Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
Schatten heraus.
Diese Frage konnte Feuerherz nicht beantworten, aber er durfte nicht riskieren, dass ihre Krankheit Eingang ins Lager des DonnerClans fand. Und was wäre, wenn eine SchattenClan-Patrouille auf der Suche nach ihren vermissten Kriegern ins Gebiet des DonnerClans eindrang?
»Ich werde euch Frischbeute besorgen, dann müsst ihr gehen«, wiederholte er.
Kleinwolke setzte sich auf und scharrte mit den Pfoten auf der harten Erde. Mit heiserer, schriller Stimme bettelte er: »Bitte, schick uns nicht zurück! Nachtstern ist so schwach. Es ist, als würde ihm die Krankheit jeden Tag ein neues Leben rauben. Die meisten im Clan glauben, dass er sterben wird.«
Feuerherz runzelte die Stirn. »Er hat doch sicher noch genügend Leben übrig.«
»Du hast nicht gesehen, wie krank er ist!«, rief Weißkehle. »Der Clan hat Angst. Wir haben keine Katze, die seinen Platz einnehmen könnte.«
»Was ist mit Hellpelz, eurem Zweiten Anführer?«, fragte Feuerherz. Die beiden SchattenClan-Kater schauten weg, ohne zu antworten. Was hatte das zu bedeuten? War Hellpelz schon gestorben, oder war er einfach zu alt, um noch Anführer zu werden? Wie Nachtstern hatte auch Hellpelz bei Braunschweifs Vertreibung bereits zu den Ältesten gehört.
Feuerherz spürte, wie sein Mitgefühl wider besseres Wissen die Oberhand gewann.
»Na gut«, seufzte er unwillig. »Ihr könnt hier bleiben, bis ihr kräftig genug seid. Aber dann müsst ihr gehen.«
»Danke, Feuerherz«, miaute Kleinwolke keuchend. Seine Augen glänzten vor Erleichterung. Feuerherz neigte den Kopf. Er verstand, wie schwer es diesen stolzen SchattenClan-Kriegern fallen musste, von einem anderen Clan abhängig zu sein.
Er wandte sich um zu Rußpelz, die ihm zuflüsterte: »Danke, Feuerherz. Ich wusste, du würdest verstehen, warum ich sie aufgenommen habe.« Ihre Augen flossen über vor Mitleid. »Ich konnte sie nicht sterben lassen, obwohl … obwohl sie zu einem anderen Clan gehören.«
Feuerherz wusste, sie dachte an Silberfluss, die Königin, die sie nicht hatte retten können. Liebevoll leckte er ihr das Ohr.
»Du bist eine wahre Heilerin«, schnurrte er. »Deshalb hat dich Gelbzahn auch als Schülerin ausgewählt.«
Er brauchte nicht lange, um eine Drossel und ein Kaninchen für die kranken Katzen zu fangen. Dieser Teil des Waldes war reich an Beute. Er passte auf, nicht die Grenze zum FlussClan-Gebiet zu übertreten, obwohl das verführerisch war – ein starker Geruch von Beute wehte von dort herüber, und es lag lange zurück, dass er Wühlmaus gekostet hatte. Aber er freute sich über das saftige Kaninchen, das er bei den Sonnenfelsen erwischt hatte, und die Drossel war leicht zu fangen gewesen. Sie war zu sehr damit beschäftigt gewesen, ein Schneckenhaus zu öffnen, und hatte seine verstohlene Annäherung nicht bemerkt.
Als er zu Rußpelz zurückkam, kauerte sie neben der uralten Eiche, kaute Beeren und spuckte den Brei in ihre Kräutermischung. Vom Krankheitsgestank abgehalten schob er die Frischbeute in die Wurzelhöhle, ohne sie zu betreten.
Er beobachtete Rußpelz bei ihrer Arbeit und hatte plötzlich Angst um die kleine Kätzin. Sie musste viele Male in die Höhle gegangen sein.
»Wie fühlst du dich?«, miaute er leise.
Sie blickte von ihren Kräutern auf und erwiderte: »Mir geht’s gut. Und ich bin froh, dass du das mit den Katzen herausgefunden hast. Ich habe ungern Geheimnisse vor dem Clan.«
Feuerherz schnippte nervös mit dem Schwanz. »Ich glaube, wir sollten das hier für uns behalten«, sagte er.
Sie kniff die Augen zusammen. »Willst du es Blaustern nicht berichten?«
»Normalerweise würde ich das …«, begann er zögernd.
»Aber sie hat die Sache mit Tigerkralle noch nicht verwunden«, beendete Rußpelz den Satz.
Feuerherz seufzte. »Manchmal glaube ich, es geht ihr besser, aber dann sagt sie etwas oder …« Er verstummte.
»Gelbzahn meint, es dauert einfach seine Zeit, bis sie sich erholt«, miaute Rußpelz.
»Dann ist es ihr auch aufgefallen?«
»Um ehrlich zu sein«, murmelte Rußpelz, »ich glaube, den meisten im Clan ist es aufgefallen.«
»Was sagen sie?« Er war sich nicht sicher, ob er die Antwort wirklich hören wollte.
»Sie ist für so lange Zeit eine großartige Anführerin gewesen. Sie warten einfach darauf, dass sie es wieder wird.« Ihre Antwort beruhigte ihn. Die Zuversicht des Clans war noch unerschüttert und man sollte ihm vertrauen. Natürlich würde Blaustern sich erholen.
»Gehst du mit mir
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