Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
kannte ihr Geheimnis. Es schien ihm, als suchte seine Anführerin jetzt mit den Augen das Unterholz nach den beiden ab.
In der Ferne leuchtete ein gelb geflecktes Fell auf und Feuerherz duckte sich wieder. Es war weder Graustreif noch einer von Blausterns Nachkommen. Ein vage vertrauter Geruch bestätigte Feuerherz die Identität des Kriegers. Es war Leopardenfell, die Zweite Anführerin des FlussClans.
Feuerherz blickte zu Blaustern, die ihren Kopf noch immer erhoben hatte und zwischen den Bäumen hindurchlugte. Das Rascheln von Farn verriet Feuerherz, dass Leopardenfell näher kam. Sein Atem beschleunigte sich. Was würde geschehen, wenn die Kriegerin die Anführerin des DonnerClans so nahe an der FlussClan-Grenze entdeckte?
Das Rascheln im Gebüsch wurde lauter und Feuerherz erstarrte. Er hörte, wie Leopardenfell anhielt, und ihr Schweigen verriet ihm, dass sie etwas entdeckt hatte. Er blickte verzweifelt zu Blaustern und wollte ihr schon ein Zeichen mit dem Schwanz geben, doch sie senkte den Kopf und zischte ihm ins Ohr: »Komm mit. Wir ziehen uns lieber etwas weiter auf unser eigenes Territorium zurück.«
Die Anführerin kroch lautlos davon und Feuerherz seufzte erleichtert. Mit angelegten Ohren und an den Boden gepresstem Bauch folgte er ihr weg von den Duftmarken und in die Sicherheit des DonnerClan-Waldes.
»Leopardenfell bewegt sich so laut, dass sogar der SchattenClan sie kommen hören könnte«, bemerkte Blaustern, als sie weit genug von der Grenze entfernt waren. Feuerherz’ Schnurrhaare bebten vor Überraschung. Er hatte sich schon gefragt, ob Blaustern entfallen war, wie verbissen die Clans ihre Grenzen verteidigten, besonders in diesen schwierigen Zeiten.
»Sie ist eine gute Kriegerin, lässt sich aber zu leicht ablenken«, fuhr Blaustern ruhig fort. »Sie hat sich mehr für das Kaninchen auf der Windseite interessiert, als nach feindlichen Katzen Ausschau zu halten.«
Feuerherz war unwillkürlich froh über das Selbstbewusstsein seiner Anführerin. Jetzt, als er darüber nachdachte, fiel ihm ein, dass die Brise tatsächlich den Geruch eines Kaninchens herangeweht hatte. Er selbst war jedoch zu sehr wegen Leopardenfell beunruhigt gewesen, um darauf zu achten.
»Das erinnert mich an die Tage, als ich dich zum Training ausgeführt habe«, schnurrte Blaustern, während sie durch den durchsonnten Wald trabte.
Feuerherz rannte, um sie einzuholen. »Mich auch«, sagte er.
»Du hast schnell gelernt. Ich habe eine gute Wahl getroffen, als ich dich in meinen Clan eingeladen habe«, murmelte sie. Sie blickte über die Schulter zu Feuerherz zurück und er entdeckte Stolz in ihren Augen. Dankbar erwiderte er ihren Blick.
»Alle Clans verdanken dir viel«, fuhr Blaustern fort. »Du hast Braunschweif aus dem SchattenClan vertrieben, hast den WindClan aus dem Exil zurückgebracht, dem FlussClan geholfen, als die Überschwemmung sie bedrohte, und den DonnerClan vor Tigerkralle gerettet.« Feuerherz war etwas überwältigt von ihrem Lob, doch sie fuhr fort: »Kein anderer Krieger hat deinen Sinn für Gerechtigkeit oder deine Treue oder deinen Mut …« Ihm prickelte das Fell vor Verlegenheit.
»Aber alle Katzen des DonnerClans respektieren das Gesetz der Krieger so wie ich«, stellte er klar. »Jeder Einzelne von ihnen würde sich opfern, um dich und den Clan zu schützen.«
Blaustern blieb abrupt stehen und drehte sich zu Feuerherz um. »Du bist die einzige Katze, die gewagt hat, sich Tigerkralle zu widersetzen«, stellte sie klar.
»Aber ich war ja auch der Einzige, der wusste, dass Tigerkralle Rotschweif getötet hatte!« Feuerherz war noch ein Schüler gewesen, da hatte er herausgefunden, dass der DonnerClan-Krieger für den Tod von Blausterns treuem Stellvertreter verantwortlich war. Aber er hatte es nicht geschafft, Tigerkralles mörderisches Geheimnis zu beweisen, bis der Verräter die Streuner-Katzen gegen seinen eigenen Clan geführt hatte.
Leidenschaftlicher Groll flammte in Blausterns Augen auf. »Graustreif wusste es auch. Du allein hast mich gerettet!«
Feuerherz schaute weg und wusste nicht, was er sagen sollte. Seine Ohren zuckten nervös. Es schien, als traute Blaustern keinem ihrer Krieger außer ihm und vielleicht Weißpelz. Er erkannte, dass Tigerkralle mehr Schaden angerichtet hatte, als irgendjemand im Clan sich überhaupt vorstellen konnte. Der dunkle Krieger hatte die Urteilskraft ihrer Anführerin vergiftet und ihr ganzes Vertrauen in ihre Krieger zerstört.
»Komm weiter!«,
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