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Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Hinterbeinen nicht die gleiche Kraft hatte wie Löwenpfote.
    »Nicht schlecht«, urteilte Frischbrise. »Deine Zeiteinteilung ist hervorragend.«
    Löwenpfote drängte sich vor seine Schwester. »Kann ich es an Blaupfote ausprobieren?«
    Frischbrise nickte. »Eine gute Idee.«
    Blaupfote machte ein paar Schritte zurück und bereitete sich auf Löwenpfotes Angriff vor. Wie sie ihm so gegenüberstand, konnte sie sehen, wie breit seine Schultern geworden waren. Er würde ein mächtiger Krieger werden. Als er auf sie zuschoss, spannte sie sich an, ließ ihn hinter ihr die Schlangenwendung vollziehen und dann unter ihren Bauch gleiten. Er versuchte, sie mit den Hinterpfoten zu kratzen, aber sie sprang hoch, außer Reichweite, bevor er ihr Fell berühren konnte, schaffte es gerade noch rechtzeitig. Er war schnell, trotz seiner Größe und Unerfahrenheit, und sie landete keuchend auf dem Boden.
    Abendsonne kam zu ihnen gelaufen. »Du lernst schnell, Löwenpfote.« Er wandte sich an Goldpfote. »Ich glaube, du machst dir zu viele Gedanken, dass du es richtig hinbekommst.«
    Goldpfote riss die Augen auf. »Aber ich will doch eine gute Kämpferin sein.«
    »Versuche, dich mehr auf deinen Instinkt zu verlassen.«
    Goldpfote runzelte die Stirn. »Du meinst, ich sollte nicht die Züge anwenden, die ich gelernt habe?«
    »Nicht ganz.« Abendsonne versuchte es zu erklären. »Ich glaube, du wärst eine bessere Kämpferin, wenn du das anwendest, was du fühlst, neben dem, was du gelernt hast.«
    Blaupfote verstand, was er der Schülerin sagen wollte. Regeln engten manchmal zu sehr ein. Sie dachte an die Anpassungen, die sie wegen ihrer kurzen Beine an den Zügen, die ihr Abendsonne beibrachte, vorgenommen hatte. »Warum versucht Goldpfote nicht, mich anzugreifen, als wäre ich ein feindlicher Krieger?«, schlug sie vor.
    »Gute Idee«, miaute Abendsonne. »Willst du das versuchen?«, fragte er Goldpfote.
    Zögernd nickte sie.
    Blaupfote trat eine Schwanzlänge zurück, drehte sich um und blickte sie so drohend an, wie sie nur konnte. »Stell dir vor, ich bin ein SchattenClan-Krieger, der die Kinderstube bedroht«, knurrte sie.
    Goldpfote kauerte sich hin, ihre Augen wurden dunkel und sie zog die Lippen zu einem Knurren zurück. Blaupfote war beeindruckt, die junge Schülerin sah wirklich gefährlich aus.
    Ohne Zögern schoss Goldpfote auf sie zu und war so schnell, dass Blaupfote kaum Zeit hatte, aus dem Weg zu springen oder ihre Verteidigung zu planen. Bevor sie sich klar wurde, wo Goldpfote angreifen würde, packte die Schülerin schon ihren Rücken und kratzte mit tückischen Hinterpfoten heftig das Rückgrat entlang. Unwillkürlich drückte sich Blaupfote fest an den Boden, dann stieg sie hoch und warf Goldpfote ab. Sie drehte sich um und sprang auf die Schülerin, rollte sie mit einem gut gezielten Pfotenhieb auf die Seite und riss die Krallen an ihrem Ohr vorbei.
    Goldpfote schrie überrascht auf und kroch weg. Blaupfote erstarrte. Sie roch Blut und sah entsetzt, dass sie Goldpfotes Ohr zerkratzt hatte.
    »Es tut mir so leid!« Sie hatte nicht beabsichtigt, die junge Schülerin zu verletzen.
    Aber Goldpfotes Augen leuchteten. »Das war großartig!«, miaute sie. »Können wir das noch mal versuchen?«
    Inzwischen war die Blattsammelpatrouille mit einem Haufen Blätter, die so groß waren wie ein Igel, ins Lager zurückgekommen. Spatzenpelz organisierte das Einfügen der dicken Blätter, die wie mit Wachs überzogen schienen, ins Dach des Ältestenbaus. Blaupfote konnte Schneepfotes weißes Fell erkennen, die hoch oben auf dem umgestürzten Baum balancierte, während Heckenpfote ihr ein weiteres Blatt hinaufreichte.
    »Goldpfote!« Fleckenschweifs entsetztes Miauen klang über die Lichtung. »Deine schönen Ohren!« Sie rannte an die Seite ihres Jungen und begann, ihr das Ohr zu lecken. Der Kratzer war von getrocknetem Blut bedeckt und Goldpfote duckte sich weg.
    »Das macht doch nichts!«, wehrte sie ab.
    »Wer hat das getan?« Fleckenschweif starrte vorwurfsvoll auf Frischbrise und dann auf Abendsonne.
    Blaupfote blickte zu Boden. »Das war ich«, miaute sie leise.
    »Wie konntest du nur?«, fragte Fleckenschweif. »Ich hatte gedacht, ihr trainiert und kämpft nicht!«
    Abendsonne stellte sich an Blaupfotes Seite. »Wir haben für den Kampf trainiert«, miaute er. »Manchmal passieren einfach solche Unfälle.«
    »Aber sie wird nun ihr Leben lang eine Narbe tragen!«, jammerte Fleckenschweif.
    »Gut«, miaute Goldpfote.

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