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Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Titel: Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Heide und tappte behutsam vorwärts.
    Äußerst konzentriert tastete er sich voran, einen langsamen Pfotenschritt nach dem anderen, hielt sich stets in der Reichweite von Heidekraut – damit er sich daran festkrallen konnte, falls er noch einmal den Halt verlieren sollte. Kaum merklich wurde der Boden unter seinen Pfoten fester und trockener. Das Gelände stieg wieder an und er spürte, dass sich eine freie Fläche vor ihm auftat. Er witterte. Der Wind blies noch immer von hinten, brachte die vertrauten Gerüche von zu Hause mit. Einen Moment lang fragte er sich, ob er lieber umkehren sollte, schob den Gedanken jedoch schnell beiseite. Ich gebe nicht auf!
    Er versuchte sich die Landschaft vorzustellen, um sich das Bild einzuprägen und beim nächsten Mal sicherer zu sein. Das federnde Moos unter seinen Pfoten war einer weichen Grasfläche gewichen. Hinter sich konnte er von fern den Wald rauschen hören. Wellen, die der Wind kräuselte, schwappten jetzt lauter an ein Ufer, sodass seine Pfoten vor Aufregung anfingen zu kribbeln. Er beschleunigte seine Schritte und genoss die freie, offene Umgebung, wo ihm die Sonne das Gesicht wärmte und der Wind das Fell zerzauste.
    Begeistert streckte er die Nase noch einmal in die Luft.
    WindClan!
    Erschrocken hielt er inne. Der Geruch nach WindClan-Katzen war hier so stark, dass er seinen eigenen überdeckte. Und doch hatte er keine einzige Bewegung in seiner Umgebung gehört. Er war sich ganz sicher, dass sich keine Katzen in seiner Nähe befanden. Konnte es sein, dass er die Grenze überschritten hatte, ohne es zu merken?
    Verwirrt drehte er sich um, jagte dem Geruch von zu Hause nach und wich zurück, verunsichert – als plötzlich der Boden ohne jede Vorwarnung unter ihm verschwunden war. Mit den Pfoten in der Luft rudernd, suchte er nach einem Ast oder Fels, aber da war nichts, nur der nackte, freie Fall in die Tiefe.
    Bis er im Wasser landete.
    Vor Schreck setzte sein Atem in der Eiseskälte aus, die Wellen schlugen über ihm zusammen und seine Lungen rangen nach Luft, während er verzweifelt zu ergründen versuchte, wo oben und wo unten war. Häherpfote wollte laut aufjaulen, aber das Wasser lief ihm in Mund und Augen und Ohren.
    Ich werde ertrinken!
    Dann wurde er plötzlich energisch am Nackenfell gepackt und zurückgezerrt. Jemand schleppte ihn durchs Wasser. Unwillkürlich hörte er auf zu zappeln und sein Körper erschlaffte wie der eines Jungen im Maul seiner Mutter. Er ließ sich aufwärts zerren, bis er mit berstenden Lungen an der Oberfläche auftauchte.
    Bei seinem ersten Versuch, Luft zu holen, schluckte er ein Maulvoll Wasser, hustete und spuckte, bis er glaubte, er müsste brechen.
    »Halt still!«, fauchte eine Stimme zwischen zusammengebissenen Zähnen. Häherpfote spürte, wie er mühsam durch die Wellen geschleppt wurde. Mit den Pfoten strampelte er im Wasser nach festem Untergrund.
    »Hör auf zu zappeln!«, fauchte die Stimme noch einmal, und plötzlich spürte er Kies, der seinen Pelz streifte, während ihn sein Retter ans steinige Ufer schleppte.
    Würgend und keuchend blieb er liegen. Pfoten bearbeiteten seine Brust, um das Wasser aus ihm herauszupumpen.
    »Wird er es schaffen?« Das ängstliche Miauen einer jungen Katze schien ziemlich nah.
    Häherpfote stand unter Schock, weshalb er die Gerüche um sich herum nicht zuordnen konnte. »Wer ist da? Seid ihr Krieger?«, krächzte er.
    »Wie meinst du das?« Die Stimme klang verwirrt, dann entsetzt. »Er kann nichts sehen!«
    »Beim SternenClan, was macht er dann ganz allein hier draußen?« Häherpfote hörte eine tiefere Stimme, in der er das verärgerte Fauchen seines Retters erkannte.
    Eine raue Zunge fing an, ihn zu lecken und seinen ausgekühlten Körper zu massieren. Eine zweite Zunge half mit, worauf er die Augen wieder schloss, hilflos liegen blieb und sich, vom Schock geschwächt, von den rhythmischen Zungen trösten und wärmen ließ.
    Als sein Kopf allmählich klarer wurde, erkannte er, dass die Katzen zum WindClan gehörten. Sie trugen den Geruch, der ihm am Vortag entgegengeweht war. Es waren vier, zwei ältere und zwei jüngere – Krieger und ihre Schüler?
    »Wird er es schaffen, Hellschweif?«, miaute eine junge Kätzin. Sie kroch vor und hockte sich neben Häherpfote. Er spürte, dass ihr Pelz an seiner Seite zitterte.
    »Ihm ist nichts passiert, Heidepfote.« Das war nicht sein Retter, sondern eine sanftere Stimme, das Miauen einer Kriegerin. »Kannst du mich hören?«
    Häherpfote

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