Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
Höhle gekommen ist?«, fragte Feuerpfote und versuchte, nicht allzu neugierig zu wirken.
»Er wollte überprüfen, ob wir noch den Eingang bewachen«, antwortete Graupfote. »Warum?«
Feuerpfote zögerte. »Habt ihr etwas Merkwürdiges an ihm gerochen?«, fragte er.
»Nur diese feuchte, alte Höhle«, sagte sein grauer Freund erstaunt.
»Er wirkte ein wenig nervös«, wagte sich Rabenpfote vor.
»Da war er nicht der Einzige!«, gab Graupfote mit Blick auf den schwarzen Kater zurück.
»Was willst du damit sagen?«
»Nur, dass sich deine Nackenhaare jedes Mal sträuben, wenn du ihn dieser Tage nur siehst. Du bist vor Schreck fast umgefallen, als er aus der Höhle kam.«
»Ich war einfach überrascht, das ist alles«, wehrte sich Rabenpfote. »Du musst doch zugeben, es war ein wenig unheimlich am Ahnentor.«
»Irgendwie schon«, stimmte Graupfote zu.
Die Katzen schlüpften unter einer Hecke durch auf ein Maisfeld, das silbern im Mondlicht glänzte, und folgten einem rundherum verlaufenden Graben.
»Und wie war es da drinnen, Feuerpfote?«, wollte sein Freund wissen. »Hast du den Mondstein gesehen?«
»Ja, habe ich. Es war großartig!« Sein Fell kribbelte bei der Erinnerung daran.
Graupfote warf ihm einen bewundernden Blick zu. »Es stimmt also! Der Stein leuchtet tatsächlich unter der Erde.«
Feuerpfote antwortete nicht. Einen Augenblick lang schloss er die Augen, genoss das Bild des Mondsteins, das sein Inneres blendete. Dann drängten sich Bilder aus seinem Traum in den Vordergrund und er riss die Augen wieder auf. Blaustern hatte recht: Sie mussten zum Lager zurück, so schnell sie konnten.
Vor ihnen waren Tigerkralle und Blaustern aus dem Maisfeld heraus durch einen Zaun gesprungen. Die Schüler folgten ihnen auf einen Sandweg. Es war der Weg, der an dem Nest der Zweibeiner vorbeiführte und an den Hunden. Feuerpfote sah Blaustern und Tigerkralle als Silhouette vor einem rötlich gefärbten Himmel unermüdlich weiterhasten. Bald würde die Sonne aufgehen.
»Schaut mal!«, rief er seinen beiden Kameraden zu. Eine unbekannte Katze war vor den beiden Kriegern auf den Weg gesprungen.
»Das ist ein Einzelläufer!«, zischte Graupfote.
Der Fremde, ein stämmiger, schwarz-weißer Kater, war kürzer als die Krieger, aber muskulös.
»Das ist Mikusch«, stellte Blaustern ihn den Schülern vor, als sie die beiden eingeholt hatten. »Er lebt in der Nähe des Zweibeinernests.«
»Hallo!«, miaute der Kater. »Ich habe die letzten Monde niemanden aus eurem Clan gesehen. Wie geht’s dir, Blaustern!«
»Gut, danke«, erwiderte sie. »Und dir, Mikusch? Wie ist es mit der Beute gelaufen, seit wir das letzte Mal vorbeigekommen sind?«
»Nicht schlecht«, antwortete der Einzelläufer mit einem liebenswürdigen Leuchten in den Augen. »Etwas Gutes haben die Zweibeiner – man findet immer jede Menge Ratten in ihrer Nähe. Aber ihr scheint es eiliger zu haben als sonst. Ist alles in Ordnung?«
Tigerkralle warf Mikusch einen scharfen Blick zu und aus seiner Brust ertönte ein tiefes Knurren. Die Neugier des anderen schien den Krieger misstrauisch zu machen.
»Ich bin nicht gern allzu lange von meinem Clan entfernt«, antwortete Blaustern diplomatisch.
»Wie immer hängst du an deinem Clan wie eine Königin an ihren Jungen«, bemerkte Mikusch nicht unfreundlich.
»Was willst du, Mikusch?«, fragte Tigerkralle.
Der warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. »Ich wollte euch lediglich warnen, dass es hier jetzt zwei Hunde gibt. Es wäre sicherer für euch, zurück ins Maisfeld zu gehen, statt am Hof vorbei.«
»Wir wissen Bescheid über die Hunde, wir haben sie auf dem Hinweg schon gesehen …«, begann Tigerkralle ungeduldig.
»Wir sind dir dankbar für deine Warnung, Mikusch«, unterbrach ihn Blaustern. »Also dann bis zum nächsten Mal.«
Der schwarz-weiße Kater zuckte mit dem Schwanz. »Eine sichere Reise«, miaute er und sprang in großen Sätzen über den Weg davon.
»Kommt«, befahl Blaustern und verließ den Weg. Sie drängte sich durch das hohe Gras zwischen dem Weg und dem Zaun, der zurück zum Maisfeld führte. Die drei Schüler folgten ihr, nur Tigerkralle zögerte.
»Du traust den Worten eines Einzelläufers?«, knurrte er.
»Würdest du lieber mit den Hunden zusammentreffen?«
»Sie waren an der Kette, als wir an ihnen vorbeigekommen sind.«
»Sie könnten jetzt losgebunden sein. Wir gehen hier lang«, sagte Blaustern und duckte sich unter dem Zaun hindurch in das Feld. Die anderen
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