel entlang, der immer tiefer führte und sich erst in die eine, dann in die andere Richtung wand. Feuerpfote berührte die Wände der Höhle mit den Schnurrhaaren und merkte so, wo er geradeaus gehen und wo er abbiegen musste. Seine Nase verriet ihm, dass Blaustern und Tigerkralle nur eine Schwanzlänge vor ihm waren.
    Sie trotteten immer weiter. Wie weit sind wir schon gegangen? , fragte sich Feuerpfote. Dann spürte er ein Kribbeln in den Schnurrhaaren, die Luft wirkte frischer als vorher. Er schnüffelte erneut und war erleichtert, als er die vertraute Welt über ihnen riechen konnte. Er roch Torf und Beute und den Duft von Heidekraut. Irgendwo musste es oben ein Loch im Tunnel geben.
    »Wo sind wir?«, miaute er in die Dunkelheit.
    »Wir haben die Höhle des Mondsteins betreten«, kam Blausterns leise Antwort. »Wartet hier. Bald wird Mondhoch sein.«
    Feuerpfote legte seine Hinterbeine unter sich auf dem kühlen Boden zusammen und wartete. Er konnte das gleichmäßige Atmen von Blaustern hören und das schnellere Keuchen von Tigerkralle mit seinem Angstgeruch.
    Plötzlich wurde die Höhle von einem Blitz erleuchtet, blendender als die untergehende Sonne. Feuerpfotes Augen waren wegen der Schwärze des Tunnels weit geöffnet gewesen. Rasch schloss er sie vor dem kalten, weißen Licht, bevor er sie wieder zu schmalen Schlitzen öffnete.
    Er sah einen glänzenden Felsen, der funkelte, als bestünde er aus zahllosen Tautropfen. Der Mondstein! Feuerpfote blickte sich um. In dem kalten Licht, das von dem Felsen zurückstrahlte, konnte er die im Schatten liegenden Umrisse einer hohen Höhle erkennen. Der Mondstein ragte drei Schwanzlängen in der Mitte des Bodens auf.
    Blaustern, ihr Fell weiß gebleicht im Glanz des Mondsteins, starrte nach oben. Selbst Tigerkralles dunkler Pelz leuchtete silbern. Feuerpfote folgte dem Blick seiner Anführerin. Hoch oben in der Decke befand sich eine Öffnung, die ein schmales Dreieck Nachthimmel enthüllte, durch das der Mond einen Lichtstrahl hinab auf den Mondstein warf und ihn wie einen Stern funkeln ließ.
    Feuerpfote roch, wie neben ihm Tigerkralles Angstgeruch immer stärker wurde, penetrant und überwältigend. Das überraschte ihn. Konnte der Krieger noch etwas anderes sehen als er, etwas Gefährliches?
    Feuerpfote nahm eine huschende Bewegung wahr, fühlte Fell an sich vorbeistreichen und hörte die fliehenden Pfotenschritte von Tigerkralle, der zurück zum Eingang raste.
    »Feuerpfote?« Blausterns Stimme war ruhig und sanft.
    »Ich bin noch hier«, antwortete er beunruhigt. Was hatte Tigerkralle so in Angst versetzt?
    »Blaustern?«, miaute Feuerpfote, als sie nicht antwortete. Sein Herz schlug schnell, das Blut dröhnte in seinen Ohren.
    »Es ist alles in Ordnung, junger Krieger. Du

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