Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
FlussClan-Katzen, die sich oben auf den Felsen aufgestellt hatten. Alle waren größer als sie! Das Blut rauschte durch ihre Adern, als Abendsonne kreischend wie ein Fuchs die Felsen hinaufstürmte. Sie hetzte mit angelegten Ohren und aufgerissenen Augen hinter ihm her. Aus ihrer Kehle erhob sich ein Schrei, der mehr von Angst als von Wut zeugte. Hatte der FlussClan sein ganzes Lager hergebracht?
Lass Sturmschweif bald eintreffen!
Jubelstern heulte auf, als Kiefernstern gegen ihn prallte und ihn zu Boden warf. Abendsonne stieß einen weißen Kater mit einem wilden Schlag quer über eine Steinplatte, dann sprang er auf seinen Rücken und zerfetzte ihm mit wirbelnden Vorderpfoten das Fell, dass ganze Haarbüschel durch die Luft flogen.
Eine FlussClan-Katze mit geflecktem Fell rannte neben Blaupfote her. Kurz entschlossen bückte sie sich und biss die Kätzin ins Hinterbein. Die FlussClan-Kriegerin kreischte und wirbelte herum. Entsetzen erfasste Blaupfote, als ihr funkelnder, wütender Blick sie traf. Sie würde angreifen! Blaupfote duckte sich und spannte ihre Muskeln an. Die gefleckte Kriegerin sprang, gleichzeitig schoss Blaupfote vor, glitt unter den vorderen Krallen der Kriegerin hindurch und schob sich unter ihren Bauch. Die Krallen der Kriegerin kratzten auf Stein statt auf Fell, während Blaupfote sich mit aller Kraft hochstieß und so ihre Gegnerin aus dem Gleichgewicht brachte. Blaupfote sah, wie die Kätzin zur Seite fiel, und Triumphgefühl stieg in ihr auf.
Die Kriegerin jaulte vor Wut, kam wieder auf die Pfoten und wandte sich zum Angriff um. Blaupfote machte sich bereit, sich auf sie zu stürzen, zielte wieder auf den Bauch, aber diesmal war die FlussClan-Kätzin vorbereitet. Sie kam tief geduckt heran, stieß Blaupfote die Vorderpfoten weg, sodass sie Hals über Kopf über den Felsen rollte. Sie versuchte, den Stein zu packen, doch ihre Krallen rutschten ab, ohne Halt zu finden, und sie taumelte und rutschte über die Felskante in den tiefen Schnee unter ihr.
Blaupfote arbeitete sich mühsam aus der Verwehung heraus und nieste den eiskalten Schnee aus Mund und Nase. Sie wartete, bis sie wieder zu Atem gekommen war, und kroch dann mit offenem Maul und gespitzten Ohren am Fuß der Felsen entlang, überprüfte dabei die Luft nach Anzeichen von FlussClan-Kriegern. Der zugefrorene Fluss plätscherte eine Schwanzlänge von ihr entfernt dahin, strudelte schwarz unter dem milchig weißen Eis. Steile Felsen hielten Blaupfote auf der schmalen Uferböschung gefangen. Von oben konnte sie das Heulen und Kreischen ihrer kämpfenden Clan-Gefährten hören.
Aus dem Gestank im Schnee schloss sie, dass der FlussClan von hier aus die Felsen hinaufgeschwärmt war. Blaupfote folgte der Geruchsspur und suchte so einen Weg die Klippe hinauf. Sie hielt Ausschau nach Spalten und Ritzen, mühte sich, herauszufinden, wo sie Halt finden könnte, als hinter ihr der Schnee knirschte. Erschrocken und mit gesträubtem Nackenfell wirbelte sie herum.
Schiefpfote.
Sie war erleichtert.
»Dem SternenClan sei Dank!«, miaute sie.
Aber seine Augen waren dunkel vor Wut.
Erinnerte er sich nicht an sie?
»Wir sind jetzt Feinde«, fauchte er.
Blaupfote erstarrte. Er würde sie gleich angreifen!
Er sprang sie an und stieß sie in den Schnee. Sie schnappte nach Luft, als seine Vorderpfoten ihr den Atem aus dem Körper schlugen. Entsetzt wehrte sie sich, als er mit ausgefahrenen Krallen über ihren Rücken kratzte. Schmerz schoss durch ihren Körper. Sie warf den Kopf herum und biss ihm so wütend in die Vorderpfote, dass sie spürte, wie seine Haut riss und ihre Zähne auf Knochen trafen.
Schiefpfote jaulte auf und stieß sie von sich.
Blaupfote kreischte, als sie zum Fluss hinabtaumelte. Entsetzen packte sie. Sie musste verhindern, durch das Eis zu fallen und einzubrechen! Verzweifelt stieß sie die Pfoten durch den Schnee und grub die Krallen in den Boden darunter. Ihr Fall wurde so gebremst, während ihre Hinterpfoten über das Eis strampelten. Mit aller Macht warf sie sich nach vorn, schoss die Böschung wieder hinauf und krachte in Schiefpfote hinein.
Er verlor sein Gleichgewicht und geriet mit einem überraschten Schrei ins Taumeln.
Blaupfote wirbelte herum, biss in sein Hinterbein, drehte sich erneut, biss ihn ins Vorderbein, richtete sich auf, stürzte sich auf ihn und grub die Zähne tief in sein Nackenfell. Sie krallte sich mit den Hinterpfoten in den Boden und versuchte, Schiefpfote nach hinten zu zerren. Doch er war
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