Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
unserem Territorium herumlungern.«
»Wir brauchen die Beute von den Sonnenfelsen nicht«, bemerkte Drosselpelz. »Es gibt genügend im restlichen Wald.«
»Darum geht es nicht!«, blaffte Vipernzahn. »Er lässt uns schwach aussehen. Als Nächstes wird sich der SchattenClan mit den Schlangenfelsen bedienen.«
Blaupelz peitschte mit dem Schwanz. »Der SchattenClan kann die Schlangenfelsen haben. Sie ziehen mehr Schlangen und Füchse an als Beutetiere.«
Ein tiefes Grollen stieg in Vipernzahns Kehle auf.
»Blut wegen der Sonnenfelsen zu vergießen ist sinnlos«, meinte Drosselpelz. »Nach dem, was die Ältesten erzählen, ist das schon oft genug in der Geschichte des Clans passiert. Es ist einfacher, sie dem FlussClan zu überlassen. Wir haben genug Beute.«
»In der Blattfrische!«, fuhr Stachelpfote ihn an. »Aber was ist mit der Blattleere, wenn wir jede Haaresbreite Territorium brauchen?«
Du wiederholst nur, was Vipernzahn dir gesagt hat. Blaupelz kniff die Augen zusammen. Dieser mäusehirnige Schüler dachte nie allein so weit voraus. »Wenn es einen Kampf lohnt, dann, bin ich sicher, wird Kiefernstern auch kämpfen.«
Stachelpfote kräuselte verächtlich die Lippen. »Hat sich unser Anführer dir etwa anvertraut?«
»Das braucht er nicht«, grollte Blaupelz, als sie den Rand der Schlucht erreichten. »Es ist einfach nur vernünftig.« Sie schob sich an Stachelpfote vorbei und sprang die Felsen hinab.
Leopardenfuß nahm neben der Kinderstube ein Sonnenbad. Ihr Bauch war von den Jungen so angeschwollen, dass sie rund wie ein Dachs aussah.
»Warm genug?«, fragte Blaupelz im Vorübergehen.
Leopardenfuß hob den Kopf. »Für mich kann es nicht warm genug sein«, schnurrte sie.
Blaupelz tappte zum Frischbeutehaufen.
»Es gibt jede Menge Beute zur Auswahl.« Löwenpfote lag zusammen mit Goldpfote neben dem Baumstumpf. »Ich habe selber eine Drossel und eine Wühlmaus gefangen.«
Goldpfote schnippte ihm mit dem Schwanz über die Ohren. »Hör auf, anzugeben!«
Löwenpfote leckte das dichte Fell um seinen Hals. »Ich bin einfach nur ehrlich.«
Blaupelz’ Schnurrhaare zuckten. »Und hast damit das Gesetz der Krieger befolgt, nehme ich an«, neckte sie ihn. Sie ging aus dem Weg, als Abendsonne zum Schülerbau gerannt kam.
»He, Löwenpfote! Hast du Kiefernstern gesehen?«
Löwenpfote blickte auf. »Ich glaube, er ist mit der Jagdpatrouille unterwegs.«
Abendsonne kniff die Augen zusammen. »Davon bin ich auch ausgegangen, aber die Jagdpatrouille ist gerade zurückgekehrt und Kiefernstern war nicht dabei.«
Blaupelz legte den Kopf zur Seite. Hatten die anderen gemerkt, wie sie nach Kiefernsterns Duft geschnüffelt hatte, als sie an der Grenze zum Zweibeinerort vorbeikamen? Sie konnte nicht vergessen, dass sie ihn mit Jake gesehen hatte, und seit ihrer Reise zum Mondstein vor einem Mond hatte sie das Gefühl nie ganz verlassen, dass mit dem DonnerClan-Anführer etwas nicht stimmte. War er in diesem Augenblick im Zweibeinerort und redete mit Jake und machte es sich bequem unter den Hauskätzchen, entfloh so den Sorgen um den Clan?
Löwenpfote ließ von seinem flauschigen Fell ab und trottete zu dem feuerfarbenen Krieger. »Soll ich ihn für dich suchen?«, erbot er sich.
Abendsonne schüttelte den Kopf. »Ich möchte, dass du mich bei einer Patrouille zur Grenze am Fluss begleitest«, erklärte er. »Die Morgenpatrouille hat FlussClan-Geruch zwischen den Bäumen entdeckt. Der FlussClan mag uns die Sonnenfelsen weggenommen haben, aber es ist ihnen nicht gestattet, auch nur eine Pfote auf unsere Seite davon zu setzen. Blaupelz, du kannst auch mitkommen.«
Blaupelz blickte auf den großen Haufen Frischbeute. »Habe ich noch Zeit für eine Maus?«
»Beeil dich.« Abendsonne drehte sich um. »Ich werde noch Spatzenpelz und Weißauge holen.«
Blaupelz verschlang schnell eine Maus, während Löwenpfote ungeduldig die Krallen wetzte.
»Kommst du mit?«, fragte er Goldpfote.
Goldpfote schüttelte den Kopf. »Tupfenschweif bringt mir für meine nächste Beurteilung ein paar Kampfzüge bei.«
Löwenpfote blickte Blaupelz an. »Also bleibt es uns überlassen, diese räudigen FlussClan-Katzen zu verscheuchen.« Sein Rückenfell sträubte sich. »Warum können sie nicht auf ihrem eigenen Territorium bleiben? Sie mögen Eichhörnchen nicht einmal.«
Überrascht über seine Heftigkeit, legte Blaupelz die Ohren an. Er war wenig mehr als ein Junges gewesen, als sie das letzte Mal gegen die FlussClan-Katzen
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