Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
nicht genug Mühe, um den Respekt seiner Clan-Katzen zu gewinnen.
»Das ist nicht gerecht«, jammerte Wolkenpfote. »Ich bin gestern jagen gegangen. Kann ich nicht mit dir kommen?«
»Nein. Heute wirst du mit Sturmwind jagen!«, erwiderte Feuerherz kurz angebunden. Bevor Wolkenpfote weiter Widerworte geben konnte, drehte er sich um und preschte hinter Blaustern her.
5. Kapitel
Die Anführerin des DonnerClans hatte den oberen Rand der Schlucht erreicht, dort holte Feuerherz sie ein. Sie blieb stehen, um die Luft zu prüfen, dann trabte sie in den Wald hinein. Feuerherz bemerkte erleichtert, wie entspannt sie jetzt wirkte, nachdem sie einmal aus dem Lager heraus waren. Als sie sich durch das Unterholz auf die FlussClan-Grenze zubewegte, blickte Feuerherz die Kätzin überrascht an. Dies war nicht der kürzeste Weg zum Baumgeviert und dem Hochland dahinter, aber er stellte keine Fragen. Unwillkürlich spürte er eine freudige Erregung bei dem Gedanken, vielleicht Graustreif auf der anderen Flussseite zu sehen.
Die beiden Katzen kamen oberhalb der Sonnenfelsen an die Grenze und folgten den Duftmarken flussaufwärts. Eine warme Brise trug den schwachen Heidekrautgeruch vom Moor zu ihnen herab. Feuerherz konnte den Fluss hören, der auf der anderen Seite des Farns vorbeifloss. Er reckte den Kopf und sah das Glitzern des Wassers in den Lichtflecken unter den Bäumen. Über ihm glänzten die Blätter grün und funkelten an den Rändern, wo das Sonnenlicht durch das dichte Dach des Waldes drang. Sogar im Schatten spürte er die Hitze. Er wünschte, er könnte wie eine FlussClan-Katze ins Wasser springen und sich abkühlen.
Schließlich machte der Fluss eine Biegung tiefer in das Gebiet des FlussClans hinein. Blaustern marschierte geradeaus weiter, folgte den Duftmarken entlang der Grenze zwischen DonnerClan und FlussClan. Feuerherz konnte es nicht lassen, über die Duftlinie hinauszublicken und den Wald nach einem Anzeichen von FlussClan-Katzen abzusuchen. Er fürchtete, eine Patrouille könnte sie entdecken, gleichzeitig aber hoffte er, seinen alten Freund zu sehen.
Blaustern führte sie unvorsichtig nahe an der Grenze entlang, überschritt diese sogar gelegentlich, während sie sich durch das Unterholz schlängelten. Feuerherz hatte keine Ahnung, wie der FlussClan reagieren würde, sollte er sie hier antreffen. Zwischen den beiden Clans wäre es beinahe zu einer Auseinandersetzung um Silberfluss’ Junge gekommen, und ein Kampf war nur vermieden worden, weil Graustreif seine Jungen zum Clan ihrer Mutter zurückgebracht hatte.
Plötzlich blieb Blaustern stehen, hob das Kinn und öffnete ihr Maul, um die Luft zu schmecken. Sie kauerte sich schnell nieder, und Feuerherz, der sich auf ihre Kriegerinstinkte verließ, duckte sich ebenfalls und versteckte sich hinter einem Brennnesselbusch.
»FlussClan-Krieger«, flüsterte Blaustern warnend.
Feuerherz konnte sie jetzt auch riechen. Sein Nackenfell sträubte sich, der Geruch wurde stärker, und er hörte vor sich das leise Geräusch von Fell, das durch das Unterholz strich. Ganz langsam hob er den Kopf und blickte zwischen den Bäumen hindurch. Sein Herz hämmerte, als er nach einem vertrauten grauen Fellkleid Ausschau hielt. Neben ihm hatte Blaustern die Augen weit aufgerissen, ihre Flanken bewegten sich kaum, sie atmete still und flach. Hofft sie ebenfalls darauf, Graustreif zu sehen? , fragte sich Feuerherz. Bislang war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass auch Blaustern vielleicht einige FlussClan-Katzen treffen wollte. Das wäre sicherlich eine Erklärung, warum sie diesen Weg eingeschlagen hatte.
Aber er konnte nicht glauben, dass sie ausgerechnet Graustreif treffen wollte. Gestern war der Anführerin in ihrer Verwirrung sogar entfallen, dass der graue Krieger den Clan verlassen hatte. Feuerherz spürte, dass ihre Gedanken um etwas anderes kreisten. Dann traf es ihn wie ein Blitz: Sie dachte an ihre eigenen Jungen!
Vor vielen Monden hatte die DonnerClan-Anführerin zwei Junge geboren, die dann im FlussClan großgezogen wurden. Blaustern hatte sie dem Vater, der diesem Clan angehörte, anvertraut, als die beiden kaum alt genug waren, ihr Nest zu verlassen. Blausterns Ehrgeiz und ihre Treue zum eigenen Clan hatten es ihr unmöglich gemacht, die Jungen selbst aufzuziehen.
Nun lebten die beiden, Steinfell und Nebelfuß, im FlussClan, ohne zu wissen, dass ihre leibliche Mutter aus dem DonnerClan kam. Blaustern jedoch hatte ihre Jungen nie vergessen. Nur Feuerherz
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