Warrior Cats - Special Adventure. Blausterns Prophezeiung (German Edition)
gekämpft hatten, und jetzt war er bereit, ihnen die Ohren abzureißen. Sie vermutete, dass er heimlich hoffte, sie hätten die Grenze überquert, was dem DonnerClan einen Grund zum Angriff geben würde. Stachelpfote war nicht die einzige Katze im DonnerClan, die nicht damit zufrieden war, dass sie die Sonnenfelsen kampflos preisgegeben hatten. Dennoch glaubte sie, dass Kiefernstern recht gehandelt hatte.
»Ein Kampf ist kein Spiel«, ermahnte sie Löwenpfote.
»Du hast immerhin die Gelegenheit gehabt, das festzustellen!«, beklagte er sich. »Ich treffe die anderen Clans immer nur bei Großen Versammlungen!«
Wollte er tatsächlich lieber kämpfen als reden? Blaupelz kniff die Augen zusammen, dann dachte sie an Schiefmaul. Im Kampf wusste man wenigstens, auf welcher Seite man stand und wem man trauen konnte.
Sie gab Löwenpfote einen sanften Schlag an die Ohren. »Komm jetzt.«
Er hörte auf, das Fell zu sträuben, als wäre er schon in einem Kampf, und folgte Blaupelz, die sich am Eingang Abendsonne, Weißauge und Spatzenpelz anschloss.
Sobald sie die neue Grenze zum FlussClan erreichten, war Blaupelz klar, dass sich die Morgenpatrouille geirrt hatte. Die Duftmarken waren zwar frisch, aber die FlussClan-Gerüche auf dieser Seite waren so schwach, dass sie auch mit dem Wind über die Grenze herübergeweht sein konnten. Dennoch sträubte sich Blaupelz das Fell beim Anblick von FlussClan-Kriegern, die auf der anderen Seite auf den warmen Felsen lagerten. Sie mochte Kiefernsterns Entscheidung verteidigt haben, dem anderen Clan die Felsen zu überlassen, aber der Anblick, wie sie besetzten, was einst DonnerClan-Territorium gewesen war, ließ ihre Krallen jucken.
Abendsonne knurrte neben ihr und Frischbrise zupfte am Boden. »Kiefernstern muss die Sonnenfelsen irgendwann wieder zurückholen«, fauchte sie. »Sie beleidigen uns jedes Mal, wenn sie eine Pfote auf diese Felsen setzen.«
»Feiglinge!«, jaulte Löwenpfote über die Grenze.
Frischbrise zog ihn rasch am Schwanz zurück. »Ein kluger Krieger fängt nur Kämpfe an, die er auch gewinnen kann«, zischte sie.
Die FlussClan-Krieger starrten durch die Bäume. Blaupelz erkannte Schiefmaul. War er jetzt ein Freund oder ein Feind? Sollte sie ihn beurteilen, wie er war bei den Großen Versammlungen oder wie im Kampf?
Ein rotbraunes Fell glitt von den Felsen auf den schattigen Grasstreifen darunter und trottete auf die Grenze zu.
Eichenherz!
Natürlich musste Schiefmauls arroganter Bruder sein Glück herausfordern. Langsam tappte er an den Duftmarken entlang und blickte zwischen den Bäumen auf die DonnerClan-Patrouille.
Blaupelz trat vor und fauchte. Eichenherz’ Augen funkelten heller, als er sie sah, und sie hatte das Gefühl, in seinen Blick hineingezogen zu werden.
»FlussClan-Fellkugel!«, fauchte sie.
Zuckten seine Schnurrhaare? Sie krümmte den Rücken. Wie konnte er es wagen, sich über sie lustig zu machen?
»Blaupelz!«, miaute Abendsonne scharf hinter ihr, aber sie konnte ihren Blick nicht abwenden.
Dann drehte sich Eichenherz um und lief langsam die Felsen hinauf. Blaupelz schauderte und wandte sich ruckartig ab.
»Lass sie nicht an dich ran«, riet Frischbrise.
Blaupelz schüttelte die Schnurrhaare, wollte Eichenherz’ Blick loswerden. Er hatte den gleichen großen Kopf wie Stachelpfote. Sie schnaubte ärgerlich und folgte ihren Clan-Gefährten zwischen den Bäumen hindurch.
Als sie das Lager erreichten, war Kiefernstern zurück und saß mit Flickenpelz neben dem Brennnesselfleck.
»Abendsonne«, begrüßte er seinen Stellvertreter, als sie auf die Lichtung traten. »Alles ruhig an den Grenzen?«
»Ja«, antwortete Abendsonne. »Hast du Glück mit der Beute gehabt?«
Er hat also auf dem Heimweg von einer Patrouille zum Jagen angehalten. Blaupelz spürte Erleichterung, als sie an dem DonnerClan-Anführer vorbeiblickte und einen fetten Star auf dem Frischbeutehaufen entdeckte. Kiefernstern hatte einen guten Fang gemacht. Und was wichtiger war, er war nicht im Zweibeinerort bei Jake gewesen.
Rosenpfote hüpfte dicht hinter Heckenpfote vorbei. »Er hat einfach unter der Platane gesessen, als wartete er darauf, gefangen zu werden«, miaute sie fröhlich. »Ein Sprung und ich hatte ihn erwischt – ein schöner, saftiger Star. Ich bin sicher, er wird Leopardenfuß schmecken.«
Also hatte der Clan-Anführer den Star doch nicht gefangen. Blaupelz wurde ganz starr.
Die Brombeerranken bebten und Federbart glitt mit einem beunruhigten Blick
Weitere Kostenlose Bücher