Warrior Cats - Special Adventure. Das Schicksal Des WolkenClans
Jagdpatrouille und ich bringe
Schnauze ins Lager.«
Ziegensturm
wirkte unentschlossen und warf erneut einen misstrauischen Blick auf Schnauze.
»Ich begleite dich, wenn du willst.«
Wärme
breitete sich in Blattstern aus bei dem Gedanken, dass Ziegensturm sie
beschützen wollte, wenngleich ihre Pfoten abwehrend kribbelten. Ich bin
Clan-Anführerin. Ich brauche keinen Schutz!
»Ich
komme gut zurecht«, miaute sie knapp und fügte dann freundlicher hinzu: »Dann
bis später. Vielleicht können wir ein anderes Mal zusammen jagen?«
Während
dieser Worte merkte sie, dass Springschweif und Schnupperpfote sie mit erstaunt
aufgerissenen Augen anstarrten. Ihre Verlegenheit kehrte zurück und sie wartete
nicht auf Ziegensturms Antwort. »Komm mit«, befahl sie Schnauze mit einem
Schwanzwedeln. »Hier lang.«
Sie
machten sich auf den Weg ins Lager, und Blattstern fiel auf, wie nervös
Schnauze war: Bei jedem Rascheln im Unterholz sprang er in die Luft. Er war
fast so schreckhaft wie Spitzmauszahn. Vielleicht hat auch ihn ein
Zweibeiner gequält?
»Warum
hast du deine Meinung geändert?«, fragte sie und versuchte, ihrem Ton alles
Bedrohliche zu nehmen.
»Nun ja…
eh… es ist einfach vernünftig«, stotterte Schnauze und klang dabei immer noch
so, als ob ihn die Frage beunruhigte.
Inzwischen
hatten sie das obere Ende des Pfads erreicht, und Blattstern hatte keine
Möglichkeit mehr, ihn weiter zu befragen. Schnauze folgte ihr den Pfad hinab.
Blattstern blickte von Zeit zu Zeit über die Schulter zurück und sah, wie er
die Augen interessiert aufsperrte und das Leben im Lager betrachtete:
Flechtenpelz und Ranke, die sich auf einem Felsen wuschen; Bienenwolke und
Kieselschatten, die Beute auf den Frischbeutehaufen warfen; andere Katzen, die
sich um Scharfkralle drängten, während er weitere Patrouillen zusammenstellte.
Als
Blattstern und Schnauze den Grund der Schlucht erreichten, hatte sich
Scharfkralle mit Blütenduft, Wespenbart und ihren Schülern bereits auf den Weg
zur Trainingsfläche gemacht. Scharfkralle blieb mit gespitzten Ohren stehen,
als Blattstern zu ihm trabte.
»Dies
ist Schnauze«, verkündete Blattstern. »Er hat entschieden, dass er sich dem
Clan anschließen möchte. Und das hier ist Scharfkralle, unser Zweiter
Anführer.«
Schnauze
neigte höflich den Kopf.
»Wir
freuen uns, dass du zu uns gestoßen bist!« Scharfkralles grüne Augen
leuchteten. »Wir gehen gerade zum Kampftraining. Willst du mitkommen?«
Schnauzes
Schwanz schoss steil in die Luft. »Sehr gern!«
»Dann
komm.« Scharfkralle ging voran durch die Schlucht, doch als Blattstern ihnen
folgen wollte, zuckte ihr Stellvertreter abwehrend mit den Schnurrhaaren. »Wir
kommen schon zurecht, danke.«
Zunächst
war Blattstern empört und bewegte verärgert die Krallen. Bin ich die
Anführerin des Clans oder hat Scharfkralle das Amt übernommen? Dann kam ihr
der Gedanke, dass der Zweite Anführer vielleicht nicht wollte, dass sie ihm die
ganze Zeit im Nacken saß. Er war vollkommen in der Lage, allein eine
Trainingseinheit durchzuführen.
Ich
denke, ich werde Scharfkralle zum Mentor von Schnauze machen, überlegte sie und wandte sich zurück
zu ihrem Bau. Ich weiß, Schnauze ist mehr als sechs Monde alt, aber er muss
das Stadium als Schüler durchlaufen, um die ganze Lebensweise des Clans
kennenzulernen.
Sie
trabte zu ihrem Bau und trotz einiger Regentropfen in der Luft hatte sie ein
warmes Gefühl. Sie war glücklich, einen so viel versprechenden Neuzugang im
Clan zu haben, vor allem auch, weil er die mächtigen Beine und die Sprungfähigkeit
des alten WolkenClans geerbt hatte. Sie ließ den Blick im Lager herumwandern
und sah, wie Flechtenpelz und Ranke ihr Fell gegen den Regen aufplusterten,
sich ein Stück Frischbeute holten und zurück zu ihrem Bau stapften. Echoklang
kam mit einem Maulvoll Kräuter zurück, und Rehfarns Junge protestierten laut,
als ihre Mutter sie in die Kinderstube scheuchen wollte.
Und
bald wird Ziegensturm zurück sein… Alles wäre bestens, wenn er beschließen würde, die ganze
Zeit hier zu leben.
25. KAPITEL
BLATTSTERN DÖSTE in ihrem Bau bis
Sonnenhoch. Dann war der Schauer vorüber und der Himmel klar, das Sonnenlicht
saugte den Regen auf und die Felsen dampften. Sie blickte in die Schlucht
hinab. Die meisten Katzen waren inzwischen von ihren Patrouillen zurück. Scharfkralle
und Schnauze saßen zusammen in der Nähe des Frischbeutehaufens und unterhielten
sich beim Essen mit zusammengesteckten
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