Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
»Aber das nächste Mal
überprüfe vorher den Wind. Wenn du einen Bogen gemacht hättest, wäre dein
Geruch nicht zu der Beute getragen worden und du hättest es nicht so jagen
müssen.«
Schnauzes
Augen leuchteten noch immer voller Stolz. »Ich werde daran denken«, versprach
er und legte das Eichhörnchen Blattstern zu Pfoten.
»Wenn
wir Beute gemacht haben, vergraben wir sie«, erklärte Scharfkralle und kratzte
eifrig mit den Hinterpfoten im weichen Boden unter dem Baum. »Später, wenn wir
genügend gefangen haben, kommen wir zurück, holen sie und bringen sie ins
Lager.«
»Dort
ist eine Taube!«, flüsterte Tupfenpfote aufgeregt, während Scharfkralle das
Eichhörnchen in das Loch legte und Erde darüberkratzte. »Darf ich sie fangen?«
Pechkralle
nickte und ihre Schülerin glitt ins Unterholz. Blattstern sah die Taube nun
auch, einen schönen, fetten Vogel, der zwischen den Wurzeln einer nahen Eiche
pickte. Tupfenpfote umrundete vorsichtig die Lichtung, weil sie sich dem Tier
aus der günstigsten Richtung nähern wollte. Blattstern vermutete, dass sie sich
extra Mühe gab, auch einen Fang zu machen, um zu beweisen, dass sie genauso gut
war wie Schnauze.
Scharfkralle
war mit dem Vergraben des Eichhörnchens fertig und legte eine Bucheckernschale
als Markierung auf die Stelle. Blattstern entdeckte Tupfenpfote, die aus einem
Farngebüsch neben der Eiche hervorblickte. Aber irgendetwas alarmierte die
Taube und sie flatterte auf einen Ast.
»Pech
gehabt!«, murmelte ihre Mentorin.
Aber
Tupfenpfote gab noch nicht auf. Sie tauchte aus dem Farn auf, spannte die
Muskeln, um auf der Seite in den Baum zu springen, die von der Taube abgewandt
war. Obwohl Blattstern nicht glaubte, dass sie die Taube irgendwie gestört
haben konnte, flog diese in einen anderen Baum, bevor die Schülerin sich auf
sie stürzen konnte. Tupfenpfote folgte ihr mit einem sauberen Sprung vom Ende
eines Astes in eine Gabel des nächsten Baums.
»Kommt«,
rief Blattstern ihre Patrouille mit einem Schwanzwedeln herbei. »Wir wollen
sehen, was passiert.«
Tupfenpfote
kam der Taube immer näher, und Blattstern beobachtete aufgeregt, wie die
Schülerin sich geschickt durch die Zweige wand. Pechkralle hatte sie gut
ausgebildet. Trotzdem glaubte Blattstern nicht, dass Tupfenpfote in der Lage
sein würde, die Taube allein zu töten. Der Vogel war groß und wurde immer
nervöser, als die Schülerin sich ihm näherte. Mit jedem Herzschlag erwartete
Blattstern, dass er wegfliegen würde.
»Verteilt
euch«, flüsterte sie dem Rest der Patrouille zu. »Klettert auf die Bäume, wir
wollen die Taube umzingeln.«
Scharfkralle,
Schnauze und Pechkralle entfernten sich in verschiedene Richtungen. Blattstern
wählte den Baum, der dem am nächsten stand, auf dem die Taube sich schließlich
niedergelassen hatte. Tupfenpfote kroch langsam näher, schlich sich auf einem
Ast eine Schwanzlänge über der Taube an sie heran.
Blattstern
hatte gerade zu klettern begonnen, als ein entsetzter Schrei das Schweigen des
Waldes durchschnitt. »Vorsicht! Geh da weg!« Die Taube flog auf und verschwand
in einer entfernten Baumgruppe.
»Mäusedreck!«,
rief Tupfenpfote und starrte ihr verärgert hinterher.
Blattstern
ließ sich wieder zu Boden fallen und sah Schnauze, der über den Waldboden
schoss und die Stimme immer noch laut erhoben hatte. Er rannte in Pechkralle
hinein, als sie gerade auf einen umgestürzten Baumstamm springen wollte, und
stieß sie weg. »Da ist ein Fuchs! Ein Fuchs!«, kreischte er.
»Lass
mich los!« Pechkralle schubste Schnauze weg, rappelte sich auf die Pfoten und
fauchte wütend.
Blattstern
hielt einen Moment an und prüfte die Luft. Sie roch die
WolkenClan-Duftmarkierungen ein paar Schwanzlängen vor ihnen und ganz eindeutig
den starken Geruch eines jungen Fuchses.
»Woher
hast du das gewusst?«, fragte sie Schnauze und trottete zu dem neuen Schüler
hinüber, der sich ins Gras gekauert hatte und ängstlich um sich blickte.
Schnauze
kam stolpernd auf die Pfoten und bemühte sich, sein gesträubtes Fell wieder
anzulegen. »Mein Bau ist auf der anderen Seite dieses Baums«, erklärte er.
»Jedenfalls war er das, bis der Fuchs gekommen ist.«
Blattstern
nickte beunruhigt. »Danke für die Warnung«, miaute sie. »Wir wollen keinen
Fuchs in unserem Territorium. Wir müssen eine Patrouille organisieren und ihn
zur Strecke bringen oder ihn vertreiben.«
»Nicht
nötig«, versicherte ihr Scharfkralle und kam zu ihr geschlendert. »Der
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