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Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)

Titel: Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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»Als wir heruntergekommen sind, war er oben an der Schlucht.«
    Tupfenschweif blinzelte. »Was im Namen des SternenClans hat er da oben gemacht?«
    »Den Himmel angestarrt und von Wolken gemurmelt«, miaute Sturmschweif. »Ich glaube nicht, dass er uns bemerkt hat.«
    Die Brombeerranken der Kinderstube bebten und Federbart zwängte sich heraus. Seine Augen funkelten vor Anspannung. Blaupelz eilte zu ihm. »Wie geht’s ihr?«
    Federbart gab keine Antwort. »Ich brauche mit Wasser getränktes Moos und Kräuter«, miaute er. »Geh und bitte Gänsefeder, dass er dir Rhabarberblätter gibt.«
    Blaupelz krampfte sich der Bauch zusammen. Der Heilerschüler wirkte sehr angespannt, und sie hatte Angst, er könnte in Panik verfallen, wenn er erfuhr, dass Gänsefeder weggegangen war. »Er ist nicht in seinem Bau«, miaute sie zögernd.
    »Gut.« Federbart blickte sie fordernd an, während seine Gedanken ganz offensichtlich rasten. »Sie sehen so aus.« Eilig zeichnete er mit der Klaue die Form eines Blatts in den Staub. »Du musst sie holen, ich kann Leopardenfuß nicht allein lassen.«
    Katzenfelle sträubten sich auf der Lichtung, als allen klar wurde, dass die Dinge nicht gut liefen. In panischer Angst starrte Blaupelz auf den Umriss, den der Heiler-Schüler in die Erde gekratzt hatte. Er sah aus wie jedes andere Blatt.
    »Es fühlt sich weich an, aber die Ränder sind gezackt«, erklärte ihr Federbart. »Und sie sind hinten im Bau gestapelt.« Er überlegte. »In der Nähe der Katzenminze. Kannst du dich an die erinnern?«
    Blaupelz nickte. »Ich werde es finden«, versprach sie.
    Schneepelz drängte sich neben sie. »Und ich besorge das Moos.«
    Zusammen flitzten sie zum Heilerbau. Schneepelz pflückte Moosbüschel vom Teichufer am Rand der Lichtung und Blaupelz kroch durch den Spalt im Fels. Die starken Gerüche von Kräutern erinnerten sie daran, wie sie sich als Junges mit ihrer Schwester dort hineingeschlichen hatte. Sie fragte sich, wie sie nur so dumm gewesen sein konnten. Trauer überfiel sie bei der Erinnerung, wie Mondblüte sie hinausgezogen hatte und ihre Augen vor Angst um ihre Töchter aufgerissen waren.
    Ich darf jetzt nicht an diese Dinge denken. Sie musste die Katzenminze finden. Schnüffelnd kroch sie an den Haufen von Kräutern vorbei, die an der Wand reihenweise gestapelt waren. Es war so dunkel, dass sie sie kaum sehen konnte, aber ihr kräftiger Duft erfüllte die Luft. Wie Federbart gesagt hatte, befand sich die Katzenminze nahe der Rückwand. Sofort erkannte sie den Geruch, von dem ihr das Wasser im Maul zusammenlief. Sie streckte eine Pfote aus und tastete über die Kräuter, die darum aufgehäuft waren. Ihr Ballen strich über ein weiches Blatt, das sie zwischen die Zähne nahm und dessen Ränder sie mit der Zunge betastete. Gezackt. Das muss es sein. Sie packte ein Maulvoll, stürzte aus dem dunklen Bau in das weiche Licht der Abenddämmerung und rannte zurück zur Kinderstube.
    Schneepelz befand sich schon am Eingang. »Ich habe das Moos hineingebracht«, miaute sie. Blaupelz schob sich durch die stachelige Öffnung und ließ die Blätter vor Federbarts Pfoten fallen. »Sind das die richtigen?«
    Er nickte. »Gut gemacht.«
    Blaupelz sah Leopardenfuß in ihrem Nest. Sie erschrak. Die Kätzin wirkte winzig vor dem Moos und dem Farn, ihre Augen waren panisch aufgerissen, ihr Fell war verfilzt und voller Angstgeruch.
    Frischbrise hob mit der Pfote Leopardenfuß’ Kinn hoch. »Versuch, ein bisschen zu trinken.« Sie schob die tropfende Mooskugel näher und Leopardenfuß leckte daran. Dann hustete sie, als ihr Körper sich plötzlich aufbäumte.
    Frischbrise stellte die Ohren auf. »Kommen sie?«
    »Beinahe«, beruhigte sie Federbart. Er zerkaute die Blätter zu einem Brei und ließ ihn Leopardenfuß vor die Schnauze fallen. »Iss das.« Seine Stimme war sanft, aber bestimmt, und Leopardenfuß leckte gehorsam den Brei auf und mühte sich, ihn hinunterzuschlucken, als sich ihr Körper wieder aufbäumte.
    Blaupelz neigte sich vor und drückte Leopardenfuß die Schnauze an den Kopf. »Du kannst das«, flüsterte sie. »Du bist immer die Stärkste gewesen. Denke an die schönen Jungen, die du haben wirst! Sie werden alle große Krieger werden.«
    Leopardenfuß blinzelte sie ausdruckslos an, und Blaupelz fragte sich, ob sie sie überhaupt gehört hatte. Langsam zog sie sich zum Eingang zurück.
    »Danke«, murmelte Federbart. Blaupelz nickte und glitt aus dem Bau.
    Draußen war der ganze Clan unruhig.

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